Auswärtscoup in Halle: Fortuna feiert ersten Sieg

Fortuna Köln ist nach dem überraschenden 2:0-Auswärtscoup beim Halleschen FC in der 3. Liga angekommen. Dank einer starken Defensivleistung und einem Spezialauftrag für Mittelfeldspieler Kusi Kwame sicherte sich der Aufsteiger den ersten Sieg der Saison. Die Vorzeichen vor dem schweren Auswärtsspiel beim HFC waren für Kölner allerdings alles andere als rosig. Die Fortuna reiste ohne ihre beiden Sechser Sascha Marquet und Kristoffer Andersen nach Sachsen-Anhalt. Uwe Koschinat musste sich in taktischer Hinsicht etwas einfallen lassen und stattete Kusi Kwame mit einem Spezialauftrag aus. Der 24-Jährige sollte HFC-Spielmacher Akaki Gogia 90 Minuten lang bearbeiten, ihm auf Schritt und Tritt folgen und so das Offensivspiel der Hallenser zerstören.

Anfängliche Fehler durch Nervosität

In den ersten Minuten waren die Kölner allerdings zunächst damit beschäftigt, gegen die eigene Nervosität anzukämpfen. Rund 8.600 Zuschauer im ERDGAS Sportpark  heizten den Gästen ordentlich ein. In der Anfangsphase ließen sich die Kölner von der Atmosphäre beeindrucken, produzierten einfache Fehler bei eigenem Ballbesitz und ließen die Hausherren zu Abschlüssen kommen. Robert Schick (2.), Timo Furuholm (5.) und Sascha Pfeffer (7.) hatten jeweils nach leichtfertigen Kölner Ballverlusten die Führung auf dem Fuß.

Specialagent Kwame – Einwürfe bleiben eine Waffe

Mitte der ersten Halbzeit gewann die Fortuna mehr und mehr an Sicherheit, auch weil der taktische Schachtzug von Trainer Uwe Koschinat erste Wirkung zeigte. Kusi Kwame wich Akaki Gogia nicht von der Seite, sodass der 22-Jährige war vom Hallenser Aufbauspiel komplett isoliert war. Gleichzeitig pflegten die Außenbahnspieler der Fortuna einen konsequenten Defensivgedanken. Gemeinsam mit den Außenverteidigern verdichteten Michael Kessel und Johannes Rahn die Flügel, sodass Halle wenig einfiel um das Tor der Fortuna in Gefahr zu bringen. Kölns Offensive agierte gleichzeitig geduldig und wartete auf den richtigen Moment um zuzuschlagen. Dieser kam in der 33. Minute. Bei einem weiten Einwurf von Jan-Andre Sievers verschätzte sich HFC-Schlussmann Pierre Kleinheider entscheidend und faustete den Ball unfreiwillig auf den freistehenden Tobias Fink. Der Linksverteidiger nahm das Geschenk an und traf aus 14 Metern in das verwaiste Tor. Wie schon am vergangenen Samstag gegen die U23 des FSV Mainz 05 reichte der Fortuna ein simpler Einwurf um den ersten Treffer des Spiels zu erzielen. Besonders bemerkenswert: Der Aufsteiger ist bislang in jedem seiner drei Saisonspiele in Führung gegangen.

HFC-Defensive versinkt in Slapstick – Fortuna kontert perfekt

Halles Nervenkostüm zeigte sich nach dem Rückstand angekratzt. Auch die Stimmung im Stadion kippte. „Wir haben das Spiel zwischen der 20. Minute und dem Halbzeitpfiff verloren“, analysierte HFC-Trainer Sven Köhler im Anschluss an die Partie. In dieser Phase zeigte die Hallenser Hintermannschaft eine Slapstick-Einlage nach der anderen. Vor allem das Innenverteidiger-Pärchen Rau/Franke stand teilweise komplett neben sich und produzierte abenteuerliche Abspielfehler. In der 41. Minute nutzten die Gäste die Schwächephase des HFC aus und initiierten einen Angriff Marke „Koschinat“. Florian Hörnig spielte einen langen öffnenden Ball auf den durchstartenden Thomas Kraus. Der Stürmer legte im Sechszehner auf den mitgelaufenden Johannes Rahn ab, der den Ball an Kleinheider vorbei zum 2:0 einschob und so den perfekten Konter abschloss.

Laufintensive Defensivleistung sichert den Sieg

Im zweiten Abschnitt war es eine laufintensive Defensivleistung, welche den Auswärtssieg für die Fortuna sicherte. Halle stellte im zweiten Abschnitt auf ein offensiveres 4-1-3-2-System um und brachte unter anderem Shootingstar Osayamen Osawe, der gegen Arminia Bielefeld am vergangenen Wochenende nach seiner Einwechslung noch doppelt getroffen hatte. Kurzeitig schafften es die Hausherren im zweiten Abschnitt auch das nötige Tempo in ihre Angriffe zu bringen, allerdings sprangen dabei zu selten klare Torchancen heraus. Die größte Möglichkeit zum Anschlusstreffer hatte Sören Bertram nach 68 Minuten mit einem direkten Freistoß, den der 23-Jährige allerdings nur ans Lattenkreuz setzte. Es war schlussendlich ein verdienter Auswärtserfolg der Fortuna beim Halleschen FC. Die Aufsteiger zeigte eine perfekt-organisierte Defensivleistung und isolierte HFC-Spielmacher Akaki Gogia mithilfe klassischer Manndeckung. Ohne ihren Regisseur zeigte sich Halle plan- und ideenlos im Aufbauspiel und somit auch harmlos in den Abschlussaktionen. Die Kölner dagegen blieben in der Offensive geduldig und schlugen nach altbewährten Mustern zu. Eine Standardsituation und ein perfekt ausgespielter Konter waren die Basis für die beiden Treffer. Anders als in den vergangenen beiden Spielen brachte die Fortuna die Führung diesmal ins Ziel und freute sich über die ersten drei Punkte der Saison.

FOTO: Marcus Bölke

 

   

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