Münster mit "mehr Feuer" zum Auswärtssieg in Saarbrücken?
Am 16. Spieltag der dritten Liga kommt es erneut zu einem Kellerduell. Mit dem 1. FC Saarbrücken und Preußen Münster treffen zwei Mannschaften aufeinander, die mit anderen Ambitionen in die Saison gestartet waren, als es das aktuelle Tabellenbild zeigt (live im Ticker auf liga3-online.de). Ein konkurrenzfähiger Kader und ausreichende finanzielle Mittel ließen die Hoffnung auf das obere Tabellendrittel zunächst nicht unbegründet erscheinen. Dennoch gestaltet sich der tatsächliche Saisonverlauf für die Teams bislang anders. Angesichts des Abstiegskampfes, der sich inzwischen bei beiden Vereinen eingestellt hat, wurden bereits die Trainer gewechselt. Diese sind sich der Möglichkeit, nun gegen einen direkten Konkurrenten punkten zu können, bewusst. Mit einem Auswärtssieg möchte Preußens Trainer Ralf Loose die gedrückte Stimmung im Verein schnellstmöglich beenden: „Es muss 'Klick' machen, es muss mehr Feuer rein.“
„Wir müssen unser Maximum dagegen halten“
Loose weiß aber auch, dass Gegner Saarbrücken das Spiel mit ähnlichem Aufwand angehen wird, wie seine eigene Mannschaft: „Wenn wir in Saarbrücken nicht mit vollem Elan antreten, brauchen wir garnicht erst hinfahren. Wir müssen unser Maximum dagegen halten.“ Neben dem Kampfgeist will der SCP aber auch die Fehler aus den letzten Spielen abstellen. So wurde trotz anderer Anweisung des Trainers mit hohen Bällen in die Spitze agiert. „Dabei ist das eigentlich garnicht unser Spiel. Wir bekommen es aber einfach im Moment nicht anders hin. Dabei weist uns der Trainer immer wieder darauf hin, dass wir den Ball flach nach vorne spielen sollen. Mit unserer derzeitigen Spielweise machen wir die Gegner stark“, so SCP-Spieler Gaetano Manno im Interview mit der „Münsterschen Zeitung“.
Saarbrücken mit "Jetzt-erst-recht"-Einstellung
Insbesondere die spielerischen Möglichkeiten, die Münster derzeit zu wenig ausspielt, ragen auch für Saarbrückens Trainer Milan Šašić hervor: „Über die fußballerische Qualität, die ihr Kader bietet, braucht man nicht zu diskutieren. Genauso wenig über die Erfahrung, da reicht ein Blick in die Statistik.“ Während Šašić das Potenzial der Gäste also einzuschätzen weiß, sieht er seine eigene Mannschaft in guter Verfassung. Die für den Abstiegskampf erforderliche Verfassung hat der FCS immer wieder unter Beweis gestellt, nicht nur zuletzt in Halle: „Es war schon beeindruckend, wie sich die Mannschaft immer wieder dagegen gestemmt hat. Das Motto lautete: Jetzt erst recht! Das ist auch die Einstellung, die ich seit meinem ersten Tag hier erlebe. Es steckt enorm viel Leidenschaft und Kampfgeist in dieser Truppe. Vor allem in unserer momentanen Situation sind das ganz entscheidende Faktoren.“
„Wir arbeiten mit hoher Akribie daran, unsere Position zu verbessern“
Zwar mussten die Blau-Schwarzen in den letzten sieben Ligaspielen lediglich eine Niederlage einstecken, doch gegen Münster möchte der FCS nun einen weiteren Schritt aus dem Tabellenkeller machen. Mögliche Erwartungen wie zu Saisonbeginn sind ebenso wie bei den Preußen längst nicht mehr aktuell. Stattdessen zählt der Abstiegskampf: „Wir haben uns darauf eingestellt und arbeiten mit hoher Akribie daran, unsere Position zu verbessern. Dafür wären drei Punkte am Wochenende natürlich ideal. Das wollen wir angehen und können uns dabei sehr wahrscheinlich auch auf noch mehr Unterstützung als zuletzt freuen. Die Mannschaft hätte es sich jedenfalls verdient.“ Für das Spiel muss Šašić weiterhin auf Neuzugang Marque verzichten, der mit einem Muskelfaserriss ausfällt. Zudem fehlen Andreas Glockner, den ebenfalls muskuläre Probleme plagen, sowie Frederic Ehrmann, Philipp Kreuels, Kevin Maek und Markus Hayer, die sich alle noch in der Reha befinden. Bei Preußen Münster stehen derweil alle Spieler zur Verfügung. Nach Knieproblemen konnte Dominik Schmidt ins Mannschaftstraining zurückkehren.
Mögliche Aufstellungen:
1. FC Saarbrücken: Ochs, Falkenberg, Korte, Göcer, Hoffmann, Knipping, Fischer, Plut, Forkel, Stegerer, Ziemer
SC Preußen Münster: Masuch, Riedel, Scherder, Kirsch, Neupert, Bischoff, Truckenbrod, Piossek, Manno, Grote, Taylor
FOTO: Sven Rech