Aalen und Halle drehen Spiele und gewinnen 2:1

Von der Couch aus hatte der VfL Osnabrück am Samstag den Klassenerhalt gefeiert, nachdem Werder Bremens zweite Mannschaft mit dem 2:4 gegen Carl Zeiss Jena seine letzte Chance auf den Ligaverbleib vergeben hatte. Und auf dieser Couch hätten die Niedersachsen auch ruhig sitzen bleiben können, denn trotz Führung gab es gegen beim 1:2 in Aalen am Ende nichts Zählbares zu holen. Die erste Heimniederlage unter Trainer Marco Antwerpen gab es derweil für Preußen Münster, das beim 1:2 gegen Halle über weite Strecken der Partie klar unterlegen war. 

Bär sorgt für einen späten Jubel in Aalen

Nur eins der letzten neun Ligaspiele hatte der VfR Aalen für sich entscheiden können, gegen Kellerkind Osnabrück sollte daher endlich wieder einmal ein Sieg her. Und die Mannschaft vom scheidenden Trainer Peter Vollmann startete gut in die Partie. Nach sechs Minuten legte Lukas Lämmel den Ball von der Torauslinie zurück zu Marcel Bär, der vom Elfmeterpunkt aus aber knapp über die Latte zielte (6.). Aalen blieb dran und ließ die Niedersachsen gar nicht erst zur Entfaltung kommen, auch wenn die Fans bis zur nächsten wirklich nennenswerten Gelegenheit etwas länger warten mussten. Dann war es wieder Bär, der nach einer Flanke von Luca Schnellbacher für Chaos in Osnabrücks Hintermannschaft sorgte und den Ball an den rechten Pfosten köpfte, bevor Torwart-Debutant Leon Tigges stark gegen Sascha Traut hielt (29.). Kurz vor dem Halbzeitpfiff war das Glück dann auf Aalener Seite, als ein Querschläger von Daniel Stanese im eigenen Strafraum noch so eben die Latte des Tores von Daniel Bernhardt touchierte (40.), eine Gästeführung zur Halbzeit wäre aber auch alles andere als gerechtfertigt gewesen.

Das sollte sich nach dem Pausentee allerdings ändern. Die Niedersachsen kamen deutlich engagierter aus der Kabine und hatten bereits wenige Minuten nach Wiederanpfiff die große Chance zum 1:0: Tim Danneberg setzte sich mit einer schönen Einlage gegen Robert Müller durch und legte zum links mitgelaufenen Jules Reimerink ab, der nur noch hätte einschieben müssen aber stattdessen den Ball ins Aussennetz jagte (51.). Dass er es aber auch besser kann, zeigte der 28-jährige Niederländer in der nächsten Szene. Nach einem Steilpass von Marcos Alvarez ließ sich Reimerink dieses Mal nicht zweimal bitten und zirkelte das Leder von links halbhoch in das rechte Eck – 1:0 für die Gäste (55.). Doch Aalen hatte die richtige Antwort parat und stellte in Person von Schnellbacher nach einer Flanke von Maximilian Welzmüller (63.) den alten Spielstand wieder her und sorgte dafür, dass das Spiel anschließend wieder ausgeglichen verlaufen sollte. Und so sah zunächst alles nach einem Unentschieden aus, mit dem Aalens Marcel Bär allerdings nicht zufrieden war. Nach einem Konter durch Mattia Trianni war Bär im Strafraum zur Stelle und erzielte doch noch den späten Siegtreffer zum 2:1 (84.). Aalen rutscht durch den Erfolg damit auf Rang zehn vor, Osnabrück bleibt 17.

Münster verliert erstmals ein Heimspiel unter Marco Antwerpen

Keine Lust auf einen entspannten Sommerkick hatte Halles Trainer Rico Schmitt beim Gastspiel im Preußenstadion in Münster und seine Spieler ließen von Beginn an keinen Zweifel daran aufkommen, dass sie die Ansage ihres Chefs verstanden hatten. Nach vier Minuten zwang Toni Lindenhahn Münsters Torwart Maximilian Schulze Niehues per Freistoß zu einer ersten Flugeinlage, weitere vier Minuten später hätte Klaus Gjasula dann eigentlich das 1:0 für die Gäste erzielen müssen. Zunächst luchste der 28-Jährige im Mittelfeld Sandrino Braun den Ball ab und fand sich dann nach einem Doppelpass mit Braydon Manu alleine vor dem Preußentor wieder, wo er allerdings den auf der Linie stehenden Abwehrspieler Lion Schweers anschoss (8.). Halle blieb weiterhin am Drücker gegen etwas schläferisch wirkende Münsteraner und kam durch Lindenhahn (17.) und Manu (20.) zu weiteren guten Möglichkeiten. Danach allerdings fand der Gastgeber immer besser in die Partie und wäre nach einer knappen halben Stunde beinahe zur ersten großen Chance gekommen. Doch Tom Müller kam aus seinem Kasten und fing einen langen Ball noch vor dem anstürmenden Adriano Grimaldi ab, stand dabei aber schon vor seinem Strafraum und war mit einer gelben Karte noch gut bedient (32.). Der anschließende Freistoß Münsters landete zwar in der Mauer, doch nur wenige Augenblicke später war der junge Cyrill Akono plötzlich frei durch und erzielte die etwas überraschende Führung für die Preußen (35.). Die sollte allerdings nicht lange Bestand haben, denn nach einem schönen Querpass von Niklas Landgraf sorgte der ehemalige Münsteraner Erik Zenga mit einem strammen Schuss ins lange Eck für das 1:1 (41.) und damit auch für den Halbzeitstand.

Der zweite Spielabschnitt begann um einiges entspannter als noch die ersten 45 Minuten, erneut schaffte es aber Gjasula, eine 100-prozentige Chance zu vergeben. Nach Vorlage von Zenga durfte sich der Kapitän aus wenigen Metern Entfernung die Ecke aussuchen, entschied sich aber dafür, das Spielgerät weit über den Kasten von Schulze Niehues zu schlagen (58.). Wieder bot Halle das gefälligere und gefährlichere Spiel und sollte sich nach einigen ausgelassenen Möglichkeiten nach 77. Minuten auch dafür belohnen. Marvin Ajani setzte sich auf der rechten Seite durch und brachte den Ball flach in die Mitte auf den eingewechselten Martin Röser, der bei seinem Abschluss allerdings Schulze Niehues anschoss. Vom Münsteraner Torwart sprang der Ball aber zu Mathias Fetsch, der im Fallen schließlich doch noch das zweite Auswärtstor für sein Team erzielen konnte (77.). Noch einmal kurz sollte sich Münster danach gegen die erste Heimniederlage unter Trainer Marco Antwerpen zur Wehr setzen, doch Simon Scherder traf nach einem Freistoß von Braun nur die Latte (80.). Wenig später war Schluss, wodurch Halle an Preußen Münster vorbeizieht und sich nach 35 Spieltagen auf dem elften Platz wiederfindet.

 

   

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