Pischorn lässt Sandhausen weiter träumen

Wie bereits in der Woche zuvor ist der SV Sandhausen Bestandteil des Spitzenspiels des Spieltages. Gegen Saarbrücken war man in der letzten Minute der Nachspielzeit schwach geworden und musste den bitteren Ausgleich hinnehmen. In dieser Woche wollte man bei den Amateuren des großen VfB Stuttgart dreifach punkten und zeigen, dass man verdientermaßen die Nase um großartige 5 Punkte vorn hat.

Der zweitbeste Liga-Torjäger Frank Löning trat im direkten Vergleich gegen Youngster Christoph Hemlein an, der seit dem Wechsel von Hoffenheim zum VfB von Woche zu Woche Bundesligaluft schnuppert. So auch tags zuvor bei der Partie gegen den FSV Mainz 05, wo er dem Gegner nicht nur eine Rote Karte bescherte, sondern den Schwaben auch noch einen Elfmeter herausholte.

Ex-Stuttgarter sorgt für die Führung

Jonas Wieszt – der unerfahrene Torhüter der Schwaben-Reserve – gab sich bereits in der 24. Minute die Blöße indem er amateurhaft den Ball verstolperte. Zwar machte sich Toptorschütze Löning den Fehler nicht postwendend zum Gewinn, holte aber dennoch eine mehr als wichtige Ecke heraus. Spätestens in diesem Moment wurde es im Stuttgarter Strafraum brandheiß. Bei dieser Ecke – geschossen von Ex-VfBler Roberto Pinto -bewies kein Geringerer als Marco Pischorn, der selbst über 5 Jahre bei den Schwaben zubrachte, Köpfchen um den Tabellenführer in Front zu bringen. Es geht eben nichts über die grandiosen Standards des Spitzenreiters. Mehr Tore gab es in Hälfte 1 dann aber auch nicht zu begutachten. Wohl kein Nachmittag nach dem Geschmack von Fredi Bobic und Bruno Labbadia, die erst am Abend zuvor mit den Profis eine Niederlage einstecken mussten.

Klare Verhältnisse in Halbzeit zwei

Nach dem Pausentee waren die Verhältnisse noch klarer, die Gäste noch entschiedener am Ball. Abgesehen von der schwachen linken Seite – Kandziora, Halfar – waren alle Sandhäuser auf der Höhe. Ziemlich ungelegen kam die verfrühte verletzungsbedingte Auswechslung von Abwehrchef Schulz in der 46. Minute, die man mit Kittner bestmöglich zu kompensieren versuchte. Dieser wurde aber auch entscheidend vom scheinbar unermüdlichen und geradezu überragenden Mann des Spiels unterstützt – Pischorn, der schon das aussagekräftige Führungstor erzielte. Löning – der scheinbar ein wenig Mitleid mit dem jungen VfB-Keeper hatte – verschonte die Schwaben erneut vor einem seiner Hammertore. Diesmal sogar frei vorm Tor, nur noch mit Wieszt von Angesicht zu Angesicht, versagten ihm die Nerven. Dennoch lag Sandhäuser Budenzauber in der Luft. Das 2. badische Tor war praktisch nur noch eine Frage der Zeit – oder aber des Schützen, denn auch Kittner wollte das Leder partout nicht im Netz zappeln lassen.

Sandhausen dominiert!

Der längst überfällige Einsatz von Blum – der für Kandziora in das Spielgeschehen eingriff – brachte noch immer nicht das ersehnte 0:2. Stuttgart agierte harmlos, während Sandhausen seine Führung souverän verwaltete. Von einer Zitterpartie zu sprechen wäre maßlos übertrieben, ganz im Gegenteil zeugt es sogar von ungemeiner Qualität eine 1:0-Führung über die Zeit zu bringen. Schade war es dennoch für den Ein oder Andere – wie beispielsweise Löning, der die Führung noch um einiges deutlicher hätte gestalten können und somit auch den Abstand zum momentanen Torschützenprimus Schweinsteiger hätte verkürzen können, der zeitgleich sein 11. Saisontor erzielte, während Löning – zum eigenen Übel – am heutigen Spieltag nicht über 9 hinauskam.

Fazit & Vorschau

Hervorheben muss man in diesem Spiel auf jeden Fall Matchwinner Marco Pischorn. Der sympathische gebürtige Schwabe bot seinen Ex-Kollegen eine makellose Vorstellung und setzte die spielentscheidende Akzente. Auch Spielmacher Ulm lief sich einmal mehr schier um den Verstand und stellte dem Gegner seine Qualitäten unter Beweis. Zum Glück für die Münsterer Preußen – auf die man in 2 Wochen, im Anschluss an die Länderspielpause, trifft – verwirkte mit dem Einhandeln seiner 5. Gelben Karte seinen Einsatz gegen jene.

FOTO: Micha Korb / www.rwo-fanblock.de

 

   

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