Hallescher FC gegen RWE: Halles Suche nach Erfurts Konstanz
Wenn der Hallesche FC am Samstag um 14 Uhr auf Rot-Weiß Erfurt trifft (live im Ticker von liga3-online.de), beginnt die Rückrunde für die beiden Mannschaften unter völlig unterschiedlichen Vorzeichen. Während der Saisonverlauf des HFC einem Schlingerkurs gleicht, der sich momentan irgendwo in der Mitte der Tabelle eingepegelt hat, arbeitet RWE demütig an einer guten Ausgangsposition für die Spiele nach der Winterpause, um womöglich noch weiter oben anzugreifen. Überraschend für die Erfurter, die in der letzten Saison arg zu kämpfen hatten. Nun steht das Nachbarschaftsduell zwischen den einzigen Ligavertretern aus Thüringen und Sachsen-Anhalt an und während die Fans beider Vereine eine Freundschaft verbindet, wird jede Mannschaft für sich kurz vor der Winterpause noch einmal Vollgas geben.
Der HFC kommt nicht zur Ruhe – Kritik und Neuzugänge von Schädlich
Es läuft richtig gut, dann wieder richtig schlecht. Die Saison 13/14 ist ein stetiges Auf und Ab des Halleschen FC. Während sich die übrigen Mannschaften der Liga so langsam in ihrer Konstanz eingepegelt zu haben scheinen, springt die Mannschaft von Sven Köhler von Spiel zu Spiel. So folgte einer kurzen sieglosen Serie Anfang November zuletzt ein Sieg in Duisburg und ein blutleeres 0:0 gegen Preußen Münster, bevor man nun am vergangenen Spieltag äußerst unglücklich durch ein Eigentor mit 0:1 bei Wacker Burghausen unterlag. Kein Wunder also, dass sich Trainer Köhler unter der Woche noch etwas unzufrieden zeigte und zu mehr Konstanz mahnte. Wohlwissend allerdings, dass die Kapazitäten im Kader der Hallenser so langsam erschöpft zu sein scheinen. Deswegen brachte auch Präsident Michael Schädlich Neuzugänge ins Spiel, kritisierte aber zugleich die bisherige Saisonleistung in der „MZ“ schärfer als manch anderer in der Saalestadt. Ob diese Ansage die Mannschaft aus der Schludrigkeit schüttelt oder eher verunsichert, wird man nun gegen Erfurt sehen, wo allerdings Sören Bertram und erneut wohl auch Pierre Merkel passen müssen. Gerade das Fehlen Merkels machte sich in Burghausen bemerkbar, auch, weil Köhler erneut das System umstellen musste und entgegen der Planungen wieder nur mit Timo Furuholm als einziger Spitze auflief. Dies wird bei einem neuerlichen Fehlen Merkels wohl auch die Variante gegen Erfurt darstellen, da ein Startelfeinsatz für Youngster Amari zur früh kommen dürfte.
Öztürk will notfalls „wieder kurz vor Schluss“ gewinnen
Der Gegner aus Erfurt blickt hingegen auf eine beruhigende Hinrunde zurück. Rutschte man nie unter Platz 9, konnte man sogar sechs Spieltage auf dem Relegationsplatz verbringen und kratzt nach wie vor leise, aber nachdrücklich am Aufstieg. Das 3:0 im Hinspiel gehörte für RWE zu den deutlichsten Siegen bisher und auch an die Begegnung in der letzten Saison in Halle denken die Erfurter positiv zurück. So will Siegtorschütze Aykut Öztürk eigentlich nicht wieder bis kurz vor Spielende auf eine Entscheidung warten, will aber um jeden Preis die drei Punkte zum Rückrundenauftakt mitnehmen, auch wenn es notgedrungen „wieder kurz vor Schluss wäre.“ Während André Laurito in der Innenverteidigung wieder spielen darf, wird wohl Andreas Wiegel in Thüringen bleiben und auf die Reise nach Sachsen-Anhalt verzichten. Der angeschlagene Luka Odak hingegen steht wohl zur Verfügung.
Fazit:
Von beiden Teams hat sicherlich Erfurt die bessere Ausgangssituation und geht auch als Favorit in die Partie. Allerdings verursacht Halles stetiges Auf und Ab, dass die Mannschaft für die Gegner kaum einzuschätzen ist. An guten Tagen können Gogia, Furuholm und Co. ihren Klassenunterschied deutlich beweisen, an schlechten dagegen auch völlig abtauchen. Interessant wird auch zu sehen sein, ob und wie sich die Ansage von Präsident Schädlich auf die Mannschaft auswirkt.
So wollen sie spielen:
Hallescher FC: Kleinheider – Brügmann, Kojola, Franke, Ziebig – Becken, Müller – Schmidt, Gogia, Bertram (Ziegenbein) – Furuholm
Rot-Weiß Erfurt: Klewin – Odak, Kleineheismann, Laurito, Czichos – Göbel, Pfingsten-Reddig, Engelhardt, Öztürk – Tunjic, Nietfeld
FOTO: Marcel Junghanns / Klettermaxe Photographie / Fototifosi