2:0 gegen Großaspach: Jahn schafft den Befreiungsschlag
Nach sechs Pleiten in Serie hat der SSV Jahn Regensburg endlich wieder einen Sieg einfahren können. Im wichtigen Spiel gegen den direkten Konkurrenten Sonnenhof Großaspach hat die Jahnelf durch eine kämpferische Leistung und großem Willen den Befreiungsschlag geschafft und am Ende verdient mit 2:0 (1:0) gewonnen. Zweiter Erfolg des Nachmittags: Zum ersten Mal in der Saison hat Regensburg kein Gegentor kassiert. Daniel Franziskus (15.) und Thomas Kurz (84.) besorgten die Treffer für die Ostbayern.
Grundlage für den Sieg: Stabile Defensive
Grundlage für den ersten Sieg seit dem 27. August (2:1 beim VfB II) war die stabile Defensive. Das neue Innenverteidiger-Duo Markus Palionis/Lukas Sinkiewicz hielt. Die erfahrenen Akteure führten die junge Jahnelf an und gaben ihr Sicherheit und Stabilität, zudem gewannen sie die meisten ihrer Zweikämpfe und Kopfballduelle. Der Sonnenhof kam daher im ersten Durchgang kaum zu Chancen. Nachdem die Gäste im zweiten Durchgang den Druck erhöhten und auch zum Abschluss kamen, hielt Keeper Dominik Bergdorf stark. Zwei Mal gegen Tobias Rühle (58., 64.), einmal gegen Michele Rizzi (67.). Und wenn auch Bergdorf geschlagen war, half das Glück. Pascal Sohm brachte das Kunststück fertig, freistehend aus zwei Metern Entfernung den Ball mit einem Aufsetzer (!) über das Tor zu köpfen (80.) und Kai Gehring traf in der Schlussminute nur den Pfosten.
Mit Kampf und Willen zum Sieg
Im Gegensatz zu manch anderen Spielen war in der Mannschaft selbst auch ein enormer Willen zu spüren. Das Team von Trainer Alexander Schmidt wollte den Befreiungsschlag mit allen Mitteln erzwingen – und ging von der ersten Minute an druckvoll zu Werke. Schon nach anderthalb Minuten hatten sich die Rothosen die erste Großchance erspielt, über Aosman kam der Ball zum dritten Neuzugang Hesse in den Strafraum, der aber noch zu schwach abschloss und Gästekeeper Kevin Kunz mit seinem Schuss keine Probleme bereitete (2.). Nach dem Führungstreffer nach einer Ecke durch Daniel Franziskus (15.) ließen die Hausherren nicht locker. Aias Aosman störte das Aufbauspiel der Aspacher energisch und gab auf Hesse, der den frei gelaufenen Franziskus beweinte. Dieser zog aus 16 Metern ab, aber SG-Torwart Kunz lenkte glänzend zur Ecke ab – der hätte sonst gepasst (39.).
Laufbereitschaft zahlt sich spät aus
Sinnbildlich war auch die Laufbereitschaft, die die Mannschaft vor allem in der zweiten Halbzeit an den Tag legte. Viele Konter wurden gefährlich. Den ersten über die rechte Seite mit Azur Velagic und Aosman vollendete Stanislaw Herzel auch schon eiskalt, er stand dabei allerdings im Abseits und der Treffer zählte nicht (54). Kurze Zeit später machte der eingewechselte Thomas Kurz, ebenfalls über rechts, die Meter und bediente Aosman, dessen Schuss Kunz parierte (77.). Ein Akt des Willens bewies auch Kapitän und Maschine Oliver Hein. Der defensive Mittelfeldspieler setzte Mitte der großaspacher Hälfte zu einem Solo an, ließ sich von fünf Gegnern nicht stören, nutze auch ein elfmeterwürdiges Foul nicht aus und schloss ab – doch der Torhüter der SGS lenkte das Rund mit dem Fuß noch um (85.). Die Chance war zunächst vorbei, aber Andreas Güntner gewann auf rechts den Ball prompt zurück und kämpfte sich ebenfalls durch drei Großaspacher durch. Er gab auf Aosman, der dann den freistehenden Kurz sah. In bester Gerd-Müller-Manier erzielte der mittlerweile in die Sturmspitze gewechselten Allrounder in der Drehung den 2:0-Siegtreffer (85.). Die Laufbereitschaft hatte sich schließlich ausgezahlt.
Fußball ist Kopfsache
Natürlich, es war nicht alles Gold, was glänzt. Regensburg zeigte in einem wie erwartet kampfbetonten Spiel zwar eine gute Leistung gegen schwache Großaspacher, es gibt allerdings noch in einigen Bereichen Verbesserungsbedarf. Aber der Zeitpunkt und die Umstände für den Befreiungsschlag sind überaus günstig und machen Hoffnung. Mit den drei Neuzugängen im Team, die in ihrem Debütspiel für den Jahn überzeugten, gelang gegen einen direkten Konkurrenten ein Sieg. Dass dabei die 520 Minuten andauernde Torflaute beendet und das erste Spiel der Saison überhaupt zu null absolviert wurde, kommt hinzu. Fußball ist bekanntlich Kopfsache. Mit der Art und Weise des Sieges und den gerissenen Negativserien sowie dem positiven Effekt der Neuzugänge ist in der Mannschaft und im Umfeld eine Aufbruchsstimmung entstanden, die sich nur positiv auswirken kann. Eine gewisse Euphorie, mit der nun der endgültige Sprung aus den Abstiegsplätzen gelingen und eine Serie gestartet werden soll.
Foto: Regensburg1889.de