Kickers-Fans: "Tradition statt Kommerz! "

Unter dem Motto „Waldemar-Klein-Tribüne… sonst nichts!“ demonstrierten am Mittwoch, 14.09.2011 rund 350 Fans der Offenbacher Kickers für den Erhalt des Namens „Waldemar-Klein-Tribüne“ für die Gegengerade im Stadion auf dem Bieberer Berg. Aufgerufen zu der Demonstration hatte die Fanvereinigung „Block Zwo e. V.“. Auslöser für die Demonstration waren Äußerungen von Oberbürgermeister Horst Schneider, man müsse über einen Verkauf der Namensrechte der Stehtribüne im neuen „Sparda-Bank-Hessen-Stadion“ nachdenken.

Waldemar Klein als Symbol der Stadt und des Vereins

Im alten Stadion auf dem Bieberer Berg war diese Tribüne seit 2001 nach dem im Jahr 2010 verstorbenen Ehrenpräsidenten der Offenbacher Kickers benannt. Wie Oliver Gottwald vom „Block Zwo“ auf der Auftaktveranstaltung der Demonstration betonte, war dies etwas besonderes, dass eine solche Ehre jemandem zu Lebzeiten zuteil wurde. Gottwald forderte Oberbürgermeister Schneider auf, er solle Waldemar Klein „die Ehre, die ihm zu Lebzeiten zuteil wurde, auch nach dem Tode zuteil werden“ zu lassen. Oliver Gottwald erinnerte in seiner Rede daran, dass Waldemar Klein sich nicht nur um den OFC, sondern auch um die Stadt Offenbach verdient gemacht habe und deswegen „völlig zu Recht“ mit dem Bundesverdienstkreuz, dem hessischen Verdienstorden und dem Ehrenpreis der Stadt Offenbach ausgezeichnet wurde.

 

"Kein Sponsorenname kann soviel wert sein"

Er betonte, wie wichtig eine Ehrung Waldemar Kleins im Stadion sei, denn „Ohne Waldemar gäbe es dieses Stadionprojekt nicht!“. Waldemar Klein habe an der Seite der Fans und darüber hinaus für den Stadionneubau gekämpft. Gottwald erinnerte hierbei an die Stadtverordnetenversammlung am 05.12.2009, bei der Waldemar Klein eine mit stehenden Ovationen bedachte Ansprache vor den Stadtverordneten hielt. Selbstverständlich wüssten auch die Fans der Offenbacher Kickers um die finanzielle Lage der Stadt Offenbach, deswegen habe man auch schweren Herzens den Verkauf der Namensrechte des Stadions an die Sparda Bank Hessen akzeptiert. Ein Verkauf des Namens der Tribüne, gehe jedoch zu weit. „Kein Sponsorenname kann soviel wert sein, wie der Name unseres Freundes“, so Gottwald.

Auch Flutlichtmasten sollen erhalten bleiben

Gottwald erklärte weiter, der Block Zwo begrüße ausdrücklich die Initiative der Jungen Union für eine Benennung des Platzes vor dem Stadion in „Waldemar-Klein-Platz“. „Aber so wie Waldemar sich um die Stadt und den Verein verdient gemacht hat, so sollte er auch in der Stadt und im Stadion geehrt werden.“ Anschließend sprach Volker Goll für die „Interessengemeinschaft Stadionbau e.V.“. Auch er appellierte an die Verantwortlichen, den Tribünennamen nicht zu verkaufen. Er ebtonte, dass sich die Interessengemeinschaft Stadionbau nicht nur für den Erhalt der Flutlichtmasten sondern auch des Namens „Waldemar-Klein-Tribüne“ einsetzen wird.

Demonstration verlief friedlich

Abschließend sprach Pfarrer Matthias Lösch aus Neu-Isenburg, bekannt als der „Kickerspfarrer“ und ein enger Freund Waldemar Kleins, ein kurzes Grußwort. Er erinnerte daran, wie sehr Waldemar Klein dem Verein und den Fans fehle. Er hoffe, mit der Benennung der Tribüne nach Waldemar Klein ziehe etwas von seinem Geist in das neue Stadion ein. Nach den Ansprachen zogen die Demonstrationsteilnehmer hinter einem Transparent mit der Aufschrift „Waldemar-Klein-Tribüne“ unter lautstarken „Waldemar! Waldemar!“ -Rufen zum Stadion am Bieberer Berg, wo am Abend das Drittligaspiel des OFC gegen den VfB Stuttgart II stattfand.

Unterwegs schlossen sich weitere Fans der Demonstration an, die friedlich und zur Zufriedenheit der Veranstalter und der Polizei verlief. Am Stadion angekommen wurde das Transparent demonstrativ vor die noch namenlose Gegengerade gehängt. Auch während des Spiels kam es immer wieder zu Sprechchören, die eine Waldemar-Klein-Tribüne forderten.

 

 

 

   

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