MSV-Fan Harald Steffen schreibt Bücher über den MSV Duisburg

Die Treue von Fußball-Fans zu ihren Vereinen kennt oft keine Grenzen: Einige reisen ihrem Team durch die ganze Republik hinterher, andere kaufen sich eine lebenslange Dauerkarte und wieder andere schreiben Bücher – so wie Harald Steffen. Der Anhänger des MSV-Fans geht seit über 30 Jahren ins Stadion und kam 2008 auf eine skurrile Idee: "Ich habe so viel erlebt, da kam mir der Gedanke, dass es doch interessant wäre, die Ereignisse einer ganzen Saison einfach mal aufzuschreiben", erklärt Steffen im Gespräch mit liga3-online.de. Eigentlich wollte er nur ein Buch schreiben, doch mittlerweile sind es sieben. Die Bücher sind eine Art Tagebuch, in denen Steffen die Ereignisse rund um die Pflichtspiele des MSV so aufschreibt, "wie ich sie erlebe. Entweder im Stadion, vor dem Fernseher oder wo auch immer ich mich gerade befinde". Während des Spiels macht er sich bereits Notizen, "die sowohl das Spiel betreffen, als auch die Kommunikation mit Freunden oder anderen Fans zu diesem Zeitpunkt." So wächst das Buch von Spiel zu Spiel. Nach der Partie formuliert Steffen die Notizen dann aus. Zwei Stunden dauere dies, berichtet der Zebra-Fan. "Etwas aufwendiger wird es, wenn das Buch fertig ist. Dann muss es nochmals Korrektur gelesen und das komplette Layout muss gestaltet werden. Einschließlich des Covers."

„Habe meine Fans“

Wie viele Bücher er in den letzten Jahren verkauft hat, kann Steffen gar nicht genau sagen. Da seine Bücher nicht von einem "richtigen" Verlag gedruckt werden, gehen neue Exemplare nur bei Bestellung in den Druck. Pro Saison, schätzt Steffen, sind es aber wohl 40-50 Bücher. Als lukrativen Nebenverdienst bezeichnet der in Moers lebende Fan den Verkauf der Bücher aber nicht. "Das Problem ist, dass ich für die Aufrechterhaltung der Druckdaten Gebühren zahlen muss. Und mit jedem Jahr und jedem weiteren Buch erhöhen sich diese entsprechend. Es wird also immer schwieriger, kostendeckend zu arbeiten." Dennoch habe er seine Fans, die seine Arbeit zu schätzen wissen. "Und die motivieren mich auch, mein Hobby – denn mehr ist es eigentlich nicht – fortzuführen", so Steffen, der sein erstes MSV-Spiel am 7. September 1979 gegen den Hamburger SV (3:0-Sieg) gesehen hat.

Bundesliga? „Im Moment ist sie unerreichbar weit weg"

© Steffen

Seinen schönsten Moment mit dem MSV Duisburg erlebte Harald Steffen übrigens am 16. Juni 1991, als der MSV Duisburg nach seinem Abstieg 1982 wieder in die Bundesliga zurückkehrte. "Wir gewinnen gegen BW90 Berlin durch ein Tor von Michael Tönnies kurz vor Schluss mit 1:0 und binnen Sekunden ist das Spielfeld geflutet", schwärmt Harry, wie ihn seine Freunde nennen. Was den MSV von anderen Vereinen abhebt?  "Der Fan des MSV ist skeptisch und schnell unzufrieden. Andererseits aber auch schnell zu begeistern, wenn der Einsatz stimmt". Da den Zebras Titel fehlen, sei man aber auch schon mit kleinen Erfolgen zufrieden. In dieser Saison hofft Steffen natürlich auf den Aufstieg in die 2. Bundesliga, auch wenn die Spiele zuletzt nicht optimal liefen. "Das ist irgendwie der rote Faden der letzten Jahre. Nur dabei statt mittendrin. Andererseits: So nah dran auf dem Sprung nach oben waren wir lange nicht mehr." Sollte es in diesem Jahr nicht mit der Rückkehr in das Bundesliga-Unterhaus klappen, dann aber in der nächsten Saison, ist sich Steffen sicher. Und vielleicht geht es auch irgendwann wieder in der Bundesliga auf Punktejagd. "Irgendwann. Im Moment ist sie aber unerreichbar weit weg." Ein Buch mit Spielen gegen Bayern München oder Borussia Dortmund würde sich in Steffens Sammlung bestimmt gut machen …

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