Rückrunden-Prognose Köln: Der Aufsteiger hält die Klasse

In knapp einer Woche rollt in der 3. Liga wieder der Ball. Der Aufsteiger Fortuna Köln gastiert im ersten Pflichtspiel des neuen Jahres beim Chemnitzer FC. Vor dem Start in die Rückserie hat sich liga3-online.de einen Überblick über die Wintervorbereitung der Südstädter verschafft. Die Kölner sind eines von wenigen Drittliga-Teams, die aus finanziellen Gründen auf ein Trainingslager in sonnigeren Gefilden verzichtet haben. Seit dem 5. Januar bereitet Uwe Koschinat seine Mannschaft auf die anstehende Rückrunde vor.

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Testspiele: In der Halle gezaubert, gegen Düsseldorf chancenlos

Dabei absolvierte seine Elf bislang sechs Testspiele – Drei Siege stehen zwei Niederlagen und einem Remis gegenüber – Dazu kommt der Erfolg beim Hallenturnier in Gummersbach. Die Leistungen in den Testspielen waren insgesamt kontrastreich. Zweitligist Fortuna Düsseldorf zeigte den Kölnern sowohl die spielerischen, als auch die körperlichen Grenzen auf (0:4). Gegen den Regionalligisten FC Hennef 05 (5:0) sowie den Bezirksligisten TSV Weiß (6:0) hatte die Fortuna erwartungsgemäß weniger Probleme und präsentierte sich dominant und treffsicher. Gegen die U23 von Borussia Mönchengladbach (1:2) und Rot-Weiss Essen (2:2), zwei Topteams aus der Regionalliga West, war die Leistung besser als das Ergebnis. Erfreulich aus Kölner Sicht ist die Tatsache, dass sich bislang kein Spieler ernsthaft verletzt hat. Lediglich Boné Uaferro verpasste große Teile der Vorbereitung wegen einer hartnäckigen Hüftzerrung.

Vorbereitung: Zwei Gewinner, ein Verlierer

Hamdi Dahmani und Markus Pazurek sind bislang die großen Gewinner der Vorbereitung. Beide konnten in den bisherigen Testspielen ihren Stammspieler-Status festigen. Dahmani, der nicht wie sonst auf der Außenbahn agierte sondern zumeist in die Zentrale rückte, überzeugte mit kreativer Spielfreude und mit seiner Torgefährlichkeit. Fünf Treffer erzielte der Deutsch-Tunesier in den bisherigen Tests. Damit ist er der erfolgreichste Schütze der Mannschaft. Markus Pazurek knüpfte auch im neuen Jahr daran an, was ihn schon 2014 stark gemacht hat. Der 26-Jährige agiert mit einer gesunden Aggressivität und zeigt sich extrem zweikampfstark. Egal ob im zentralen Mittelfeld oder in der Innenverteidigung – Pazureks Spiel lebt derzeit von einer hohen Selbstverständlichkeit.

Dino Bisanovic ist dagegen einer der Verlierer der Vorbereitung. Der 24-Jährige, dem viele ein großes Talent nachsagen, konnte selbst gegen körperlich schwächere Gegner keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Aufgrund der hohen Konkurrenzsituation im zentralen Mittelfeld (Dahmani, Biada, Marquet, Zinke und Pazurek) wird es schwer für den Bosnier in der Rückrunde auf Einsatzzeiten zu kommen.

Das muss 2015 besser werden

So viel kann die Fortuna gar nicht verbessern. Die Mannschaft hat in der Hinrunde annähernd das Optimum aus ihren Möglichkeiten herausgeholt. In der Offensive ist es allerdings notwendig, dass sich noch ein, zwei Spieler neben Johannes Rahn (9 Tore) als treffsichere Akteure beweisen. Statistisch gesehen sind die Kölner in dieser Hinsicht noch zu eindimensional aufgestellt. Uwe Koschinat betonte zudem, dass er in den folgenden Monaten das Ziel verfolgt die Ballbesitzzeiten seiner Mannschaft zu erhöhen. Diese Maßnahme soll helfen das Spiel besser kontrollieren zu können. Allerdings gilt es gleichzeitig zu verhindern, dass sich dadurch die zielstrebige und gradlinige Fortuna-Philosophie nicht verfremdet. Für Koschinat und seine Mannschaft ein sensibler Prozess.

Zwei Akteure im Fokus

Besonders im Fokus stand in den letzten Wochen vor allem Daniel Flottmann. Der Kapitän ist nach achtmonatiger Verletzungspause (Kreuzbandriss) zurück an Board. Der 30-Jährige soll in der Rückrunde seine Rolle als Führungsspieler und Sprachrohr in der Innenverteidigung wieder einnehmen. Allerdings ist der Weg in die Startformation für den Defensivspieler schwieriger denn je. Florian Hörnig und Boné Uaferro haben im Abwehrzentrum eine überragende Hinrunde gespielt. Beide Spieler haben einen großen Anteil daran, dass der Aufsteiger mit lediglich 21 Gegentoren die viertbeste Abwehr der Liga stellt. In den Tests machte Flottmann einen guten Eindruck, er steigerste sich von Spiel zu Spiel. Es bleibt eine spannende Frage, auf wen Koschinat im ersten Spiel beim Chemnitzer FC setzen wird. Aufgrund der aktuellen Verletzung von Uaferro scheint die Tendenz zum Duo Flottmann/Hörnig zu gehen.

Einer, der für eine Überraschung sorgen kann ist Thiemo-Jerome Kialka. Sollte der 26-Jährige seine Form und Treffsicherheit aus den letzten Spielen der Hinrunde kompensieren, hat er das Potential zum Stammspieler aufzusteigen. Dass er die nötigen Torjäger-Qualitäten besitzt, hat er in der Vergangenheit bereits bewiesen. Allerdings konnte er diese bei der Fortuna noch nie konstant abrufen.

Drei Gründe für den Klassenerhalt

Die Aussichten für die Fortuna für das Erreichen des Saisonziels „Klassenerhalt“ sind optimal. Die Basis liegt dabei in der Defensive. Hierbei haben die Kölner in der Hinrunde einen gefestigten Eindruck gemacht, spielten insgesamt zehn Mal zu Null. Es spricht viel dafür, dass sich dieser Zustand auch in der Rückrunde nicht ändern wird. Mit Daniel Flottmann bekommt die Mannschaft nicht nur ihren Kapitän und Abwehrchef zurück. Auch die Qualität im Defensiv-Verbund wird weiter gesteigert.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Breite im Kader. Die Fortuna hat es in der Hinrunde stets geschafft die verletzten Leistungsträger zu ersetzten. Bereits jetzt ist klar, dass die Mannschaft diese Fähigkeit auch in der Rückrunde wieder unter Beweis stellen muss – Kristoffer Andersen und Michael Kessel fallen länger aus. Allerdings haben die Verantwortlichen geschickt reagiert und mit Julius Biada einen Toptransfer getätigt. Der ehemalige Darmstädter ist in der Offensive flexibel einsetzbar und hält den Konkurrenzkampf um die Positionen hoch.

Die Mannschaft hat sich bereits in den ersten Saisonspielen ein solides Polster erarbeitet. Aktuell beträgt der Vorsprung auf die Abstiegszone neun Punkte. Für die Elf von Uwe Koschinat gilt es diesen Vorsprung vor allem in den ersten fünf Spielen gegen die Spitzenteams der Liga nicht komplett zu verspielen. Sollten die Kölner mit einem ähnlichen Vorsprung aus dem Monat Februar herauskommen, hat man in den anschließenden Duellen gegen die direkte Konkurrenz einen entscheidenden Vorteil. Der Cheftrainer peilt zum Erreichen des Klassenerhalts die 45-Punkte-Marke an. Nach dieser Rechnung benötigt die Fortuna lediglich noch 15 Zähler.

Prognose

Sollte die Mannschaft von einem extremen Negativlauf verschont bleiben, wird sie es schaffen, den Klassenerhalt frühzeitig zu feiern. Ob die Fortuna am Ende der Saison auf Rang elf, 15 oder 17 einläuft ist dabei egal. Der Klassenerhalt ist das formulierte Ziel und der Aufsteiger besitzt beste Voraussetzungen, um dieses zu erreichen.

   

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