Stuttgarter Kickers stürmen, RB Leipzig trifft

„Die Kickers waren besser im Spiel“, gab RBL-Trainer Zorniger nach dem Schlusspfiff zu Protokoll. Tatsächlich waren die Stuttgarter über die gesamte Spielzeit die aktivere und dominante Mannschaft. Dass dennoch die Leipziger die Partie mit 3:1 für sich entscheiden konnten, lag vor allem an einer eiskalten Chancenverwertung der Sachsen sowie Unvermögen auf Seiten der Kickers. Die Anfangsphase der Begegnung gehörte klar den Hausherren. Erst verhinderte die Latte die Stuttgarter Führung, dann vergab Soriano aus kurzer Distanz das sicher geglaubte 1:0. Das Tor fiel kurz darauf auf der anderen Seite als Timo Röttger die Roten Bullen in Front brachte.

 

Röttger beschenkt sich selbst

Ausgerechnet Röttger, der im Sommer zu Viktoria Köln wechselt und in seinem letzten Spiel für RB Leipzig als Kapitän auflief. Nachdem Poulsen kurz vor der Pause auf 2:0 für die Messestädter erhöhte, war der Spielverlauf endgültig auf den Kopf gestellt. Schon zur Halbzeit nahm das 15. Spiel in Folge ohne Niederlage Konturen an. Nicht nur aufgrund dieser Serie sprach Zorniger seinem Team ein großes Kompliment aus: „Diese Truppe ist sensationell.“ Auch nach dem Seitenwechsel waren die Kickers die bestimmende Mannschaft. Dass erneut Soriano innerhalb von zwei Minuten den Ball weder per Kopf noch Fuß über die Linie brachte, passte ins Bild. Nachdem Poulsen mit seinem zweiten Treffer des Tages das 3:0 markierte, war der Drops endgültig gelutscht. Auch nach der endgültigen Entscheidung gaben sich die Kickers nicht auf, brachten den Ball aber nicht im Leipziger Tor unter. Mit dem Schlusspfiff belohnten sich die Schwaben dann doch noch für ihre Offensivbemühungen. Mehr als Ergebniskosmetik war das 1:3 durch Badiane aber nicht mehr.

Fans und Mannschaft feiern im Zug

Obwohl die Rasenballsportler in Stuttgart gewannen, konnten sie Heidenheim nicht mehr von der Tabellenspitze verdrängen. Der Souverän der Liga gewann zeitglich gegen Unterhaching und feierte im Anschluss die Meisterschaft. „Heidenheim war die ganze Saison vorn und ist verdient Meister geworden“, gratulierte der Leipziger dem Mitaufsteiger zum Titelgewinn. Auch wenn es nicht mehr zu Platz eins gereicht hat, war die Stimmung im Leipziger Lager ausgelassen. Die Heimreise trat die Mannschaft mit den Fans an. Der Verein hatte einen Sonderzug organisiert, der die Aufsteiger und die mitgereisten 700 Auswärtsfahrer zurück in die Messestadt brachte. Der scheidende Timo Röttger kämpfte derweil mit den Emotionen und gab zu: „Ich habe Tränen in den Augen.“ Dennoch wollte der Publikumsliebling „versuchen, den heutigen Tag zu genießen.“ Es ist ihm bestimmt gelungen.

FOTO: GEPA Pictures

   

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