Baumann: "Das ist ein Extra-Lob an die Mannschaft wert"

Hallescher FC gegen den F.C. Hansa Rostock: Viele erinnern sich an den denkwürdigen 4:3-Sieg des HFC im April 2014 gegen die Gäste von der Ostsee. In einem irren und hochemotionalen Spiel mit drei Elfmetern und zwei Toren in der Nachspielzeit hatte Hansa damals das Nachsehen. In der Saison 2014/2015 jubelte dieses Mal Hansa: Vor einer tollen Kulisse von 11.324 Zuschauern (nur gegen Dynamo Dresden kamen mehr Zuschauer), darunter etwa 1.100 Rostocker, siegten die Hanseaten mit 2:1 (0:1).

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Schwache erste Hälfte mit viel zu passiv spielenden Rostockern

Von der Heimschwäche der Gastgeber war in Halbzeit eins jedoch lange nicht zu merken. Sie kombinierten gut und kamen immer wieder gefährlich vor das Tor der Gäste. Lediglich in der 16. Minute hatten die Gäste den Torschrei schon auf den Lippen – vergebens. Denis-Danso Weidlich, der in der laufenden Saison bislang zwei Tore erzielte, verzog nach einem guten Schuss von Marcel Ziemer völlig frei vor dem Gehäuse des HFC. "Danach hat uns Halle dann regelrecht eingeschnürt. Wir sind hinten nicht mehr rausgekommen und haben die Bälle zu schnell verloren“, so Karsten Baumann nach der Partie. Folgerichtig fiel das 1:0 in der 39. Minute. Rostocks Keeper Schuhen konnte dem direkten Freistoßtor durch Gogia in die obere Torwartecke nur noch hinterherschauen. Mit dem verdienten 0:1-Rückstand ging es für die extrem passiv spielenden Hanseaten in die Pause.

Spielentscheidende Schlussminuten

„In der zweiten Hälfte hatten wir uns viel vorgenommen, aber Halle spielte auch da noch sehr gut mit. Wäre das 2:0 gefallen, wäre das Spiel entschieden gewesen“, analysierte Baumann treffend. Und er hatte Recht: Hansa agierte nach dem Seitenwechsel weiterhin zu passiv. Halle machte ordentlich Druck und scheiterte mehrmals am gut aufgelegten Rostocker Schlussmann. Schließlich war es wieder einmal Rostocks Goalgetter Marcel Ziemer, der mit seinem 14. Saisontor den Ausgleich erzielte. Eine Ecke von Christian Bickel klatschte direkt an den kurzen Pfosten. Für Ziemer reine Formsache: Er stand goldrichtig und ließ Kleinheider im Tor der HFC keine Chance. Dass alles in Halle möglich ist, hatten die Gastgeber mit dem Sieg in der vergangenen Saison eindrucksvoll gegen Hansa bewiesen. 2015 war nun Rostock an der Reihe. In der zweiten Minute der Nachspielzeit erzielte Winter-Neuzugang Oliver Hüsing das Siegtor. Der 1,93 Meter große Innenverteidiger nutzte in der Schlussphase die nicht mehr vorhandene Ordnung der Gastgeber und verwertete mit dem Kopf einen Bickel-Freistoß.

Sieg des Willens und des Einsatzes

Die Hanseaten sind nunmehr seit fünf Spielen unter Trainer Karsten Baumann unbesiegt. Von fünfzehn möglichen Punkten im neuen Jahr konnten sie elf für sich vereinnahmen. Der Sieg in Halle war ein glücklicher – in Fußballerjargon auch ein dreckiger. Am Ende der Saison zählen jedoch nur die Punkte und nicht das Zustandekommen. Wichtig für das Team um Karsten Baumann ist das Wissen, dass auch solche Partien wieder gewonnen werden können. Vor einem halben Jahr bot sich dem Hansafan noch eine ganz andere Ausgangslage. Nun ist das Team zusammengerückt. Jeder spielt für jeden, man kämpft und gibt nicht auf. "Das ist ein Extra-Lob an die Mannschaft wert. Sie hat sich nie aufgegeben und versucht, das Ding in der zweiten Hälfte zu drehen. Und natürlich war heute nicht alles gut und hat auch nicht alles geklappt, aber wir freuen uns über die drei Punkte. Es war ein starker Gegner, der den Sieg sicherlich genauso verdient hätte wie wir“, fasste Baumann sehr ehrlich zusammen. Die Rostocker konnten mit dem Sieg den 16. Tabellenplatz festigen, wissen aber auch, dass in dieser 3. Liga noch nichts entschieden ist: „Heute und morgen können wir uns noch freuen. Dann folgt aber Chemnitz, das unsere vollste Konzentration braucht“, stellte Marcel Ziemer fest.

 

   

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