Kickers hoffen auf höheren Fan-Zuspruch bei Heimspielen
Die Stuttgarter Kickers grüßen nach sechs Spieltagen von der Tabellenspitze, nachdem man zuletzt das Spitzenspiel gegen Chemnitz mit 2:0 gewinnen konnte. Die Fans des Vereins hatten wohl vor der Saison kaum davon zu träumen gewagt, dass es so gut laufen würde. Skeptisch wurde der Umzug nach Reutlingen betrachtet, der nur durch einen großen Kraftakt aller Mitarbeiter des Vereins bewältigt werden konnte. Seine Heimspiele in einem fremden Stadion und in einer fremden Stadt auszutragen, war für alle eine neue Situation. Im Folgenden Artikel zieht liga3-online.de ein kurzes Zwischenfazit nach drei absolvierten Spielen im Stadion an der Kreuzeiche. Sportlich läuft es sicherlich überragend, da man mit drei Heimsiegen gegen Regensburg, Mainz II und dem Chemnitzer FC die beste Heimmannschaft stellt und in Reutlingen noch ohne Punktverlust ist. Sensationell, wenn man bedenkt, dass die Mannschaft nur einmal vor dem Punktspiel gegen Regensburg im Stadion der Kreuzeiche trainierte.
Zuschauerzahlen noch ausbaufähig
Doch leider sahen diese drei Spiele im Durchschnitt gerade einmal 2.815 Zuschauer. Die Mannschaft hat jedoch durch ihren sehenswerten Fußball sicherlich mehr verdient. „Ich denke, dass wir weiter guten und erfolgreichen Offensivfußball spielen müssen, dann kommen auch noch mehr Zuschauer“, hofft Trainer Horst Steffen auf ein besser gefülltes Stadion. Dabei will man auch in der Stadt Reutlingen die Fußballinteressierten ansprechen. "Die Dritte Liga ist sehr attraktiv und wir spielen guten Fußball, ich denke schon, dass der ein oder andere Reutlinger neutrale Fußballfan sich das mal anschaut und dann den Kickers treubleibt“, hofft Sportdirektor Michael Zeyer neue SVK-Sympathisanten zu gewinnen. Immerhin waren es beim Topspiel gegen Chemnitz an einem Mittwochabend schon 3.420 Zuschauer, also mehr als in den Samstagspielen zuvor. "Das war schon ein Unterschied den man auf dem Platz auch wahrnimmt und die Fans haben für eine tolle Stimmung gesorgt“, freute sich Kapitän Enzo Marchese. Allerdings sei diese Zahl auch noch weiter ausbaufähig, meint er und hofft, dass sich der attraktive Offensivfußball des Spitzenreiters herumspricht. Die Mannschaft ist in Vorleistung gegangen, jetzt sollte sich dies auch anhand der Zuschauerzahlen bemerkbar machen. Auch die Fanabteilung der Stuttgarter Kickers (FAdSKi) arbeitet daran, verteilte zum Beispiel vor dem DFB-Pokalspiel gegen Dortmund Flyer mit Infos rund um den Verein auf den Sitzen der SVK-Anhänger, damit diese sich auch auf den Weg nach Reutlingen machen. Es werden Shuttle-Busse angeboten, welche die Fans für 10 Euro direkt von Stuttgart zum Stadion der Kreuzeiche und wieder zurück befördern. Die Busse können bequem per Internet (fadski.de) oder auch telefonisch im Kickers-Fanshop gebucht werden und wurden bisher auch gut angenommen. „Wir sind froh, über jeden einzelnen Fan der sich von Stuttgart auf den Weg nach Reutlingen macht“, erklärt Michael Zeyer, der das Engagement der Fans lobt.
Gelungener Umzug
Anfangs hatte man sich auch noch mit der Frage der Sicherheit beschäftigt, da man nicht wusste, ob gewaltbereite Anhänger des SSV Reutlingen auf SVK-Fans treffen würden. Deshalb war beim ersten Saisonspiel gegen Regensburgs das Polizeiaufgebot auch besonders hoch, doch zum Glück aller Beteiligten blieb es überall friedlich. In den darauffolgenden Spielen konnte das Polizeiaufgebot reduziert und den Zuschaueraufkommen angepasst werden. Allem in allem ist der Umzug nach Reutlingen gelungen, und das Stadion der Kreuzeiche wurde schnell als Ersatz-Heimspielstätte angenommen. Auch wenn man durch den Umzug finanziell große Verluste macht und alle sich schon auf das neue Gazi-Stadion in Degerloch freuen, tröstet die Mannschaft mit tollem, erfolgreichen Fußball über vieles hinweg. Die Zuschauerzahlen können sicherlich noch steigen, „doch diejenigen die da sind machen eine tolle Stimmung“, betont Horst Steffen immer wieder. „Da kommt dann schon Heimspielatmosphäre auf“, freut sich auch Mittelfeldspieler Besar Halimi über die Unterstützung der anwesenden SVK-Fans.
FOTO: Julian Lehnhardt