Investor möchte bei Regionalligist Carl Zeiss Jena einsteigen
Bekommt der Regionalligist FC Carl Zeiss Jena bald einen finanziellen Zuschuss in Millionenhöhe? Wie verschiedene Thüringer Medien berichten, steht ein westeuropäischer Investor kurz davor, Anteile an der Fußball-Spielbetriebs GmbH des Vereins zu kaufen, der von 2008 bis 2012 Bestandteil der Dritten Liga war. Aktuell stehen die Ostthüringer auf dem dritten Tabellenplatz, haben aber bereits zehn Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Neustrelitz.
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Seit der Wende nur einmal Gewinn erwirtschaftet
“Wer unsere wirtschaftliche Entwicklung seit der Wende betrachtet, sieht, dass wir nur ein Jahr mit Gewinn abgeschlossen haben”, sagte FCC-Präsident Rainer Zipfel gegenüber der “Ostthüringer Zeitung” (OTZ). Einzig in der Saison 2007/08, als der Verein das Halbfinale des DFB-Pokals erreichte (0:3 bei Borussia Dortmund), konnten die Saalestädter einen Gewinn verbuchen. “Danach haben meine Nachfolger das Geld mit vollen Händen ausgegeben und sich in der dritten Liga nur mit Schuldenmachen über Wasser gehalten”, fügte Zipfel an. Um den Weg zurück in den Profifußball zu schaffen, gebe es keine Alternative, als sich einen Partner zu holen. Bei einem Aufstieg in die Dritte Liga wäre das Budget des Klubs nicht konkurrenzfähig. Der Schnitt von 5,8 Millionen Euro wäre ohne zusätzliche Einnahmen nicht möglich, so der 53-Jährige.
Zwei Drittel Mehrheit bei Mitgliederversammlung nötig
Die Identität des Investors wird vom Verein noch nicht bekanntgegeben. Spekulationen zufolge soll es sich um den 67-jährigen Roland Duchatelet handeln. Er besitzt bereits den belgischen Verein Standard Lüttich. Sein Vermögen machte er unter anderem im Halbleitergeschäft und hält laut “OTZ” verschiedene Industriebeteiligungen. Erhält Duchatelet wie gewünscht 49,9 Prozent der Fußball-Spielbetriebs GmbH, würde der dreimalige DDR-Meister zwei Millionen Euro kassieren. Dies würde zur Entschuldung ausreichen. Die in Deutschland bestehende 50+1-Regelung wird demnach gewahrt. “Der FC Carl Zeiss behält somit die Verantwortung für das operative Geschäft”, so der Präsident. Darüber hinaus sollen dem Verein in den kommenden vier Jahren jeweils mindestens eine Millionen Euro zur Verfügung stehen. Vom DFB, der DFL und dem Nordostdeutschen Fußballverband gab es für dieses Vorgehen bereits grünes Licht. Bei der am Sonntag, den 15. Dezember, stattfindenden Mitgliederversammlung muss der Plan des Investoreinstieges mindestens eine zwei Drittel Mehrheit erhalten, um in die Tat umgesetzt werden zu können