Chemnitzer FC: Steigerwaldstadion erneut kein gutes Pflaster

Wer früh kommt und lange bleibt, dem kann es nicht passieren, ein Tor zu verpassen, so auch am Samstag! Für den Chemnitzer FC und seine Anhänger kann diese Weisheit nur ein schwacher Trost sein, denn in Erfurt gab es zum wiederholten Mal nichts Zählbares zu holen. In der 74. Auflage des Traditionsduells unterlagen die Himmelblauen vor 7.463 Zuschauern nach Treffern von Kevin Möhwald (3.) und Amer Kadric (90+3) und befinden sich vorübergehend auf Tabellenplatz fünf wieder.

Déjà-vu zu Spielbeginn

Jeder Zuschauer, der bereits in der vergangenen Saison dem Duell RWE-CFC im Steigerwaldstadion beiwohnte, wird sich beim heutigen Spiel als Statist in einer Neuauflage des Filmes „Und täglich grüßt das Murmeltier“ gewähnt haben, so sehr glichen sich die Ereignisse. War es vor fast genau einem Jahr Andreas Wiegel, der bereits nach zwei Minuten einen Fehler von Philipp Pentke eiskalt bestrafte, zeichnete sich diesmal Kevin Möhwald als eiskalter Vollstrecker aus, während Pentke abermals die Rolle des unfreiwilligen Vorbereiters zukam. Einen 30-Meter-Gewaltschuss ließ er etwas unglücklich durch die Handschuhe gleiten und die Seinen frühzeitig in Rückstand geraten. Für eine weitere Duplizität der Ereignisse sorgte das anschließende taktische agieren beider Mannschaften. Erfurt misslang es trotz guter Chance sofort nachzulegen, wodurch sich die Himmelblauen in die Partie zurückkämpfen konnten, ohne allerdings gefährlich vor das Tor von Philipp Klewin zu kommen. "In der ersten Halbzeit haben wir die Dinge, die uns bisher ausgezeichnet haben vollkommen vermissen lassen. Der Auftritt war viel zu leidenschafts- und emotionslos.“, analysierte Karsten Heine sichtlich angefressen. Dementsprechend einfach war es für Erfurt die Führung zu verwalten und gelegentliche Nadelstiche zu setzen.

Mangelnde Effektivität vor dem Tor

Bereits zum dritten Mal in Folge versäumte es der CFC auf fremden Platz einen eigenen Treffer zu erzielen, wenngleich in Halbzeit gute Chancen erspielt wurden. Insbesondere Tim Danneberg per Kopfball (74.) und Sebastian Glasner, nach Vorlage Dannebergs (80.) scheiterten in aussichtsreicher Position. Letzterer kam einem Torerfolg bei seinem Pfostenschuss am nächsten, vergab den Ausgleich allerdings genau wie kurz vor Abpfiff, als er freistehend am langen Pfosten vorbeischob (90.). Dennoch musste Erfurt bis zum Schlusspfiff bangen, ehe Amer Kadric den Sack sprichwörtlich zu machen konnte. Einen jener Nadelstiche schloss der zuvor eingewechselte Mittelfeldspieler aus Nahdistanz ab.

Während Erfurt jubeln durfte, zeigte sich einmal mehr, was auf Seiten der Himmelblauen aktuell der Knackpunkt ist – die mangelnde Torquote. Lediglich 15 Treffer aus 14 Spielen entsprechen einer Ausbeute, die schnell der Verbesserung bedarf, soll der Anschluss an die Spitzengruppe gehalten werden. Dafür könnte es von Nöten sein, dass Anton Fink wieder mehr in der Offensive zum Einsatz kommt und nicht wie heute, phasenweise als defensiver Mittelfeldspieler und Ballverteiler. Seine Vollstreckerqualitäten konnte er so im heutigen Spiel nicht an den Tag legen und mit Sicherheit wird es ihn wurmen, dass er nicht an jener Stelle stand, an der Sebastian Glasner das nötige Quäntchen Glück fehlte. "Wir haben in der zweiten Hälfte alles versucht, um den Ausgleich zu machen und auch die nötigen Chancen. Unter dem Strich steht jedoch eine verdiente Niederlage, da wir kein Tor geschossen haben.", bemerkte Heine nach dem Spiel. Ein Blick auf die letzten fünf Ligaspiele offenbart dabei eine gewisse Problematik in punkto Effektivität. Mit gerade einem mageren Törchen, kommen die Himmelblauen auf die schlechteste Ausbeute aller Drittligisten im vergleichbaren Zeitraum.

FOTO: ef-pixx.de

   

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