VfL-Lizenz: 400.000 Euro fehlen – Crowdfunding als Notlösung?

Der VfL Osnabrück informierte am Nachmittag auf einer Pressekonferenz über den aktuellen Stand im Hinblick auf die Drittliga-Lizenz. Geschäftsführer Jürgen Wehlend teilte mit, dass für die beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) zu hinterlegende Liquiditätsreserve in Höhe von 960.000 Euro noch knapp 400.000 Euro offen seien. Die Niedersachsen hoffen nun auf die Hilfe der Stadt: Am kommenden Dienstag entscheidet der Stadtrat über die Bürgschaftsverlängerung für die Sparkassen-Darlehen bis zum 30.6.2015, die weitere Zins-und Tilgungsaussetzung für das städtische Darlehen an die Stadion KG und die weitere Stundung der Stadionpacht (beides ebenfalls bis zum 30.6.2015). Auf der Basis des Sanierungsgutachtens könnte dann auch die Auszahlung der letzten Darlehensrate in Höhe von 381.000 Euro erfolgen. „Die Entscheidung des Rates ist nicht nur ein wichtiger Baustein für die Lizenzierung – sie hat sicher auch Signalwirkung für die privaten Gläubiger“, erklärte Wehlend. Wenn der Rat den Vorschlägen des Vereins zustimmt, sei man optimistisch, die bestehende Lücke rechtzeitig schließen zu können.

Crowdfunding als Plan B

Sollte der Stadtrat jedoch zu einer anderen Entscheidung kommen, greift "Plan B". Dieser beinhaltet die Idee, als erster Verein im deutschen Profifußball auf "Crowdfunding“ zu setzen. Im Rahmen dieser Aktion hätten sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen – also alle Fans, Sponsoren, Mitglieder und Freunde der Lila-Weißen – die Möglichkeit, ihrem Verein auf einer Online-Plattform ein „Lizenz-Darlehen“ zu geben. „Hier geht es nicht um eine Spende, sondern wirklich um ein Darlehen, das obendrein fair verzinst wird“, versprach Vizepräsident Knüppe: „Ich selbst werde mich mit einem namhaften Betrag am Crowdfunding beteiligen!“ „Wir brauchen diese Maßnahme als mögliche Alternative, um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein“, ergänzte Präsident Christoph Ehrenberg. "Ich gehe fest davon aus, dass der Rat im Sinne des VfL entscheidet – und ich weiß ganz sicher, dass alle VfLer hinter ihrem Verein stehen.“ Bis zum 27. Mai muss die Etat-Lücke geschlossen sein.

FOTO: Flohre Fotografie

   

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