Dynamo Dresden: Scharfer Start in die Restrunde
Von Anlaufzeit kann keine Rede sein. Stattdessen geht es sofort von Null auf Hundert. Am Sonntag (14:00 Uhr live im MDR und im Ticker auf liga3-online.de) gastiert die SG Dynamo Dresden zum Auftakt in die Restrunde beim SC Preußen Münster. Beide Vereine haben sich im alten Jahr eine gute Ausgangslage für den Aufstiegskampf erarbeitet. Münster liegt mit 39 Punkten auf dem 2. Platz, Dresden mit nur einem Punkt weniger auf Platz 4. Münster und Dresden, das sind zwei Vereine die sich in der Vergangenheit aus dem Weg gegangen sind. Einzig in der alten Regionalliga Nord stand man sich zwischen 2002 und 2004 viermal gegenüber. Danach ging man sich durch Auf- und Abstiege zehn Jahre lang aus dem Weg. Im August 2014 kreuzte man erstmals wieder seine Klingen. Dynamo Dresden behielt im eigenen Stadion mit 3:1 die Oberhand und rangierte auf dem 2. Tabellenplatz. Münster darbte auf dem zwölften Tabellenplatz. Doch im Laufe der Hinrunde steigerten sich die Westdeutschen und mauserten sich zu einem Aufstiegskandidaten.
Für beide Mannschaften kann das Aufeinandertreffen am Sonntag richtungsweisenden Charakter haben. Münster und Dresden haben eine gute Wintervorbereitung absolviert. Beide Teams sind heiß auf die restlichen Spiele und wollen das Maximale für sich erreichen. Da ist es nicht von der Hand zu weisen, dass ein Sieg in diesem Duell für zusätzlichen Schwung sorgen wird. Man darf auf die Ausrichtungen der „Preußen“ und „Sachsen“ gespannt sein. Wer sucht die Offensive? Geht die Abwehr vor? Es könnte ein von Taktik geprägtes Spiel werden, allerdings könnte sich auch ein offener Schlagabtausch bei hohem Tempo ergeben. In jedem Fall treffen zwei Mannschaften auf absoluter Augenhöhe aufeinander. In Dresden ist man gut vorbereitet. Mit Jim-Patrick Müller (kam in der Winterpause aus Sandhausen) konnten die Sachsen die Offensivabteilung im Kader verstärken. Trainer Stefan Böger gab im Anschluss an das letzte Testspiel der Dresdner am vergangenen Wochenende gegenüber der Bild-Zeitung die Marschroute für die noch ausstehenden Saisonspiele aus: „Wir müssen uns vor Augen halten wo wir im Moment stehen. Der Verein hat Planungssicherheit für die 3.Liga. Wir werden nicht mehr absteigen und alles was jetzt kommt, ist Zubrot für uns. Meine Ausrichtung geht klar in Richtung Mut und Risiko. Wir wollen punkten, punkten, punkten und sehen was am Ende dabei heraus kommt.“
Zuletzt gastierten die Dresdner am 06. März 2004 in Münster. Es war ebenfalls das erste Auswärtsspiel der Restrunde. Nach einem frühen 0:2-Rückstand konnten die Dresdner durch einen Doppelpack von Steffen Heidrich noch einen Punkt mit nach Hause nehmen und stiegen am Ende der Saison in die 2.Bundesliga auf. Damals wollten übrigens nur 3.100 Zuschauer die Partie im Preußenstadion sehen. Diesmal waren bereits Anfang der Woche nach Angaben der Gastgeber 10.500 Eintrittskarten verkauft. So ist ein würdiger Rahmen für das Spitzenspiel des 23.Spieltages vorprogrammiert. Für zwei Münsteraner wird das Spiel am Sonntag so oder so ein ganz besonderes. Jens Truckenbrod spielte von 2007 bis 2009 in Dresden. Münsters Trainer Ralf Loose verhalf den Sachsen 2011 zum Aufstieg in die 2.Bundesliga, führte den Verein zum Klassenerhalt und musste schließlich im Dezember 2012 seinen Stuhl räumen.