Erfurt gastiert bei Hansa: Ein Spiel gegen Druck und Statistik
Die Vorfreude und die Erwartungen vor dem Heimspiel gegen die zweite Mannschaft von Borussia Dortmund waren bei Verein und Fans groß, dementsprechend deutlich war ihnen auch die Ernüchterung nach der 1:2-Auftaktniederlage im eigenen Stadion anzumerken. Die Erfurter Mannschaft, auf dem Papier der Favorit, enttäuschte über weite Teile der Partie und offenbarte noch viel Arbeit für Trainer Walter Kogler. "Das tut natürlich weh. Wir hatten uns das alle ganz anders vorgestellt. Vielleicht ist es aber gar nicht so verkehrt, dass es in die Hose gegangen ist. Jetzt haben wir hoffentlich alle gesehen, dass die Liga etwas anderes ist als ein Testspiel – und wir uns erheblich steigern müssen", richtete André Laurito, Kapitän der Rot-Weißen, nach dem Spiel deutliche Worte an seine Teamkollegen.
Kammlott fällt weiterhin aus – Brandstetter und Wiegel zurück
Mit ein paar Tagen Abstand konnte Kogler auch Positives aus den 90 Minuten gegen die Borussen mitnehmen. "Ich habe auch viele gute Sachen gesehen. Wir haben Chancen herausgespielt, waren in vielen Phasen sehr beweglich und hatten Ballbesitz. Wir haben leider daraus zu wenig gemacht und dem Gegner Räume gegeben, die er gnadenlos gut genutzt hat", so der 46-Jährige auf der Pressekonferenz im Vorfeld des Duells am Samstag beim F.C. Hansa Rostock (Anstoß 14 Uhr, live im Ticker bei liga3-online.de). Nicht gefallen dürfte ihm, dass mit Carsten Kammlott (Kapselverletzung) weiterhin der beste RWE-Angreifer der vergangenen Saison fehlt. Immerhin können Simon Brandstetter und Andreas Wiegel nach Rostock mitreisen, sie haben ihre Verletzung/Erkrankung auskuriert, auch wenn Erstgenannter nach Ansicht Koglers noch nicht über die volle Spielzeit gehen kann. "Ich denke, er kommt dann im Laufe des Spiels. Aber ich bin froh, dass Andy und Simon wieder dabei sind, denn jeder Rückkehrer macht uns stärker", weiß der Österreicher.
Zuletzt drei Mal kein Tor in Rostock
Wenig Mut dürfte dagegen der Blick auf die Statistik machen. Zwar ist die Gesamtbilanz mit 23 Siegen für Hansa uns 22 für die Erfurter nach 66 Partien ausgeglichen, doch in den vergangenen drei Spielzeiten gelang den Thüringern im Stadion der Kogge nicht einmal ein Treffer. Zuletzt unterlag man nach einem Gegentor in der ersten Spielminute mit 0:1. Eine weitere Niederlage für im Lager der Blumenstädter würde durch die Bilanz von null Punkten nach zwei Spielen schon wieder für leichte Unruhe sorgen, welche die Arbeit für Trainer und Spieler nicht erleichtern dürfte. Kann man jedoch die zuletzt gezeigte Heimschwäche der Hanseaten ausnutzen, könnten viele die Niederlage gegen den BVB verzeihen und sich des prestigeträchtigen Sieges erfreuen.
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