"Absolut schwach": Hemlein wettert gegen den Schiedsrichter
Immerhin fast 45 Minuten lang lag der SV Meppen in Zwickau in Führung und hatte gute Chancen, die Serie von 16 sieglosen Spielen zu beenden, doch am Ende reichte es nur zu einem Remis. Weil Schiedsrichter Michael Bacher einen Freistoß gab, den es aus Sicht von Christoph Hemlein nicht hätte geben dürfen. Die Reaktion fiel deutlich aus.
"Auch der Schiedsrichter ist in der Pflicht"
66 Minuten waren gespielt, als Hemlein mit offener Sohle in einen Zweikampf mit Max Jansen ging. Dabei traf er den Ball, brachte gleichzeitig aber auch seinen Gegenspieler zu Fall. Bacher wertete die Aktion als Foulspiel und gab Freistoß für den FSV, den Marvin Pourié höchst unglücklich zum 1:1 im eigenen Tor unterbrachte, nachdem Kleinsorge zuvor die Meppener Führung erzielt hatte (24.). Ohne den bereits 35. Gegentreffer in dieser Saison wäre der SVM möglicherweise erstmals seit August (!) als Sieger vom Platz ging, so aber blieben die Emsländer zum 17. Mal in Folge ohne dreifachen Punktgewinn.
Auf den Freistoß-Pfiff angesprochen, reagierte Hemlein nach Spielende gegenüber der "NOZ" mit Unverständnis: "Ich gehe mit allem, was ich habe in den Zweikampf, und man muss ganz ehrlich sagen: Ich spiele nur den Ball. Das sieht jeder so, bis auf den Herrn in Schwarz." Verantwortlich machen für den verpassten Befreiungsschlag wollte der 32-Jährige den Unparteiischen zwar nicht, wetterte aber: "Das nicht zu sehen, ist absolut schwach in meinen Augen. Wirklich, dass man das nicht sehen kann. Jede Woche sind wir als Spieler in der Pflicht, aber da ist auch der Schiedsrichter in der Pflicht. Und da darf man nicht die Nerven verlieren, nur weil hier ein paar Zuschauer laut werden. Tut mir leid, aber muss man knallhart so sagen."
Zur Wahrheit gehört aber auch: In der Nachspielzeit hätte Zwickau einen Elfmeter bekommen müssen, nachdem Löhmannsröben von Ballmert gefoult worden war. Bacher ließ jedoch weiterlaufen, was wiederum auch die Gastgeber dazu veranlasste, Kritik am Unparteiischen zu üben.
Krämers "großes Kompliment"
Unabhängig davon, ob der Freistoß-Pfiff berechtigt war, sei der Gegentreffer zu diesem Zeitpunkt "nur folgerichtig" gewesen, wie Trainer Stefan Krämer auf der Pressekonferenz festhielt. "Wir haben darum gebettelt." Erst nach dem Ausgleich wurden die Emsländer wieder aktiver und hatten in der Nachspielzeit sogar noch die Riesenchance auf den Siegtreffer, allerdings traf Janssen nur die Latte. "Ich hätte es den Jungs sehr gegönnt", so Krämer. Am Ende gehe das Remis "in Ordnung. Was der Punkt wert ist, werden wir am Ende der Saison sehen". Dass der Coach mit dem Punkt einigermaßen leben konnte, hing auch mit der Personalsituation zusammen: gleich elf Spieler fehlten krank oder verletzungsbedingt.
"Wir können längst nicht mit allem zufrieden sein und haben nicht alles richtig gemacht, aber wenn man bedenkt, dass uns eine halbe Mannschaft gefehlt hat, muss man den Jungs, die um jeden Grashalm gefightet haben, ein großes Kompliment machen". Wirklich weiter hilft der Punkt im Abstiegskampf aber nicht, noch immer sind die Emsländer Letzter und haben mittlerweile schon fünf Punkte Rückstand auf das rettende Ufer. Was Hoffnung machen könnte: Mit dem TSV 1860 München gastiert am kommenden Samstag eine Mannschaft in der Hänsch-Arena, die ebenfalls kriselt (nur ein Sieg aus den letzten sieben Spielen). Die Chance für den SVM?