Preußen Münster trotz Sieg noch lange nicht am rettenden Ufer

Der SC Preußen Münster bleibt nach dem 2:1-Sieg bei der SpVgg Unterhaching zum vierten Mal in Folge ungeschlagen, ist aber aufgrund der kuriosen Drittligatabelle und der weiterhin vorhandenen Schwächen im Spielaufbau noch lange nicht am rettenden Ufer angekommen. Da auch Holstein Kiel und der Chemnitzer FC jeweils einen Sieg einfahren konnten, beträgt Münsters Vorsprung auf den ersten Abstiegsrang weiterhin nur vier Zähler. Trotz der Rückkehr des zuletzt gelbgesperrten Dennis Grote zeigten die Preußen zunächst wieder einmal einen Auftritt der schwächeren Sorte. Gegen gut stehende und früh angreifende Hachinger konnte sich der SCP nur selten entfalten und blieb zwangsläufig offensiv sehr harmlos.

Münster bleibt trotz Doppelspitze offensiv harmlos

Die Doppelspitze Taylor/Benyamina, die in den Testspielen in der Winterpause gar nicht und gegen Osnabrück lediglich beim zwischenzeitlichen Führungstreffer gut zusammen harmonierte, bringt weiterhin nicht den erhofften Erfolg. Besonders an Taylor ist die bisherige katastrophale Saison seines Teams nicht spurlos vorbeigegangen. Dem US-Amerikaner mangelt es keinesfalls an Willen, dafür aber zu oft an schwachen Zuspielen der Kollegen und eigenen Problemen bei der Ballverarbeitung. Wenigstens defensiv scheint es bei Münster langsam aber sicher zu laufen. Die Viererkette um die beiden Außenverteidiger Kevin Schöneberg (rechts) und Julian Riedel (links) können auf ihren Seiten größtenteils überzeugen. In der Mitte kann Loose mittlerweile allen seinen drei Innenverteidigern Schmidt, Pischorn und Scherder vertrauen, auch wenn immer wieder einer von ihnen verletzt fehlt, gegen Unterhaching war es Letzterer aufgrund eines Nasenbeinbruchs. Auch auf der Sechser-Position wirkt das Team mit Stefan Kühne anstelle von Amaury Bischoff neben Kapitän Jens Truckenbrod als die erfolgversprechendere Kombination, drei Gegentreffer aus den letzten vier Spielen ist für die sechstschlechteste Defensive der Liga ein ordentlicher Wert.

Loose: „Ein Sieg von Moral und Teamgeist“

So schwach die Leistung des SC Preußen Münsters bis zum Tor und vor allem in den Minuten danach war, so beeindruckender ist dafür Münsters „Moral und Teamgeist“, so Loose nach dem Spiel. Trotz Rückstand sich noch einmal aufzubäumen, den anfälligen Gegner zu Fehlern zu zwingen und die sich dann ergebenden Chancen auch zu nutzen, ist etwas, das man in Münster in dieser Spielzeit bislang viel zu selten gesehen hat. Die beiden Spitzen Soufian Benyamina und besonders Rocky Krohne, von dem Ralf Loose noch immer nicht zu einhundert Prozent überzeugt scheint, tanken mit ihren wichtigen Treffern weiteres Selbstbewusstsein, das dem Team nur helfen kann. Die Preußen präsentierten sich in Unterhaching keinesfalls als ein Team, das es verdient hätte, in den oberen Tabellenregionen mitzuspielen. Aber dass inzwischen vieles auf dem Rasen und innerhalb der Mannschaft stimmt oder zumindest auf dem richtigen Weg ist, konnte man auch erkennen. Und das sollte den Adlerträgern weiter Mut machen. Die drei Punkte von Samstag waren ein kleiner, aber sehr wichtiger Schritt im Kampf um den Klassenerhalt.

FOTO: Stefan Kukral

 

   

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