Kommentar: Aufstiegstraum des VfL Osnabrück wohl geplatzt

Es hätte ein sehr zufriedenstellender Rückrundenauftakt für den VfL Osnabrück sein können, hätte er am vergangenen Samstag bei den Stuttgarter Kickers etwas Zählbares mitgenommen. Doch trotz der Überzahl ab der 43. Minute kamen die Lila-Weißen beim starken Rückrundenteam aus Stuttgart (jetzt 3 Siege und 1 Unentschieden in 4 Spielen) nicht mal zu einem Unentschieden – der Gegentreffer aus der 4. Minute durch Badiane blieb der einzige im Duell der beiden Mittelfeldteams der Tabelle. So verpassten es die Osnabrücker abermals, eine Erfolgsserie über mehrere Spiele auszubauen und so den Anschluss an den Relegationsplatz zu halten. 13 Spiele vor Saisonende spielt der VfL in der Verlosung um die Aufstiegsplätze wohl keine ernst zu nehmende Rolle mehr.

Trotz Überzahl verloren 

Die Enttäuschung überwiegte kurz nach dem Spiel gegen die Stuttgarter Kickers und auch noch einen Tag später. Der VfL Osnabrück hatte sich für das Spiel beim nun Tabellenachten mehr ausgerechnet als eine 0:1-Niederlage. Doch die schwache erste halbe Stunde mit dem Gegentor bereits in der 4. Minute und das Unvermögen im Abschluss von Großchancen vor allem in Halbzeit zwei ließen die Osnabrücker Spieler den verloren gegangenen Punkten nachtrauern. Nach den beiden 1:1-Unentschieden zum Rückrundenauftakt und dem darauffolgenden überzeugenden 4:1-Sieg gegen das Tabellenschlusslicht aus Saarbrücken hätte der VfL mit einem weiteren Punktgewinn die Chance auf den Relegationsplatz gewahrt. Doch immer wenn es für die Lila-Weißen um etwas geht, versagen die Nerven. Um eine ernsthafte Konkurrenz im Kampf um die Aufstiegsplätze darstellen zu können, reicht es nicht, nur gegen Teams aus der unteren Tabellenregion siegreich zu sein. Um oben mitzuspielen, sind auch Punkte gegen formstarke Teams wie zur Zeit den Stuttgarter Kickers nötig. Am Samstag gab es mit der Überzahl ab der 43. Minute die große Chance auf wichtige drei Zähler, doch die Osnabrücker vergaben diese Möglichkeit.

Aufstiegstraum wohl geplatzt

Von der Spielanlage her kann der VfL oben mit dabei sein, auch die Einstellung stimmt wie auch am Samstag immer. Doch am Ende des Tages fehlt dem VfL Osnabrück nicht nur das Quäntchen Glück, sondern häufig auch die Konzentration über die vollen 90 Minuten und vor allem am Samstag, aber auch schon davor, die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor und die Abschlussstärke. Eine Reihe an Chancen ließen die Osnabrücker am Samstag liegen, so ist die Enttäuschung der Spieler und des Trainers Maik Walpurgis nur allzu verständlich. "Uns hat die letzte Konsequenz nicht erst bei den Chancen in der zweiten Halbzeit gefehlt, sondern schon in der ersten halben Stunde, als wir die Kickers ins Spiel kommen ließen. Da haben wir uns den Schneid abkaufen lassen, das darf nicht passieren", konstatierte Mittelfeldspieler Nicolas Feldhahn am Samstag kurz nach der Partie gefrustet gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung". 13 Spiele vor dem Ende der Saison belegt der VfL Osnabrück den sechsten Tabellenplatz und hat mit 36 Punkten sieben Zähler Rückstand auf Platz 3. Für diese Saison scheint der Aufstiegstraum geplatzt, dafür sind die Osnabrücker zu unbeständig in ihren Leistungen. Wann der VfL nach dieser Spielzeit wieder ernsthaft sportlich sowie auch strukturell und finanziell oben angreifen kann, bleibt abzuwarten – allzu kurzfristig wird man die Lila-Weißen aber wohl nicht mehr im Bundesliga-Unterhaus vorfinden können, dafür herrscht zu sehr das innervereinliche Chaos vor. Am kommenden Samstag (14.00 Uhr) kommt der Hallesche FC (Platz 11) nach Osnabrück, eine Woche später steht für den VfL das Derby bei Preußen Münster auf dem Programm.

   

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