Warum der MSV das Spiel in Rostock noch drehen konnte
Schlechter hätte es für die Zebras beim Gastspiel in Rostock nicht losgehen können: Von der ersten Minute an dominierte die Hansa-Kogge das Geschehen und ging folgerichtig durch Weidlich in Front (15.). Als neun Minuten später auch noch Janjic für Dum weichen musste, hatten nicht wenige mit dem Ende der Erfolgsserie gerechnet. Denn auch in der Folge produzierte die Lettieri-Elf keinen einzigen Torschuss, wirkte verunsichert und sehnte den Pausenpfiff herbei.
"In der ersten Hälfte waren wir nicht im Spiel“, so Sportdirektor Ivo Grlic nach der Partie auf der Vereinshomepage. Auch Doppeltorschütze Klotz kritisierte, dass „in der ersten Hälfte alles, was wir uns vorgenommen haben, nicht geklappt hat“.
Grote bringt neuen Schwung – Wolze trifft im zweiten Versuch
Nach der dringend benötigten Pause betraten die Meidericher den Rasen wie, im wahrsten Sinne, ausgewechselt. Denn vor allem der zur Pause eingewechselte Grote (für Meißner) hauchte seinem Team neues Leben ein, welches nun besser in die Zweikämpfe kam und den Ball besser laufen ließ. Nachdem Wolze nach einer Feltscher-Ecke noch an Hahnel scheiterte, netzte er nur wenige Minuten später per abgefälschten Freistoß zum 1:1 ein. Scheinbar fand man in der Kabine die richtigen Worte: „Wir wollten zeigen, wer hier seit zehn Begegnungen unbesiegt ist und wer in gefühlten 42 Wochen nur ein Heimspiel gewonnen hat. Das ist uns prima gelungen“, so der Linksverteidiger nach der Partie.
Zebras nutzen das Momentum – Klotz bleibt cool
In der Folge zog sich der MSV nicht zurück. Im Gegenteil: Nachdem Grote erst den Pfosten traf und nur kurze Zeit später im letzten Moment gestört wurde, drehte Duisburg das Spiel. Gardawski setzte seinen Mittelfeldkollegen Klotz perfekt in Szene, der den Ball eiskalt an Hahnel vorbei schob. Auch MSV-Coach Lettieri war nun hoch zufrieden: "Die erste Halbzeit war nicht gut. Nach dem Wechsel haben die Jungs alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Kompliment.“
Das Momentum war nun endgültig gedreht, Hansa tat sich schwer. Duisburg wirkte förmlich wie befreit, kombinierte sich oft bis an den Strafraum und nutzte die Unsicherheiten der Rostocker aus. Klotz vergab aus guter Position, stellte in der Nachspielzeit nach super Zuspiel von Albutat jedoch auf 3:1.
Elf Spiele ungeschlagen – Kein Blick auf die Tabelle
Während Hansa die Zebras im ersten Durchgang das eine oder andere Mal ins Schwimmen brachte, standen die Duisburger in der Folge besser. Die Viererkette um Rückkehrer Bajic lies nun kaum etwas zu. Auch die Offensivreihen pressten nun wie gewohnt, forcierten so viele Ball gewinne die zwei Mal in zählbares umgemünzt wurden konnten. Durch den verdienten 3:1 Auswärtssieg bauen die Zebras ihre Serie auf Elf ungeschlagene Ligaspiele in Folge aus. Für Kapitän Bohl ist jedoch nicht der Blick auf die Tabelle das entscheidende: "Nicht die Tabelle ist wichtig, sondern die Konstanz.“ Weiter geht es für den MSV am Samstag gegen die Reserve des VfB.
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