Preußen nach 2:3-Pleite wohl aus dem Aufstiegsrennen

Mit neu entflammter Hoffnung verabschiedete sich der SC Preußen Münster am Samstagnachmittag in die Halbzeitpause, hatte doch Stürmer Marcel Reichwein fünf Minuten vor dem Pausentee den Ausgleich gegen die Gäste aus Chemnitz erzielen können. Der Top-Torjäger der Preußen erzielte mit dem 2:2 seinen achten Saisontreffer und traf erstmals seit Anfang Februar wieder in die gegnerischen Maschen.

.

Top: Preußen drehen das Spiel innerhalb von sieben Minuten

Für den SCP, der aufgrund der Roten Karte von Max Schulze Niehues mit dem 37-jährigen Routinier Daniel Masuch im Tor startete, war diese Partie richtungsweisend und laut Trainer Ralf Loose „die letzte Chance mit einem Sieg im Aufstiegsrennen zu bleiben“. Mit Philipp Hoffmann für Simon Scherder und Marcel Reichwein für Rogier Krohne starteten die Adlerträger verhalten in das Spiel. Lediglich eine gute Chance durch Reichwein gleich zu Beginn stand bis zur 21. Minute auf der Haben-Seite der Preußen. Dann machte sich erstmals die Verunsicherung aus den vergangenen Wochen bei den Gastgebern bemerkbar. Eine misslungene Kopfballabwehr von Hergesell wurde zur perfekten Steilvorlage für Chemnitz Top-Torjäger Anton Fink – 1:0 für die Gäste, die das letzte Mal Mitte September auswärts siegen konnten. Neun Minuten später klingelt es erneut im Kasten des SCP. Der zweite gefährliche Torschuss der Gäste endete zugleich im 2:0 für den CFC. Die Preußen agierten bis zu diesem Zeitpunkt viel zu passiv und die Abwehr wirkte höchst verunsichert. Der Anschlusstreffer durch einen umstrittenen Elfmeter von Amaury Bischoff hatte eine spürbare Signalwirkung. Chemnitz fehlte nun die Ordnung in der Rückwärtsbewegung, die Gastgeber spielten dynamisch nach vorne. Und die Preußen drehten das Spiel innerhalb von sieben Minuten: in der 40. Minute war es dann besagter Reichwein, der den verdienten Ausgleich erzielte und die Adlerträger mit Zuversicht in die Kabinen verabschiedete.

Flop: Preußen wird dem Anspruch einer Spitzenmannschaft nicht gerecht

„Wir waren nach dem 2:2 in einer moralisch guten Position. Ich hatte mir gerade für die zweite Hälfte viel ausgerechnet, auch wenn wir wussten, dass der Gegner kompakt spielt und den Weg nach vorne suchen wird“, fasste Loose die Tore nach der Partie zusammen. Fünfzehn Minuten nach Wiederanpfiff verpasste es die Preußenabwehr den Ball aus dem Strafraum zu bekommen. Die anschließende Führung für die Gäste war folgerichtig, auch wenn Schlussmann Masuch dabei keine gute Figur machte. „Wir hatten uns super rangekämpft und viel vorgenommen. Und dann bekommst du so eine Gurke, so einen Drecksball rein, da kann ich mich nur für entschuldigen. Mir fehlen die Worte“, fasste er das 2:3 zusammen. Was danach passierte, ließ jeden Fan sprachlos und wütend zurück. Der SCP, nun völlig aus dem Tritt gekommen, reagierte anstatt zu agieren und gab den Gästen entsprechenden Platz für Kontermöglichkeiten.  In allen Belangen waren die Sachsen den Gastgebern nun überlegen und setzten zudem immer wieder aggressiv nach. Ein Aufbäumen in der Schlussphase war nicht erkennbar und blieb völlig aus, vielmehr versäumte es Chemnitz durch eigene Schlampigkeit die Führung auszubauen. Waren die 8.414 zahlenden Zuschauer Ende der ersten Hälfte noch zuversichtlich, verabschiedeten sie nun ihre Mannschaft mit einem gellenden Pfeifkonzert ins Wochenende. Auch Ralf Loose war nach dem Schlusspfiff sichtlich bedient: „Durch einen individuellen Fehler bekommen wir das 2:3. Danach war die Moral gebrochen. Das war kein Auftritt, der einer Spitzenmannschaft gerecht wird. Es ist schade, dass wir uns aus dem Aufstiegsrennen verabschieden müssen. Und es ist doppelt bitter, wenn man die Ergebnisse von den anderen Plätzen betrachtet.“

Dringend benötigt: Erfolgserlebnis!

Durch die 2:3-Pleite ist der Aufstiegszug für die Preußen nun wohl endgültig abgefahren. Auch wenn rechnerisch sicherlich noch Möglichkeiten bestehen, ist sechs Spieltage vor Ende der Saison die Luft raus im Münsterland. Der Tabellenfünfte benötigt dringend ein Erfolgserlebnis, welches die Köpfe der Spieler wieder freimacht. Am kommenden Spieltag treffen die Preußen im Derby auf den Erzrivalen aus Bielefeld. Der letzte Sieg auf der Alm datiert aus dem Frühjahr 1994, als beide Vereine noch in der Oberliga kickten.

 

   

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Back to top button