Kaderplanung: Energie sucht noch Verteidiger und Stürmer
18 Spieler stehen bei Energie Cottbus aktuell unter Vertrag. Fünf bis sechs Spieler sollen laut Roland Benschneider noch dazu kommen. Gesucht werden noch Linksverteidiger, Innenverteidiger, Rechtsverteidiger und Stürmer. Das größte Problem dürfte dabei der Angriff sein. Energie stellte in der abgelaufenen Zweitligasaison den zweitschlechtesten Sturm mit 35 Toren. Nur der VfL Bochum mit 30 eigenen Treffern war schlechter. Auf der Torwartposition ist man bereits vollständig besetzt. Mit René Renno konnte Energie einen erfahrenen Torhüter für die 3. Liga halten. Der gebürtige Berliner begann seine Karriere bei Hertha BSC, wo er aber nur für die zweite Mannschaft zum Einsatz kam. Im Jahr 2000 zog es ihn für ein Jahr zu Tennis Borussia Berlin. Seine längste Zeit verbrachte er bisher beim VfL Bochum. Dies war von 2005 bis 2010 der Fall. Seit 2010 ist Renno bei Energie angestellt. In der letzten Saison löste er Robert Almer als Stammkeeper ab. Fritz Pflug hat seine Karriere noch vor sich. Er kann jedoch schon Einsätze in der U16 und U18 von Deutschland für sich verbuchen. Bei Energie kam er in der Jugend zum Einsatz und war in der abgelaufenen Spielzeit drei Mal im Profikader. Max Oberschmidt verließ den FC Energie 2010 in Richtung Glasgow. Später ging er zum FC Fulham. Dort sammelte er viele Erfahrungen und kehrt gereift zu Cottbus zurück. Oberschmidt unterschrieb einen Vertrag bis 2016. Ausblick auf möglichen Stammplatz: Fritz Pflug hat noch keine Erfahrungen im Profifußball sammeln können. Oberschmidt konnte Erfahrungen in England sammeln. Renno gilt als erfahrener Spieler. Er könnte die jungen Spieler führen. Möglich ist, dass sich der Platz im Tor zwischen ihm und Oberschmidt entscheiden könnte.
Erfahrene Innenverteidiger
In der Abwehr blieb nur Uwe Möhrle dem Verein treu. Der Kapitän unterschrieb bis 2016. Der in Überlingen geborene Innenverteidiger kam 2012 vom Erstligisten FC Augsburg. Neu dabei ist Thomas Hübener, der u.a. für Arminia Bielefeld und Dynamo Dresden spielte. Hübener besitzt ebenfalls einen Vertrag bis 2016. Ein Jungspund in diesem Kreise ist A-Junior Robert Berger. Auch er war Auswahlspieler beim DFB. Dort kam er bereits mehrmals in der U17 Auswahl zum Einsatz. In der abgelaufenen Saison wurde er am 34. Spieltag in Ingolstadt eingewechselt. Aus Leverkusen wurde das 17-jährige Talent Paterson Chato verpflichtet. Laut Roland Benschneider, sportlicher Leiter des FC Energie Cottbus, ist Chato ein sehr dynamischer, gut ausgebildeter und flexibel einsetzbarer Linksfuß, der in der dritten Liga an höhere Aufgaben heran geführt werden soll. Bayer Leverkusen hält große Stücke auf den Spieler und vertraut uns die Begleitung seiner Entwicklung an.“ Chato ist Deutsch-Kongolese. Er durchlief die Nachwuchs-Leistungszentren in Leverkusen und beim FC Schalke 04. Noch fehlen einige Verpflichtungen für die Abwehr. Hübener und Möhrle könnten das Duo in der Zentrale bilden. Links außen könnte Chato oder Robin Szarka (kam vom Bundesligisten 1899 Hoffenheim) und rechts Berger zum Zuge kommen. Auch der aus Duisburg verpflichtete Nikolas Ledgerwood wäre eine Option für die rechte Abwehrseite. Allerdings könnte der Kanadier auch im Mittelfeld zum Einsatz kommen.
Perdedaj und Holz sollen Führungsrollen übernehmen
Aus dem Mittelfeld blieb nur Fanol Perdedaj übrig. Er absolvierte in der Abstiegssaison 10 Saisonspiele im zentralen Mittelfeld. In Jugoslawien geboren, aber in Deutschland die Karriere gestartet, begann er in der Jugend zuerst bei TSV Lichtenberg. Perdedaj hat einen Vertrag bis Juni 2015. Marco Holz kam aus Burghausen zu Energie Cottbus. Damit hat man sich viel Erfahrung ins Team geholt. Holz war Kapitän und Führungsspieler bei Wacker. Seine erste Station war das Nachwuchs-Leistungszentren beim TSV 1860 München. Bei Energie steht er bis 2016 unter Vertrag. Anton Makarenko kommt vom Chemnitzer FC. Er unterschrieb vorerst einen Vertrag bis 2015. Seine weiteren Stationen waren der SV Babelsberg 03 und der SSV Reutlingen. Mit Manuel Zeitz konnte Energie ebenfalls viel Erfahrung dazu gewinnen. Zeitz kam aus Paderborn in die Lausitz und unterschrieb einen Vertrag bis 2016. Zuletzt war er an den 1. FC Saarbrücken ausgeliehen. 2010 gehörte er zum Aufgebot der U20-Nationalmannschaft. Nils Gottschick wechselt von Germania Halberstadt in die Lausitz. Er soll die linke offensive Außenbahn bei Energie beleben. Sein Vertrag läuft zunächst bis zum Sommer 2015. Leonhard Kaufmann, gebürtiger Österreicher, verstärkt Energie bis Sommer 2015. Zuletzt war er für Sturm Graz im Einsatz. Kaufmann durchlief die Nachwuchs-Nationalmannschaften von der U19 bis zur U21 in Österreich. In der österreichischen Bundesliga lief er für Sturm Graz, Austria Kärnten und LASK Linz auf. In dieser Zeit gelangen ihm 11 Tore. Völlig offen sind die Startplätze im Mittelfeld. Es bleibt abzuwarten, welches System Stefan Krämer favorisiert. Perdedaj dürfte dabei in der Zentrale eine wichtige Rolle spielen. Gottschick kommt auf jeden Fall für die Außenbahnen in Frage.
Die Suche nach Stürmern
Mit Sven Michel, Paul Röwer und Tim Kleindienst befinden sich drei Stürmer Kader. Sven Michel stieß in der Winterpause 2013/2014 zum FC Energie. Seine beiden letzten Vereine waren Sportfreunde Siegen und Borussia Mönchengladbach II. Für die Siegener erzielte Michel in 54 Spielen 25 Tore. Mit dieser Empfehlung ging es 2013/2014 zu Gladbachs Reserveteam. Dort konnte er 12 Tore in 34 Spielen vorweisen. Da die Perspektive für die erste Mannschaft eher gering ist, wechselte Michel im Winter 2013/2014 zum FC Energie. Dort erzielte er in 12 Partien 2 Tore. Energie verlor keines dieser beiden Spiele und holte davon vier Punkte. Tim Kleindienst ist dagegen ein Eigengewächs und spielte bis zur abgelaufenen Saison in der A-Jugend des Vereins. Bereits 2012/2013 befand er sich im Profikader. Zu Einsätzen kam es jedoch nicht. In der abgelaufenen Saison wurde Kleindienst zweimal eingewechselt. Im Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf und beim SC Paderborn. Auch Paul Röwer spielte in der Jugend von Energie und kam in der letzten Saison zweimal zum Einsatz. Dabei erzielte er sein erstes Profitor, als er beim FSV Frankfurt eingewechselt wurde. Auch im Angriff sind die Transferaktivitäten noch nicht abgeschlossen. Gesucht wird erfahrener Spieler, der dort agieren könnte. Sollte Krämer mit zwei Spitzen spielen wollen, würden Röber, Kleindienst und Michel gemeinsam um diesen einen Platz kämpfen.
FOTO: Christiane Weiland