Aalener Chancen-Frust: "Jeder hat sich hier mehr ausgerechnet"
Keinen Sieg konnte der SV Meppen an den ersten drei Spieltagen verbuchen. Die Gäste vom VfR Aalen reisten dementsprechend selbstbewusst an, verpassten es aber, das Spiel zu ihren Gunsten zu gestalten.
VfR-Chancen bringen nichts ein
"Wir haben drei, vier, fünf hochkarätige Chancen, wenn wir da treffen, haben wir einen psychologischen Vorteil", sollte Argirios Giannikis nach dem Spiel Bilanz ziehen. Das Problem: Der Treffer für die Aalener fiel nicht. Das störte den Coach, der sich in einer ganz bestimmten Phase der ersten Hälfte ein Tor seines Teams gewünscht hätte: In der 12. Minute ging Meppens Marius Kleinsorge im Aalener Strafraum zu Fall, Schiedsrichter Börner entschied auf Elfmeter. Doch Stürmer Luca Tankulic setzt die Kugel an den Pfosten: Die ideale Gelegenheit, dem Gegner mit einem Treffer den Wind aus den Segeln zu nehmen. Aber: "Wir haben es verpasst, zu einem strategisch wichtigen Zeitpunkt unsere Chancen in Tore umzumünzen“, so Giannikis am "Telekom"-Mikrofon nach der Partie.
Und davon hatte der VfR Aalen in Hälfte eins sogar einige. So stand etwa Luca Schnellbacher zwei Mal alleine vor SVM-Keeper Gies, der den Gegentreffer allerdings beide Male glänzend verhinderte: "Wir können uns nicht beschweren, wenn wir solche Chancen liegen lassen, der Gegner in der zweiten Hälfte so Druck macht und auch im Zweikampf ein bisschen überlegen ist, dass wir das Spiel dann verlieren.“
Aalen verschläft die zweite Halbzeit
Worauf der Trainer mit seiner Kritik abzielte: In den zweiten 45 Minuten kam von Aalen fast nichts mehr. "In der zweiten Halbzeit haben wir zu passiv agiert, da hat Meppen uns den Schneid abgekauft", so Giannikis: "Meppen hat mehr investiert, in einer Phase, in der wir aufgehört haben, Fußball zu spielen. Da haben wir wenig Entlastung gehabt, kriegen dann ein Gegentor. Bitter für uns."
In der 82. Minute war es SVM-Kapitän Leugers, der dem VfR den Stecker zog. Das sorgte für Frust bei allen Aalener Beteiligten: "Wir müssen in der ersten Halbzeit drei Tore sicher machen", so Torhüter Daniel Bernhardt: "Da ist es umso ärgerlicher, dass wir jetzt wieder acht Stunden nach Hause fahren und haben nichts mitgenommen."
Nach vier Spieltagen steht der VfR nun mit einem Sieg, einem Remis und zwei Niederlagen dar: "Jeder hat sich hier mehr ausgerechnet", so der seit 2009 für Aalen spielende Keeper: "Wir wollten drei Punkte holen, dementsprechend wird die Stimmung ziemlich bedrückt sein."