Aalen nach Taktikschlacht: "Wir ziehen da das Positive raus"
Ein Offensivfeuerwerk war die erste Partie nach der Länderspielpause wahrlich nicht: Weder der FC Carl Zeiss Jena noch der VfR Aalen schafften es, den Abwehrriegel des jeweils anderen zu brechen. Beim VfR zeigt man sich trotzdem zufrieden.
Spiegel-Taktik im Kellerduell
In der Partie Siebzehnter gegen Neunzehnter war eigentlich zu erwarten gewesen, dass beide Mannschaften mit aller Kraft versuchen würde, sich aus dem Tabellenkeller freizuschießen. Am Ende des Spiels stand allerdings ein torloses Remis: Die Teams neutralisierten sich schon, bevor sie in die gefährlichen Zonen kamen. Ein Grund dafür: Die taktische Ausrichtung beider Mannschaften: "Wir haben uns entschieden, heute wieder mit Dreierkette zu spielen. So haben sich die Systeme quasi gespiegelt", erklärte VfR-Trainer Argirios Giannikis. Das machte sich auch auf dem Feld bemerkbar, führte Aalen-Stürmer Matthias Morys am "Telekom"-Mikro aus: "Wir haben Jena in einer Viererkette erwartet, ich denke, sie uns auch. So war es für beide Mannschaften kurz eine Umstellung."
Der Angreifer war es auch, der über die 90 Minuten gesehen auf Aalener Seite für den meisten Zug nach vorne sorgte. Doch immer wieder landete Morys im Abseits, bekam den Ball nicht richtig aufgelegt und machte viele Wege umsonst. Torchancen: Fast gar keine. Dennoch war der 31-Jährige mit der Leistung seines Teams zufrieden: "Ich denke, es war taktisch gesehen ein gutes Spiel auf hohem Niveau. Das ist für den Zuschauer vielleicht nicht so schön anzusehen, weil es wenig Torchancen gab. Aber das zeigt auch, dass beide Mannschaften es defensiv gut gemacht haben."
Eher einen Punkt gewonnen, als zwei verloren
Dabei hatte der FC Carl Zeiss Jena gerade in der ersten Halbzeit vorerst die Überhand: "Wir haben 10-15 Minuten gebraucht, um reinzukommen und da einen Kopfball zugelassen", gab auch Trainier Giannikis zu, der seine Mannschaft in der zweiten Hälfte allerdings verbessert sah: "In der zweiten Halbzeit hatten wir mehr Ballkontrolle, aber Jena hat es geschafft unser Umkehrspiel zu unterbinden."
Und so schaffte es letztlich keines der beiden Teams, das erlösende Tor zu machen, Auch eine letzte Drangphase der Aalener in den Schlussminuten blieb unbelohnt. Mit dem 0:0 ist tabellarisch gesehen niemandem geholfen. Dennoch zieht der Coach ein positives Fazit: "Ich bin zufrieden, hier einen Punkt mitzunehmen." Dem stimmte auch Morys zu: "Ich denke, es ist eine gerechte Punkteteilung. Natürlich hätten wir gerne gewonnen, drei Punkte sind besser als einer", so der Stürmer, gerade mit dem Gedanken an vergangene Partien: "Wenn ich an die letzten Spiele denke, wo wir gut gespielt haben aber unglücklich ein Tor bekommen – da bin ich froh, dass wir einen ersten Schritt gemacht haben. Wir haben auswärts einen Punkt geholt, sind jetzt seit zwei Spielen auswärts ungeschlagen. Wir ziehen da das Positive raus."