RB Leipzig kurz vor dem Ziel: Ein Sieg fehlt noch zum Aufstieg
Die Rasenballsportler stehen dicht vor dem Aufstieg in die 2. Liga. Weder die aktuellen Diskussionen um die Lizenzauflagen der DFL noch der Sieg von Konkurrent SV Darmstadt 98 am Tag zuvor brachte die Roten Bullen aus dem Konzept. Mit dem 1:0-Erfolg bei Hansa Rostock verteidigen die Messestädter ihren Vier-Punkte-Vorsprung auf die Lilien und haben vor den letzten beiden Spielen eine glänzende Ausgansposition im Kampf um den direkten Aufstieg. Unter den Augen von 1.200 mitgereisten Fans nahm RB Leipzig in der DKB-Arena von Beginn an das Zepter in die Hand, konnte den Ballbesitz aber nicht in klare Torchancen ummünzen.
Frahn erzielte das goldene Tor
Die Hanseaten standen tief und versuchten durch lange Ballstafetten in der Abwehr, die Roten Bullen aus der Reserve zu locken, um über schnelle Konter zum Erfolg zu kommen. Die erste gute Gelegenheit hatten die Hausherren in Person von David Blacha. Die Gäste brauchten eine ganze Weile, um sich dem Tor von Hansa-Schlussmann Hahnel gefährlich zu nähern. Kurz vor der Pause hatte Torjäger Frahn die bis dato größte Möglichkeit, aber sein Kopfball war zu unplatziert. Wenig später zappelte der Ball dann aber im Netz. Ruprecht foulte Kaiser im Sechzehner, Schiedsrichterin Steinhaus zögerte keine Sekunde und entschied zu recht auf Elfmeter. Den fälligen Strafstoß lupfte Frahn nervenstark ins Rostocker Gehäuse. Nach Wiederanpfiff hatte die Partie nur noch wenig Highlights zu bieten. Die Gäste waren mit zunehmender Spieldauer mehr und mehr darauf bedacht, den knappen Vorsprung über die Zeit zu retten. Zehn Minuten vor Ende hätte sich die Passivität beinahe gerächt, doch der Leipziger Torhüter Coltorti rettete mit der Nase gegen Blacha. Nach dem Schlusspfiff bezeichnete RBL-Coach Zorniger den Auswärtssieg als „hochverdient“. Trotz der sechsten Niederlage in den letzten sieben Heimspielen kann die „Kogge“ laut Lottner „erhobenen Hauptes vom Platz gehen“. Den Auftritt mancher Rostocker Fans meinte der Trainer damit sicher nicht. Während der zweiten Halbzeit kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Hansa-Anhängern und der Polizei. Hierbei wurden Polizeibeamte, Fans und Ordner verletzt. Zudem zerstörten Rostocker WC-Anlagen und warfen Gegenstände in den Gästeblock.
„Wir müssen jetzt klar im Kopf bleiben“
RB Leipzig fehlt noch ein Sieg, um den Aufstieg in die 2. Liga rechnerisch perfekt zu machen. Die Ausgangsposition könnte vor den letzten beiden Partien durchaus schlechter sein. Und so legte sich Kapitän Daniel Frahn nach dem Schlusspfiff in Rostock weit aus dem Fenster und kündigte an: „Wenn wir es jetzt nicht schaffen, darf mir jeder Leipziger fünf Mal in den Hintern treten.“ Auf derartige Wetten ließ sich sein Trainer nicht ein. Alexander Zorniger appellierte an seine Mannschaft „klar im Kopf zu bleiben“. Nächsten Samstag gastiert der bereits abgestiegene 1. FC Saarbrücken in der Red Bull Arena. Der Leipziger Übungsleiter will gegen die Saarländer „den letzten, finalen Schritt machen.“ Zumindest Frahns Hintern dürfte nichts dagegen haben.
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