Duisburg und Kingsley Onuegbu: Der entmachtete König

Vor einem Jahr um diese Zeit war die Welt des Kingsley Onuegbu nahezu perfekt. Nach 17 Spieltagen konnte der Stürmer aus Nigeria auf zehn Tore und zwei Vorlagen zurückblicken. Vom zweiten bis zum siebten Spieltag konnte die Nummer zehn sechs Treffer in Serie verbuchen. Die Anhänger der Zebras fanden in ihm schnell den Publikumsliebling, der neu zusammengewürfelten Duisburger Mannschaft. Heute könnte das Bild kaum anders sein. Nach ebenfalls 17 Spieltagen steht grade einmal ein Tor in 820 Minuten auf dem Statistikbogen des Mittelstürmers. Der ehemalige Publikumsliebling wurde nach und nach zum Dorn im Auge.

Bindung fehlt – Verlierer des Konkurrenzkampfes

Obwohl der „King“ mittlerweile 51 Ligaspiele für die Zebras absolviert hat, wirkt es fast so, als sei er ein Fremdkörper, ein noch nicht integrierter Neuzugang. Sicherlich, allein durch die körperlichen Vorteile ist Onuegbu für jeden Innenverteidiger schwer zu bespielen. Diese Vorteile kommen aber aufgrund von technischen Nachteilen viel zu selten zur Geltung. Oftmals agiert der 26-Jährige zu kompliziert oder möchte mit dem Kopf durch die Wand, statt den einfachen Abschluss zu suchen. Mit Neuzugang Kevin Scheidhauer sieht sich Onuegbu zum ersten Mal einem Konkurrenzkampf im Sturm ausgesetzt. Einem Konkurrenzkampf, bei dem er nicht die besten Karten hat. Scheidhauer durfte kurz nach seiner Verpflichtung direkt von Beginn an gegen Osnabrück spielen und traf direkt. Der Ex-Wolfsburger gibt der Duisburger Offensive etwas, das Onuegbu zu oft vermissen lässt: Tempo und Spritzigkeit.

Seiner Situation bewusst

Das Positive: Onuegbu schmollt nicht. Der Stürmer geht offen mit seiner schlechten Form um, stellt keine Ansprüche und versucht sich über das Training immer wieder anzubieten. „Ich gebe weiter Gas und kämpfe. Aber nicht ich bin wichtig, sondern das Team“, so der Stürmer gegenüber "Reviersport". Von der aufkommenden negativen Stimmung gegen ihn, hält der Nigerianer nicht viel. Er kenne solche Situationen bereits: „Ich lasse mich davon nicht beeinflussen. Es ist egal, wie scheiße mich die Leute mal finden. Wenn ich treffe, rufen sie auch wieder voller Freude meinen Namen. Das geht ganz schnell.“ Der „King“ hat es begriffen. Es bleibt nun abzuwarten, ob er seine nächsten Einsatzchancen besser nutzt, als beim schwachen Auftritt bei Preußen Münster.

   

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