Winterfazit Wiesbaden: Starke Offensive – Starker Keeper
Mit 33 Punkten aus den bisherigen 21 Spielen steht der SV Wehen Wiesbaden, bei einem Spiel weniger, auf Rang neun und damit in Schlagdistanz zu den Aufstiegsplätzen. Allerdings holte die Elf von Marc Kienle aus den letzten fünf Spielen nur vier Punkte. Zu wenig, für den ambitionierten Aufstiegskandidaten. Im Folgenden schaut sich liga3-online.de die Hinrunde vom SV Wehen Wiesbaden genauer an.
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Das lief gut
An Offensivkraft mangelt es beim SVWW nicht, denn mit 36 geschossenen Toren gehören sie absolut zur Spitze der Liga. Mit Pierre José Vunguidica, Souffian Benyamina und Luca Schnellbacher stehen gleich drei starke Alternativen im Sturmzentrum. Weiterer Druck nach vorne kommt über die Außenpositionen. Mit der schnellen Flügelzange Alexander Riemann und Tobias Jänicke fuhren die Wiesbadener immer wieder gefährliche Angriffe. Auch wenn die Beiden mal nicht auf dem Platz stehen, bleibt Kienle mit Sebastian Mrowca oder Kevin Schindler immer noch guter Ersatz.
Das lief nicht gut
Mit 26 kassierten Toren ist der SVWW nicht ganz in der Spitzengruppe. Die junge Abwehr um Routinier und Kapitän Nico Herzig wirkte einige Male unstrukturiert. Da wird die Winterpause jedoch helfen können, noch mehr Stabilität in die Verteidigungsreihen zu bekommen. An Qualität mangelt es auch in der Verteidigung nicht. Manche Feinabstimmungen müssen allerdings noch etwas verbessert werden.
Neuzugänge
Marc Kienle hat die verpflichteten Spieler in seine Spielidee eingebaut und jeder von ihnen bekommt seine Einsatzzeiten. Die jungen Akteure wie zum Beispiel Daniel Wein zeigen sich und geben ihrer Verpflichtung mit guten Leistungen auf dem Platz ihre Berechtigung und die erfahrenen Neuzugänge wie Benyamina geben dem Mannschaftgefüge die Stabilität, die sie braucht. Auch Spieler wie Schindler halten das Niveau der gesamten Mannschaft hoch und werden in der Rückrunde wohl noch zu mehr Einsätzen kommen, in denen man auch aus der zweiten Reihe noch entscheidend wirken kann.
Bester Spieler: Markus Kolke
Mit seinen acht Saisontoren ist Vunguidica der gefährlichste Angreifer der Wiesbadener. Auf der anderen Seite des Spielfels steht allerdings mit Markus Kolke ein starker Torwart, der die junge Abwehr mit guten Paraden Sicherheit geben kann. Der 24-Jährige gibt seiner Mannschaft immer einen starken Rückhalt.
Unglücklicher Fromlowitz
Unglücklich ist wohl auch manchmal falsch zu verstehen. Sportlich hat der Wiesbadener Neuzugang zwar den Zweikampf um den Platz im Tor gegen Kolke verloren, aber dennoch schreibt Fromlowitz bei 11Freunde: "Ich bin gerne hier, weil ich endlich wieder von Menschen umgeben bin, die an mich glauben. Doch dass ich in Wiesbaden bislang nicht spiele, ist die kleinste Niederlage in meinem Leben. Ich habe hier wieder Freude am Fußball entdeckt.“ Das begründet Fromlowitz unter anderem auch mit seinem jetzigen Torwarttrainer Steffen Vogler. Das verrät einiges über den Umgang mit Fromlowitz und relativiert auch manche Kritik, die an ihm in der Vergangenheit geübt wurde und ist ein Indiz für das positive Arbeitsklima.
Fazit
Nach den Höhen und Tiefen, die die Hinrunde für den SV Wehen Wiesbaden bereit hielt, endete die Schlussphase der Hessen nicht, wie man sich das vorgestellt hat. Mit dem Sieg im letzten Spiel über Unterhaching konnten sich die Wiesbadener allerdings wieder etwas fangen und so kann die Winterpause dazu genutzt werden, die Akkus wieder auf zu füllen. Mit neuen Kräften können die Wiesbadener auch wieder ganz oben angreifen.
Ausblick
Natürlich hatten die Wiesbadener immer wieder Schwächephasen in ihrer Saison. Aber dennoch wird es wieder besser laufen. Trotz eines guten Kaders kann Kienle in Ruhe arbeiten und muss nicht unbedingt in dieser Saison aufsteigen. Genau diese Lockerheit könnte am Saisonende ein Vorteil sein, wenn sie sich gegen angespannte Gegner um die Plätze an der Sonne streiten. Trotz dieser Lockerheit wird der SVWW nicht nachlassen, sondern alles dafür tun, am Ende ganz weit oben zu stehen. Denn bei aller Zurückhaltung ist Wiesbaden dennoch stabil und hat das nötige Selbstbewusstsein, um auch vor den Aufstiegsplätzen nicht zurück zu schrecken.