Winterfazit Großaspach: Mit vielen Hausaufgaben in die Pause

Nach furiose, Saisonbeginn und einer Platzierung im oberen Tabellendrittel ist die Aufstiegseuphorie in Großaspach verflogen. Die Württemberger sind im Drittliga-Alltag angekommen und gehen nach zuletzt vier Spielen ohne Sieg auf einem Abstiegsplatz in die Winterpause – daran konnte auch die zwischenzeitliche Siegesserie nach dem Trainerwechsel im Herbst nichts ändern. Der letzte Erfolg unter Chefcoach Uwe Rapolder datiert vom 22. November gegen den Chemnitzer FC. Im Folgenden schaut sich liga3-online.de die Hinrunde der SG Sonnenhof Großaspach genauer an.

Was lief gut, und was lief schlecht?

Bei Aufsteiger Großaspach verursacht der Sturz auf einen Abstiegsplatz keine Panikreaktion. Unter den akut abstiegsbedrohten Mannschaften Rostock, Regensburg, Mainz oder Dortmund, ist Großaspach die bisher beste Heimmannschaft. Dieser Vorteil soll nun auch in der Rückrunde zum Tragen kommen. „Bei noch zehn Heim- und sechs Auswärtspartien bin ich zuversichtlich, dass wir am Saisonende über dem Strich stehen“, gibt sich Trainer Uwe Rapolder optimistisch, der Rüdiger Rehm zunächst bis zum Saisonende auf dem Chefstuhl ersetzt, aufgrund dessen Ausbildung zum Fußballehrer. Mit Uwe Rapolder verpflichtete der Verein einen erfahrenen Coach, der den Abstiegskampf schon oft durchlebt hat und seine Erfahrung an die junge Mannschaft weitergeben soll.

Nachdem die ersten drei Partien unter dem neuen Übungsleiter allesamt gewonnen werden konnten, verließ das Team die untersten Tabellenregionen vorübergehend, doch auf die drei Siege folgten zwei Niederlagen. Erst das 0:2 bei Spitzenreiter Bielefeld und eine Woche später die desolate Vorstellung in Köln (0:4), bei der die Mannschaft phasenweise kaum Land sah. Zuletzt unterlag die SG Sonnenhof auch im letzten Ligaspiel des Jahres gegen die Stuttgarter Kickers mit 0:2. Die Verletztenmisere mit Ausfällen von Landeka, Bellanave, Senesie oder Vecchione konnte zuletzt nicht vom dünnen Kader aufgefangen werden.  Es fehlt an der Tiefe im Kader. Auf diese Situation soll nun im Winter möglichst mit entsprechenden Transfers und Verpflichtungen reagiert werden, da bisher nur wenige Spieler aus der Aufstiegsmannschaft überzeugen konnten. Kapitän Daniel Hägele oder Torhüter Kevin Kunz setzten positive Akzente.

Bester Spieler des Teams in der Hinrunde ist jedoch Michele Rizzi. Der kreative Spielgestalter ist der erfolgreichste Torjäger der Schwaben und steuerte schon neun Scorerpunkte bei, wobei er auch sein gutes Auge für den freien Mitspieler unter Beweis stellt und diese in der Offensive immer wieder in Szene setzt. Doch diese präsentiert sich zu häufig ohne Durchschlagskraft und ist mit nur 22 Torerfolgen die drittschlechteste der Liga. Aber nicht nur in der Offensive zeigte das Team Schwächen, auch im löchrigen Defensivverbund besteht Handlungsbedarf. 39 Treffer, mehr als doppelt so viele Gegentore wie Holstein Kiel (16). Auch in dieser Kategorie präsentiert sich die SG Sonnenhof Großaspach als Abstiegskandidat.

Bewertung der Neuzugänge

Die Spielertransfers blieben bislang hinter den Erwarten zurück. Keiner der getätigten Verpflichtungen konnte die  Hoffnungen der Verantwortlichen vollends rechtfertigen. Aufgrund der finanziellen Rahmenbedingungen musste Manager Ioannis Koukoutrigas mit eng kalkuliertem Spielerbudget planen. Weder Josip Landeka, Nachverpflichtung und Sturmhoffnung Cidimar, noch Julian Leist, der von Ligakonkurrent Stuttgarter Kickers wechselte, konnten das Team mit ihrer 3.Liga-Erfahrung entscheidend qualitativ verbessern. Dagegen sorgte Stephan Schiek als Stammkraft auf der rechten Seite zuletzt für neue Impulse.

Fazit / Ausblick

 „Wir wollen nicht bis zum Schluss zittern“, so lautete das Ziel von Uwe Rapolder, welches dieser zum Amtsantritt ausgab. „Das wird aber keine leichte Aufgabe, das muss allen klar sein.“ Doch ist der Abstand zu einem Nichtabstiegsplatz schon durch eine Verbesserung des Torverhältnisses aufzuholen. Nach der Winterpause warten mit Haching, Dortmund, Rostock und Stuttgart dann vier wegweisende Duelle. Allesamt Spiele gegen direkte Konkurrenten im Abstiegskampf. Gelingt es mit neuem Schwung aus der Winterpause zu starten, kann bereits in den ersten Partien ein großer Schritt in Richtung Klassenerhalt gegangen werden. Die Ansage von SG-Trainer Rapolder in Hinblick auf den Vorbereitungsbeginn lautet daher: „Wir müssen nun unsere Hausaufgaben machen, in der Vorbereitung und in der Transferzeit.“  Trainingsstart für die SG Sonnenhof Großaspach ist am 3. Januar im Fautenhau. Um in der Rückrunde mit neuer Kraft den Klassenerhalt zu schaffen, bereitet sich die Elf dann ab dem 9. Januar im Trainingslager in Lara (Türkei/ Antalya) intensiv auf die restlichen Partien vor.

 

 

   

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