Warum die Heidenheimer Maschinerie ins Stocken geraten ist
Ein großes Fragezeichen ist bei den Zuschauern und Fans des 1. FC Heidenheim ins Gesicht geschrieben. Erschreckend schwach war die Leistung, die das Team in Münster gezeigt hat. Schon zuvor im Heimspiel gegen Halle und auch beim Auswärtsauftritt in Stuttgart gelang den Schwaben kein Sieg. Viel schlimmer ist jedoch die Tatsache, dass sich große Schwächen in der Abwehr eingeschlichen haben und die Offensive zweimal in Folge zu keinem Torerfolg kam. Nicht mal eine Hundertprozentige Chance konnten die Heidenheimer sich in den letzten zwei Partien erspielen. liga3-online.de erklärt im Folgenden die Gründe für diese schwachen Auftritte:
Stürmer hängen in der Luft
In Münster erhielt Mayer den Vorzug vor Niederlechner. Doch der einstige Torschützenkönig der 3. Liga fand überhaupt nicht statt. Seine Ballkontakte in der ersten Hälfte konnte man an einer Hand abzählen. Dies änderte sich im zweiten Spielabschnitt auch nicht. Ein überhasteter Abschluss aus 20 Metern, der ungefähr auch soweit am Tor vorbei ging, war die einzige Szene in der Mayer sich auffällig verhielt. Erschreckend war auch der Auftritt von Sturmpartner Morabit. Durch seine Laufstärke und seinen kämpferischen Einsatz war er zwar auffälliger als sein Sturmkollege, doch an diesem Samstag gelang dem Edeltechniker kaum eine gelungene Aktion.
Ideenlos nach vorne, hinten nicht konsequent
Damit die Stürmer auch gelungene Aktionen vorweisen können benötigen sie brauchbare Zuspiele aus der Abwehr und dem Mittelfeld heraus. In den letzten drei Partien wurde läuferisch viel zu wenig getan und wenn dann erfolgte dies in einem nicht akzeptablen Tempo. Ein gepflegtes Kurzpassspiel mit sicheren Kombinationen aus der Abwehr heraus gab es gar nicht zu sehen. Und dabei war der Platz in Münster in einem besseren Zustand, als der Rasen in der Heidenheimer Voith-Arena. Die Defensivleistung des 1.FCH ist über weite Strecken noch in Ordnung gewesen. Der Gegner konnte sich kaum Torchancen herausspielen und wenn doch war Torwart-Oldie Sabanov zur Stelle. Die beiden Eckballgegentreffer in Münster hätten dennoch unbedingt besser verteidigt werden müssen. Dabei wurde es den Preußen so einfach gemacht, dass beide Tore aus einer identischen Situation heraus fielen. Grote mit einer scharfen Hereingabe in den Fünfmeterraum und Schmidt übersprang alle und war doppelt erfolgreich. Dort ließ die Hintermannschaft des Tabellenführers die letzte Konsequenz vermissen.
Heidenheim mit dem Déjà-vu?
Viele machen sich nun Sorgen, wie es mit den Brenzstädtern weitergeht. Bei einigen kommen Erinnerungen an den letzten Spieltag, der abgelaufenen Spielzeit wieder hoch. Auf Rang drei gelegen brauchten die Heidenheimer nur ein Tor für die Sicherung des Relegationsplatzes. Doch damals verkrampften und verzweifelten sie am OFC. Eine derartige Enttäuschung wolle in Heidenheim keiner mehr erleben. Wenn aber weiterhin die Punkteausbeute nicht stimmt, könnte in dieser Saison ein ähnliches Szenario eintreten. Doch von den ganzen Problemen abgesehen darf man nicht vergessen, dass die Heidenheimer am 29. Spieltag erst die dritte Niederlage der Saison hinnehmen mussten. Und zudem beträgt der Vorsprung auf den SV Darmstadt 98, der im Moment den Relegationsplatz inne hat, neun Punkte. Die Ausgangssituation ist weiterhin komfortabel und man hat den Aufstieg auch klar in eigener Hand. Doch nun gilt es sich auf die eigenen Stärken zu besinnen und an die Leistungen zu Saisonmitte anzuknüpfen. Aus diesem kleinen Loch müsse sich das Team mit der Unterstützung der Fans nun hieven. Ansonsten könnte selbst der jetzige Vorsprung auf Rang drei, nicht für einen direkten Aufstiegsplatz reichen.
FOTOS: Sven Wundrig