Tabellenführer Sandhausen baut Siegesserie aus

Am 17. Spieltag der aktuellen Runde empfing Tabellenführer Sandhausen am Hardtwald den Liganeuling Preußen Münster zum ersten direkten Duell in der Geschichte beider Clubs. Einen ähnlichen guten Wert wie der SVS können die Preußen in Puncto Gegentore und verlorenen Spielen aufweisen. So verlor das Beste der drei Aufstiegsteams – nämlich Münster – nur vier von 16 bisherigen Partien und wies zudem die kleinste Gegentorrate auf. Erfreulicherweise stand Erfolgstrainer Dais Abwehrhüne Schulz wieder zur Verfügung, was allerdings etwas durch den verletzungsbedingten Ausfall von Danneberg und der Gelbsperre von Ulm getrübt war.  Ein Wiedersehen mit Ex-Sandhäuser Patrick Kirsch – dem Topleistungsträger bei den Preußen –  gab es auch. Ob erfreulich oder nicht, würde sich dann im Spiel zeigen.

Ungewollter Hosentausch

Weniger erfreut war der Schiedsrichter bereits im Vorfeld von der Trikot-Hosen-Kombination von Faschers Team. Während die Sandhäuser zu Hause wie gewohnt in schlichtem weiß/weiß auftraten, sah er wohl Verwechslungsprobleme mit dem grün/weißen Outfit der Gäste. Gezwungenermaßen – da man keine Ausweichtrikots an Board hatte – musste man auf die alte Garderobe des SVS zurückgreifen und mit deren ausrangierten roten Hosen einer vergangenen Saison vorlieb nehmen.

Masuch parierte glänzend

Der Spitzenreiter – der im Übrigen die beste Heimmannschaft der Liga stellt und über die Saison hinaus seit Februar in der heimischen Hardtwaldfestung unbezwungen ist – war dem zurückhaltenden Gast gleich zu Beginn überlegen. Die ersten 15-20 Minuten spielten sich fast ausschließlich in der Münsterer Hälfte ab, Sandhausen im Abschluss jedoch noch zu zaghaft. Entweder vergab man aus aussichtsreichen Positionen oder scheiterte am guten Schlussmann Masuch, der mit dem SC Paderborn und den Kickers Emden schon eifrig Erfahrung in Liga 2 und 3 sammeln konnte.

Glibo mit dem Führungstor

Es war eine gute halbe Stunde gespielt, schon fast war die ersten Halbzeit vorüber, als sich Kristjan Glibo mit dem Führungstor für seine tolle Leistung belohnte. Voraus ging ein Freistoß von Pinto, der über Pischorn nur den Weg zum Pfosten fand. Den Abpraller konnte Glibo jedoch gekonnt verwerten. Bis zum fälligen Pausenpfiff passierte nichts mehr Weltbewegendes. Nach dem Kabinengang traten die Gäste zwar motivierter aufs Feld, die Chancen blieben aber weiterhin den Gastgebern vorbehalten. Die nächste 100%ige Chance folgte auf dem Fuß. Öztürk stolperte unsanft über eine Münsterer Torvereitelung, worauf der Spielleiter – zum Ärger der Gäste – nur auf den Punkt zeigen konnte. Pinto trat an, nahm kaum Anlauf und – verschoss. Eine Szene die bei mehrmaligem Betrachten der Fernsehbilder ohnehin keinen Strafstoß wert war. Dennoch hätte Sandhausen inzwischen deutlich höher führen müssen, es fehlte in puncto Chancenverwertung aber einmal mehr die Kaltschnäuzigkeit.

In der 70. Minute – gerade einmal 10 Minuten nach dessen Einwechslung – trat Münsters Vunguidica dem Spieler des Spiels, nämlich Sandhausens Schauerte, so ungeschickt in die Beine, dass Schiri Medsen keine andere Möglichkeit blieb als der Leihgabe des 1. FC Kölns die Rote Karte zu spendieren. Die Tatsache dass die Preußen nur noch 10 Mann auf dem Platz hatten, schien sie aber sogar eher zu beflügeln als einzuschüchtern. Mit Platzverweisen weiß man inzwischen scheinbar umzugehen.

Sandhausen stellt nun die beste Defensive

So gab sich das einstige Gründungsmitglied der Bundesliga noch einmal besonders viel Mühe, hatte aber nicht lange die Kraft um den schnellen Sandhäusern etwas entgegenzuwirken und deren Führung wieder wett zu machen. Wenige Minuten nach der Einwechslung von Offensivtalent Blum wirbelte der quirlige Youngster die Preußen schwindlig und machte sich selbst das größte Geschenk: sein erstes Ligator für den SV Sandhausen. Sieben Minuten vor Ende der souverän geführten Partie konnten unsere Hardtwaldhelden den Gästen auch noch den Titel ‚beste Abwehr‘ abluchsen. Mit 15 Gegentreffern haben die Sandhäuser und Osnabrücker nun die stabilste Defensive. Münster rutschte mit nunmehr 16 Buden der Gegner auf Rang 2 dieses Rankings ab.

Fazit & Vorschau

Was lernen wir daraus? Trage nie die Hosen deines Gegners. Zwar war am vergangenen Samstag eine andere Partie das Ligaspitzenspiel, bewies jedoch Sandhausen, dass sie nicht zu unrecht da oben stehen und nun weiterhin mit 5 Zähler Vorsprung auf Verfolger Jahn Regensburg glänzen. Am kommenden Samstag steht hinsichtlich des Spitzenspiels allerdings der SVS wieder auf dem Plan, wenn man in Heidenheim gegen den 1. FCH antreten muss.

Aufstellung

30 Ischdonat – 11 Schauerte, 15 Pischorn, 5 Schulz, 6 Halfar – 4 Glibo – 8 Pinto, 7 Blacha, 14 Fießer, 27 Öztürk- 9 Löning

Spielerwechsel

65. Kandziora für Halfar
70. Busch für Blacha
76. Blum für Pinto

Tore

1:0 Glibo (37.)
2:0 Blum (83.)

FOTO: Nina Herzog

   

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