Kommentar: Dynamo Dresden und der Weg aus der Krise

Nach einer starken Hinrunde stand Dynamo Dresden zum Weihnachtsfest auf dem vierten Tabellenplatz und hatte alle sich alle Möglichkeiten für den weiteren Saisonverlauf offen gelassen. Was folgte, waren zunächst vier Niederlagen in Folge und die Entlassung von Trainer Stefan Böger. Sein Nachfolger Peter Nemeth kassierte vier Niederlagen aus fünf Spielen. Dem steht nur ein Sieg (3:2 in Regensburg) gegenüber. Zu wenig, um im Rennen um die vorderen Plätze zu bleiben. Mit 41 Punkten rangieren die Sachsen auf dem 10. Tabellenplatz. Das ist einerseits nach einer sensationellen Hinrunde enttäuschend, auf der anderen Seite aber genau das, was viele vor der Saison prognostizierten.

Fans mit Geduld am Ende

Die aktuelle Saison wollten die Dresdner zur Konsolidierung nutzen. Mit einer völlig neu zusammengestellten Mannschaft, zum Großteil mit Spielern aus der Regionalliga, wagte man nach dem Abstieg aus der 2.Bundesliga den Neuanfang. Rückschläge seien ein eingeplant", hieß es noch vor der Saison. Doch wirkliche Rückschläge gab es bis zur Winterpause nicht. Die Mannschaft schwamm auf einer Euphoriewelle und wurde von den Fans von Sieg zu Sieg getragen. Einen ersten kleinen Knick gab es im Herbst, als die Dresdner zu oft in der Nachspielzeit einen Sieg verschenkt hatten. Intern muss die Kommunikation zwischen Ralf Minge und Stefan Böger gestört gewesen sein. Im Februar folgte dann die Trennung, obwohl man sportlich durchaus im Soll lag. Das liegen die Dresdner im Moment immer noch, doch die Fans, welche zuletzt bereits mit einem Stimmungsboykott beim Spiel gegen Halle für Aufsehen sorgten, sind mit ihrer Geduld am Ende.

Mit festem Blick nach vorne schauen

Alles, was die Sportgemeinschaft in der Herbstrunde so erfolgreich gemacht hatte, geht ihr im Moment ab. Der Teamspirit ist etwas verflogen, auch wenn man zum Beispiel im Pokalspiel gegen Dortmund eine mannschaftlich geschlossene Leistung ablieferte. In der 3.Liga läuft aber seit Wochen nichts mehr zusammen. In der Abwehr anfällig und im Sturm äußerst harmlos. Die Leichtigkeit ist bei jedem einzelnen Spieler verflogen. Das Trainingslager in Teistungen war eine gute Entscheidung. Die Mannschaft konnte so wieder enger zusammenrücken und es wurde miteinander gesprochen. Das fehlte vielleicht zuletzt ein wenig in Dresden. Nun muss vor allem die Mannschaft das abhaken, was war und mit festem Blick nach vorn schauen. Noch gibt es genügend Gelegenheiten, die Fans zu versöhnen und die Saison in einem würdevollen Rahmen ausklingen zu lassen. Ein ganz wichtiger Schritt auf dem Weg aus der Krise ist vor allem die Kommunikation nach außen. Eine öffentliche Diskussion über die Ab- oder Nichtabsetzung von Michael Hefele als Vizekapitän sind unnötig und eines Sportvereins unwürdig. Hier muss der Verein auch als gesamtes wieder ruhiger werden und sich an den Saisonstart zurück besinnen.

Gelingt die Trendwende?

Kehrt um die Mannschaft wieder Ruhe ein und kann diese den Negativlauf der letzten Wochen ausblenden, kann die Sportgemeinschaft eine Trendwende in den letzten acht Partien der Saison noch schaffen. Die Liederspielpause kam für die Sachsen zu dem genau richtigen Zeitpunkt. Über die Testspiele auf dem Land suchte der Verein die Nähe zu den eigenen Fans und die Spieler werden sicherlich den einen oder anderen aufmunternden Schulterklopfer erhalten haben. Denn eines ist sicher: Die Fans stehen weiterhin zur Mannschaft. Die Auswärtskarten für das Auswärtsspiel beim Chemnitzer FC waren binnen zwei Minuten vergriffen.

 

   

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