Unterhaching ohne Chance in Regensburg

Mit 5:1 hatte die SpVgg Unterhaching den SV Wehen in der letzten Runde aus dem Stadion gefegt, mit stolz geschwellter Brust trat man nun in Regensburg an. Aus dem erhofften zweiten Sieg in Folge aber wurde nichts. Im Gegenteil. Nach den fünf Toren vom vergangenen Wochenende schlug es am 16. Spieltag fünf Mal im Kasten der Hachinger ein – auch wenn nur zwei Tore galten. Unterhaching zog bei der 2:0-Niederlage beim SSV Jahn (in Überzahl) verdient den Kürzeren.

1:0 für Regensburg zu Unrecht annulliert

Im Regensburger Jahnstadion traten die offensivstärksten Teams der Liga aufeinander. Aber vom Münchner Vorortklub war von Beginn an nichts zu sehen, die Rot-Weißen Domstädter gaben klar den Ton an. So war es nicht verwunderlich, dass der Jahn nach 20 Minuten mit 1:0 in Führung geht. Nach einer Ecke schob Thomas Kurz den Ball aus 11 Metern ein – aber der Linienrichter hat eine Behinderung des Torhüters gesehn und das Tor zählt nicht. Fehlentscheidung. Kurz kann von der Hachinger Abwehr ungestört etwa vom Elfmeterpunkt abziehn, Michael Klauß und Tobias Schweinstieger stehen auf Höhe der Pfosten (der Jahn-Kapitän sogar weiter außen) – und der Keeper der SpVgg hat freie Sicht auf den Ball.

 Schweinsteigers Rekordtor sichert verdiente Pausenführung

Die Hausherren ließen sich davon nicht beirren, spielten weiter offensiv nach vorne. Im Gegensatz zu den Gästen, von denen gar nichts kam. Aber mehrere Chancen konnte der Jahn nicht zur überfälligen Führung nutzen, erst als Klauß vom Hachinger Schwabl im Strafraum von den Beinen geholt wird kann Schweinsteiger den berechtigten Elfmeter souverän zur 1:0-Pausenführung verwandeln. Das war bereits der 11. Saisontreffer des Regensburgers, der somit nicht nur die aktuelle Torjägerliste der 3. Liga anführt, sondern mit diesem Treffer auch die Führung der Ewigen Torjägerliste übernimmt – mit nun bereits 37 Toren!

 2:0 für Regensburg zu Unrecht annulliert

In der zweiten Halbzeit das gleiche Bild. Der Jahn spielt gut nach vorne – Unterhaching hat dem nichts entgegenzusetzen. Nur 5 Minuten nach dem Wiederanpfiff klingelte es folglich zum dritten Mal im Tor der SpVgg. Abwehrmann Mario Neunaber köpft im Strafraum den Ball zu Tobias Schweinsteiger, der problemlos aus kurzer Entfernung das Tor macht. Aber wieder zählt das Tor nicht, der Kapitän der Jahnelf soll im Abseits gestanden haben. Fehlentscheidung. Jahns Nummer 7 stand ganz klar regelkonform. Statt 3:0 steht es also weiter nur 1:0. Aber auch das lässt die Regensburger nicht verzweifeln. Sie spielen weiter ihr Spiel nach vorne. Das erlösende und spielentscheidende 2:0 lag in der Luft. Es wurde auch erzielt, aber als das Runde zum Vierten Mal im Eckigen landete, war vorher zum Dritten Mal ein Pfiff zu hören – und zum ersten Mal korrekt. Ein Jahnspieler stand im Abseits, bevor er den Ball über Torhüter Riederer ins Tor lupfte.

 Bringt der Schiedsrichter den Jahn erneut um verdiente Punkte?

Der Jahn spielte wie im Rausch, richtig im Sinne einer Spitzenmannschaft. Von der Hachinger 5:1-Gala war nichts mehr zu sehen. Aber in der 80. Minute drohte das Spiel tatsächlich zu kippen. Thomas Kurz fällt Schwabl auf Höhe der Mittellinie von hinten in die Beine – und erhält zurecht den Platzverweis (4 Spiele Sperre). Infolge dessen kamen die Hachinger auch zu ihrer ersten richtigen Torchance, aber Jahn-Keeper Michael Hofmann – letzte Woche feierte er seinen 39. Geburtstag – hat den Ball sicher. Sollten die Regensburger nach der unglücklichen Niederlage in Offenbach tatsächlich erneut durch falsche Schiedsrichter-Entscheidungen um die verdienten Punkte gebracht werden? Weil Unterhaching jetzt fast das 1:1 erzielte, obwohl der Jahn 3:0 führen müsste?

 Joker Alibaz erzielt ersehnten Siegtreffer für den Jahn

Nein, sollten sie nicht. Der eine Minute zuvor eingewechselte Selcuk Alibaz erzielte fünf Minuten vor Ende aus gut 16 Metern mit einem strammen Schuss den lang ersehnten 2:0-Treffer für seine Mannschaft. Und diesmal hatte das Schiedsrichtergespann nichts dagegen. 10 Jahnspieler schaffen den Siegtreffer gegen 11 enttäuschende Hachinger. Am Ende stand also mit dem 2:0 ein verdienter Heimsieg für den Jahn, der weiterhin verdient auf einem Aufstiegsplatz steht. Von Unterhaching war 85 Minuten lang nichts zu sehen, die Elf von Trainer Herrlich zeigte eine blutleere Vorstellung, war chancenlos gegen die Oberpfälzer. Der Jahn dagegen spielte nach einem großartigen Spiel seit langer Zeit wieder zu Null. Nach der Länderspielpause geht es für die somit zu Hause weiter ungeschlagenen Rot-Weißen in Chemnitz beim Aufsteiger CFC weiter, die Rot-Blauen empfangen RW Erfurt.

FOTO: www.regensburg1889.de

   

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