Tammo Harder: Die BVB-Lebensversicherung im Abstiegskampf
Nach tollem Start in die Saison ging es für die U 23 des BVB immer weiter bergab. Am Ende der Hinrunde steht für den schwarzgelben Nachwuchs nur Rang 18 – ein Abstiegsplatz. Einer der wenigen Lichtblicke ist Dortmunds Offensiv-Talent Tammo Harder. Der 20- jährige Angreifer befindet sich in seinem zweiten Profi- Jahr. Bereits in der Spielzeit 2013/14 gehörte Harder zum Stammpersonal von Trainer David Wagner und steuerte acht Treffer zum Klassenerhalt bei. Acht Tore, eine Zahl, die er jetzt schon nach der Hinrunde erreicht hat.
Hornschuh mit Lob für Harder
Grund genug für Harder, zufrieden zu sein, doch der Stürmer will mehr: "Da ist immer noch Luft nach oben“, sagt er im Gespräch mit liga3-online.de ehrgeizig. Verbesserungsmöglichkeiten sieht er selbst noch einige. "Körperlich muss ich mich noch steigern. Auch die Erfahrung fehlt noch“, so das hoffnungsvolle Talent. Obwohl er – auch angesichts seines Alters – noch in vielen Bereichen Potenzial für Verbesserungen hat, besitzt er unbestritten über Qualitäten, die andere Spieler gerne hätten. Mannschaftskapitän Marc Hornschuh weiß die Fähigkeiten seines Kollegen zu schätzen. "Er ist ein Stürmer mit Näschen, der weiß, wie er sich bewegen muss. Er hat einen guten Torabschluss und auch das Defensiverhalten von ihm wird immer besser.“
„Als Zehner spiele ich am liebsten“
Harder ist ein flexibler Spieler, der in der Offensive fast überall zu finden ist. Seine Variabilität führt dazu, dass er auch mal im Spiel die Position tauschen muss. Ob als Stürmer, auf der Zehner-Position oder auf dem linken Flügel: Harder spielt, wo er gebraucht wird. In dieser Saison war er meist als alleinige Spitze auf dem Feld. "Als Zehner spiele ich am liebsten, da habe ich die meisten Freiheiten, sagt er dennoch. Acht Treffer in 19 Spielen belegen aber, dass er in vorderster Reihe durchaus gut aufgehoben ist. Dass er außer seinen Toren auch noch sechs Assists in der Hinrunde beigesteuert hat, unterstreicht noch einmal, wie wertvoll Tammo Harder für sein Team ist.
„Mache mir nicht so viel Stress“
Ist Harder außerhalb des Platzes denn auch so forsch wie auf dem Feld? "Eigentlich ist er eher ruhig und ein lockerer, freundlicher Typ. Er ist entspannt, ziemlich entspannt“, betont Hornschuh im Gespräch mit unserer Redaktion, der anfügt: "Er kann aber auch mal einen lustigen Spruch raushauen“. Das Wort überlässt Harder in der Mannschaft dann lieber den anderen. "Da ist Tammo noch eher der Zuhörer. Wir Älteren, wie Zlatan Alomerovic, David Solga und ich, sind in solchen Dingen eher gefragt. Aber auf dem Platz übernimmt er genug Initiative“, so Hornschuh. Auch Harder selbst bestätigt, eher der locker Typ zu sein, „der sich nicht so viel Stress macht“.
Sein mittelfristiges Ziel ist die Bundesliga, „am besten in Dortmund“. Doch wichtiger ist derzeit der Kampf um den Klassenerhalt mit dem BVB II in Liga drei. "Wir haben eine schwere Saison vor uns, da will ich mit meinen Toren helfen“, meint Harder. Der nächste Kampf um drei Punkte findet Samstag in der Roten Erde gegen Rot-Weiß Erfurt (14 Uhr, live im Ticker bei liga3-online) statt. "Das Spiel gegen Erfurt wird hart umkämpft, wir wollen trotzdem die Punkte gegen den Abstieg holen“, so die Sturmhoffnung. Harders Tore könnten da sicher helfen.