Transfer-Check Mainz II: Talent-Ausbildung steht im Vordergrund
Schon vor der Saison versuchte man in der Rheinland-Pfälzischen Landeshauptstadt allen klar zu machen, dass sich trotz des Aufstiegs in eine Profiliga nicht sonderlich viel ändern soll. Es sollten nur junge, talentierte Spieler geholt werden, so wie es schon immer das System von der zweiten Mainzer Mannschaft ist. Betont wird dabei immer, dass es sich um die höchste Ausbildungsmannschaft des FSV handelt. Das Hauptziel ist es also die Talente aus den eigenen Jugendmannschaften weiter zu entwickeln, um sie auf den Profifußball vorzubereiten oder junge Talente an den Rhein zu holen, um diese dann fertig auszubilden. Getreu diesem Motto holte Mainz II im Sommer 15 neue Spieler, fünf davon aus den eigenen Reihen. Alle neuen Akteure waren zwischen 18 und 22 Jahren alt. Die Länderspielpause nutzt liga3-online.de nun, um die Neuzugänge der vergangenen Transferperiode einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Wer überzeugte, wer enttäuschte und wo besteht noch Handlungsbedarf?
Königstransfer
Mit Tevin Ihrig hat sich der FSV Mainz 05 selbst auf die Schulter geklopft. Der 19-jährige Verteidiger spielte in der vergangenen Saison noch in der A-Jugend-Bundesliga Südwest. In dieser Saison ist er für Trainer Martin Schmidt eine feste Bank in der Verteidigung. Wenn er gebraucht wird, ist er auch zur Stelle. Zudem ist der Mainzer U23 mit Philipp Klement ein guter Transfer geglückt. Klement ist in der internen Scorer-Wertung auf Platz zwei hinter Mounier Bouziane. Außerdem war er schon in zwölf der bisherigen 17 Spielen mit von der Partie, auch wenn er häufig nur eingewechselt wurde.
Guter Griff/Mitläufer
Dadurch, dass die Mannschaft von Schmidt eben „nur“ eine zweite Mannschaft ist, herrscht auf allen Positionen eine recht hohe Fluktuation. Mit den schon bei der ersten Mannschaft trainierenden Robin Zentner, Damian Roßbach, Benedikt Saller, Devante Parker und Patrick Pflücke stehen bei der zweiten Mannschaft ganze 31 Spieler auf dem Papier. Alle noch sehr jung, talentiert und hungrig zu spielen. Ihre Einsatzzeiten bekommen zum Beispiel Lucas Höller, Pascal Reinhardt, Marc Wachs und Alexander Hack allemal, gehören aber auch nicht durchgängig zur Startformation.
Flops
Es ist schwer, aus der jungen Truppe einige wirkliche Flops heraus zu holen. Fest steht, dass alle Spieler, die der FSV im vergangenen Sommer für die zweite Mannschaft geholt hat, das Potential mitbringen, sich auch in der Dritten Liga durchsetzen zu können. Bei einigen braucht es auch vielleicht noch etwas Zeit, andere sind da schon etwas weiter. Aber wenn sich die gerade aus der A-Jugend gekommenen die Zeit nehmen, die sie brauchen werden sie auch zu ihren Einsätzen kommen und können dann auf sich aufmerksam machen. So kamen zum Beispiel Stephane Eba Eba oder Jonas Kiermeier bislang noch nicht zu einem Einsatz in der Dritten Liga, aber dennoch werden sie in der Zukunft noch auf sich aufmerksam machen.
Fazit: Der FSV bleibt sich treu
Wie bereits in der Vergangenheit baut man in Mainz auf die Jugend. Die kleinen Mainzer sind mit viel Potential und einem großen Kader in die Runde gegangen und werden wohl auch in Zukunft an ihrer Philosophie festhalten. Der FSV hat klug junge Spieler aus der eigenen Jugend in die zweite Mannschaft geholt und dazu noch einige Talente von extern dazu genommen. Der eine oder andere, der bislang noch nicht so sehr zum Zug kam, wird in Zukunft wohl noch eher eine Rolle spielen können. Alles in allem hat sich der FSV Mainz 05 eine Talentschmiede aufgebaut und versucht mit ihr so vielen wie möglich die Tore zum Profifußball aufzuschließen. Und bislang fahren sie sehr gut mit dem System. Die Mannschaft stabilisiert sich immer weiter in der Dritten Liga und sorgte gerade gegen vermeidlich stärkere Gegner immer wieder für eine Überraschung.
Der Winter wird wohl eher ruhig in Mainz
Da der Kader der zweiten Mannschaft schon recht groß ist, und durch die A-Jugend und die erste Mannschaft immer wieder Spieler zu Schmidts Team dazu stoßen können, gibt es in Mainz keinen großen Handlungsbedarf auf dem Winter-Transfermarkt. Es könnte höchstens sein, dass die Mainzer aktiv werden, wenn sie überzeugt sind, ein Talent an den Rhein holen zu können, dass in Zukunft auch noch für Schlagzeilen sorgen kann.
FOTO: Flohre Fotografie