Hallescher FC: Das Beste kommt bekanntlich zum Schluss

Das Beste kommt bekanntlich zum Schluss. Deswegen ließ sich der Hallesche FC bis zum letzten Spieltag der Hinrunde Zeit, um zu beweisen, dass der einsame einzige Heimsieg dieser Saison gegen Wiesbaden keine Eintagsfliege war. Nach Toren von Marco Engelhardt und Tim Kruse konnte der HFC ein 2:1 gegen den VfL Osnabrück bejubeln und somit gleichzeitig einen ordentlichen Abstand zu den Abstiegsplätzen aufbauen und den Rückstand zur riesigen Spitzengruppe der 3. Liga verkleinern. Dabei konnte auch die Tatsache, dass der HFC die Schlussphase zu zehnt bestreiten musste, den Sieg nicht gefährden.

Köhler wieder fest im Sattel

Wie ist also der Stand der Dinge an der Saale? Offensichtlich ist, dass man am ERDGAS-Sportpark durchaus in der Lage ist, eine schlagkräftige Truppe auf die Beine zu stellen. Auch wenn die aktuelle Mannschaft als stärkste der letzten Jahre gilt, waren sich Fans und Beobachter gerade zur Dürrephase vor der Länderspielpause nicht ganz sicher, ob man die Spieler nicht doch überschätzt hatte. Dieses Fragezeichen dürfte sicherlich erledigt sein. Offensichtlich ist ebenfalls, dass der HFC und Trainer Sven Köhler nach wie vor eine fruchtbare Beziehung führen. Immer wieder wurde der Coach angezählt, immer wieder stand er kurz vor der Entlassung, doch auch immer wieder folgte im letzten Moment der rettende Punktgewinn. Zuletzt gab Präsident Michael Schädlich einen seltenen Einblick in das Verhältnis von Trainer und Mannschaft. So gab er zu Protokoll, dass ihm ein älterer Führungsspieler der Mannschaft im Vertrauen gesagt habe, Köhler sei der beste Trainer, den er jemals erlebt habe. Eine Aussage, die, wenn auch nur intern, nicht zum ersten Mal gefallen ist, wenn Köhler in der Kritik stand. Nicht unwahrscheinlich also, dass diese Zusammenarbeit, die schon jetzt die konstanteste im deutschen Profifußball ist, noch lange weiterlebt.

Gogia, Star der Liga

Eine andere Personalie konnte in den letzten Wochen ebenfalls alle Kritiker überzeugen: Andy Gogia hat, das kann man nun definitiv festsetzen, seinen Durchbruch in der 3. Liga geschafft. Nachdem der hochtalentierte Deutsch-Georgier in seiner Premierensaison starken Leistungsschwankungen erlag und immer wieder in der Kritik stand, sein Potenzial nicht auszuschöpfen, geht es in dieser Saison nicht mehr ohne ihn. Zu konstant sind seine Leistungen mittlerweile, zu präsent ist er auf dem Platz und zu viel Anteil trägt er an den Erfolgen des HFC – seien es Tore oder sogar Siege. Auch am Samstag gab Gogia beide Vorlagen zu den zwei HFC-Toren. Wer sich also in diesen trist-grauen halleschen Wintertagen nach etwas Glamour sehnt, dem sei gesagt: Der Hallesche FC hat zurzeit einer der Stars der 3.Liga in seinen Reihen.

Schießt sich Furuholm in Chemnitz den Frust von der Seele?

So kann man in Halle beinahe froh sein, dass sich die 3. Liga nicht mit dem Ende der Hinrunde schon in die Winterpause verabschiedet. Denn während schon auf dem Feld Jubelstimmung herrscht, kommen nach der Depression der letzten Monate endlich auch wieder gute Nachrichten aus dem Lazarett der Hallenser. Sören Bertram wurde am Wochenende bereits wieder eingewechselt, wenn auch mit Manschette. Momentan nimmt der Tausendsassa Max Jansen seine Position auf dem linken Flügel ein, ein Angriff mit Gogia, Bertram und Pfeffer würde aber vermutlich auch Krisen-Finne Timo Furuholm wieder neues Selbstbewusstsein geben. Auch wenn sich der Torjäger in den letzten Wochen zumindest von seiner Lustlosigkeit verabschieden konnte, fehlen ihm nach wie vor Tore zum endgültigen Erfolgserlebnis. Eine neue Chance bietet sich am kommenden Samstag in Chemnitz, wo der HFC noch eine Rechnung aus dem Hinspiel offen hat. Die will der frischgebackene „Auswärts-Herbstmeister“ unbedingt begleichen. Der Lauf gibt ihnen dabei endlich wieder recht.

   

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