Stuttgarter Kickers: Von Krise keine Spur

Man könnte meinen, die Stuttgarter Kickers befänden sich nach der Verletzung des Kapitäns Enzo Marchese und dem dritten Spiel in Folge ohne Sieg in einer Minikrise. Doch dem ist nicht so. Am letzten Samstag bewies die Mannschaft beim 1:1 in Dresden das Gegenteil. Wie auch schon im Heimspiel eine Woche zuvor gegen Energie Cottbus (2:2) war man die spielbestimmende Mannschaft und konnte die spielerische Qualität auf den Platz bringen. Doch lange Zeit fehlte gegen am Ende erschöpfte Dresdener die Durchschlagskraft im Angriff. Es dauerte bis zur 93. Minute, bis der viel umjubelte Ausgleichstreffer fiel. Nach einer schönen Einzelaktion von Besar Halimi war es Marc Stein, der den Ball über die Linie drückte. Selbst SVK-Keeper Korbinian Müller war mit nach vorne geeilt und sorgte bei den letzten beiden Standardsituationen der Blauen für Verwirrung in der Dynamo-Abwehr.

"Vielleicht wäre auch mehr drin gewesen"

"Im Gegensatz zur letzten Woche als wir spät noch den Ausgleich hinnehmen mussten, war es dieses Mal andersrum“, freute sich der Torwart über den Ausgleichstreffer. Am liebsten hätte er jedoch drei Punkte aus Dresden mitgenommen. "Vielleicht wäre auch mehr drin gewesen, denn wir  hatten das Spiel von Anfang an in der Hand und waren auch im Spielaufbau sehr ruhig und sicher geblieben sind", lobte er seine Mannschaftskameraden. In der Tat ließen die Kickers sich auch von der großen Kulisse nicht beeindrucken und lieferten ein gutes Spiel ab. Darauf kann Kickers-Trainer Horst Steffen aufbauen, auch wenn seine Mannschaft weiter auf den zweiten Auswärtssieg der Saison wartet. Nach dem Spiel war er zufrieden mit seiner Mannschaft und Besar Halimi, der wie auch schon gegen Cottbus auf der Position des verletzten Marchese spielte. Auf dieser spielte er zwar gut, doch seine Kreativität in der Offensive wurde schmerzlichst vermisst. Es fehlten die Ideen, die Dynamo-Abwehr trotz optischer Überlegenheit ernsthaft in Bedrängnis zu bringen.

Wer sorgt für die Kreativität im Angriff?

So hatte man zwar mehr Ballbesitz, doch kam selten gefährlich vor das Tor von Dresden-Keeper Benjamin Kirsten. Was passieren kann, wenn Halimi sich in die Offensive einschaltet, hat man in der dritten Minute der Nachspielzeit gesehen. Mit zehn Torvorlagen und zwei selbst erzielten Toren ist der 19-Jährige unverzichtbar. Vor dem nächsten Heimspiel steht Steffen also wieder vor der gleichen Frage: Wer sorgt für die Kreativität im Angriff, wenn Halimi wieder die defensive Position des verletzten Kapitäns übernimmt? Ansonsten kann der Trainer nach dem starken Auswärtsspiel seiner Elf gegen den Zweitliga-Absteiger optimistisch sein, dass der SVK am kommenden Samstag gegen Preußen Münster die Negativserie von drei Spielen ohne Sieg beendet.

FOTO: Julian Lehnhardt

 

 

   

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