Aalener Umbruch 2018/19: Kann sich der VfR oben festbeißen?
Beim VfR Aalen fand vor der neuen Spielzeit nicht nur auf der Trainerbank ein massiver Umbruch statt. Sieben Spieler verließen den Verein, acht Neue fanden den Weg in die Ostalb. Als Ziel nimmt man den Kontakt zur Spitzengruppe ins Visier. Doch ist dieses Vorhaben nach den zahlreichen Neuerungen überhaupt realisierbar?
Olschewski will zur Spitzengruppe aufschließen
"Wir wollen den Abstand zu den Aufstiegsplätzen massiv verringern", zitiert die "Neue Osnabrücker Zeitung" zuletzt Aalens Hermann Olschewski. Das einflussreiche Präsidiumsmitglied sehnt sich nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga 2015 und den drei darauffolgenden Spielzeiten, in denen man mehr oder minder permanent nur gegen den Abstieg kämpfte, endlich wieder nach sportlich erfolgreicheren Zeiten mit seinem VfR. Spätestens 2021, pünktlich zum hundertjährigen Bestehen des Vereins, soll die Rückkehr ins Bundesliga-Unterhaus gelingen. Angesichts von drei Jahren Restlaufzeit bleibt den Württembergern für dieses Vorhaben also noch genug Zeit. Doch wie wahrscheinlich ist es, dass die Schwarz-Weißen schon in der anstehenden Spielzeit ein Wörtchen um den Aufstieg mitreden können?
Umbruch in sämtlichen Teilbereichen
Immerhin stand dem VfR vor der neuen Saison ein massiver Umbruch sowohl auf der Trainerbank als auch im Kader ins Haus. Mit Argirios Giannikis übernimmt ein neuer Trainer das Zepter, dessen taktische Marschrouten erst einmal umgesetzt werden müssen. Zudem verließen sieben Spieler den Verein, darunter Leistungsträger wie Rico Preißinger, Robert Müller oder auch Sebastian Vasiliadis, die es zu kompensieren gilt. Acht neue verbuchte man indessen auf der Habenseite, zuletzt komplettierte Mittelfeldspieler Mart Ristl vom SC Sochaux die Kaderplanungen. Insgesamt setzt Aalen dabei auf eine gesunde Mischung aus jungen Spielern und erfahrenen Akteuren wie etwa Miroslav Slavov, Patrick Funk oder auch Royal-Dominique Fennell.
Offensive präsentiert sich in Torlaune
Die Tormaschinerie der Aalener lief in den Freundschaftsspielen jedenfalls auf Hochtouren. 42 Treffer schenkte man den bisherigen fünf Testspielgegnern schon ein. Allen voran das Trio rund um Luca Schnellbacher (acht Treffer), Gerrit Wegkamp (6) sowie Neuzugang Slavov (5) zeigte sich dabei in ausgeprägter Torlaune. Gleichzeitig kassierte der Defensivverbund in ebenjenen Spielen gerade einmal zwei Gegentore – wenn auch mit dem TSV Nördlingen (Endstand 4:1) der bislang klassenhöchste Testspielgegner "nur" aus der fünften Liga stammte.
Giannikis' Handschrift erkennbar
Und doch lässt sich durch das Auftreten in den Testspielen schon die Handschrift von Chefcoach Giannikis erkennen: Aus einer kompakten Abwehr heraus möchte man künftig dominanter auftreten, mehr Torchancen kreieren und das Offensivspiel forcieren. Gelingt es dem Neu-Trainer, die geforderten Tugenden und taktischen Anweisungen bis zum Saisonstart in den Köpfen seiner Spieler zu manifestieren, dürfte sich der VfR Aalen 2018/19 zumindest zu einem unbequemen Gegner für alle Drittliga-Kontrahenten entwickeln – eine Platzierung unter den Top-Sieben oder gar Top-Fünf der Liga käme jedoch wohl noch einer Überraschung gleich.