"Absolut unglückliche Figur": Schiri-Ärger bei Hildmann
Erfolgsserie gerissen: Beim 0:1 in Dresden musste sich Preußen Münster am Samstag erstmals nach sechs Spielen wieder geschlagen geben. Dennoch sah Trainer Sascha Hildmann ein "sehr, sehr gutes Auswärtsspiel" seiner Mannschaft, ärgerte sich aber über den Schiedsrichter.
"Viele komische Entscheidungen"
Ein Tor in der 11. Minute entschied die Partie am Samstag zugunsten des Tabellenführers, der damit seinen zehnten Heimsieg in Folge feierte. Doch aus Sicht von Preußen-Coach Sascha Hildmann hätte der Treffer nicht fallen dürfen. "Es gibt einen Einwurf, der niemals ein Einwurf für Dresden war, sondern ein Einwurf für uns. So entsteht dann ein Tor", echauffierte er sich im Interview mit "MagentaSport". In den TV-Bildern ist die Szene nicht aufzulösen, da während der Entstehung des Einwurfs die Wiederholung einer vorherigen Dynamo-Chance läuft.
Doch nicht nur aufgrund des Einwurfs haderte Hildmann mit der Leistung des Unparteiischen: "Allgemein muss ich sagen, dass der Schiedsrichter eine absolut unglückliche Figur abgegeben hat. Er hat viele komische Entscheidungen getroffen, mit denen ich überhaupt nicht einverstanden war. Sie haben das Spiel beeinflusst. Das war auf beiden Seiten sehr mangelhaft."
Dynamo echauffiert sich über Bazzoli-Check
Glück hatten die Preußen nach 33 Minuten, als Luca Bazzoli für einen Check gegen Niklas Hauptmann, der dadurch in die Werbebande krachte und minutenlang behandelt werden musste, mit Gelb davonkam. "Die Aktion war völlig unnötig, das hatte mit Fußball nichts zu tun", so Hauptmann gegenüber der "Sächsischen Zeitung".
Auch Dynamo-Coach Markus Anfang war erbost: "Ich unterstelle nie einem Spieler, dass er jemanden absichtlich verletzten will. Aber er hat es in dieser Szene in Kauf genommen", sagte der 49-Jährige auf der Pressekonferenz. "Wir können von Glück reden, dass er nicht mit dem Kopf in die Bande fliegt, sondern mit dem Rücken. Wenn er mit dem Kopf da reinfliegt, weiß ich nicht, wie das endet. Das wäre mehr als gefährlich gewesen. Da bin ich schon ein bisschen erschrocken gewesen."
Nach seinem Check wurde Bazzoli von Dynamos Athletiktrainer Matthias Grahe geschubst, was eine heftige Rudelbildung auslöste. Auf der anderen Seite gab es für Dresdens Zimmerschied keine Karte, nachdem er Daniel Kyerewaa in der Schlussphase leicht weggecheckt hatte, woraufhin der 22-Jährige über die Bande geflogen war.
"Sehr, sehr gutes Auswärtsspiel"
Mit dem Auftritt seiner Mannschaft vor der größten Kulisse für Münster seit 1990 war Hildmann trotz der Niederlage derweil zufrieden: "Ich glaube, dass wir ein sehr, sehr gutes Auswärtsspiel gezeigt haben." Gerade in der zweiten Halbzeit hätte sein Team "viel Druck aufgebaut" und sich "richtig gewehrt". Zu zwingenden Abschlüssen kamen die Adlerträger jedoch nur selten: "Leider fehlte uns die letzte Durchschlagskraft in der Box", urteilte Hildmann.
Auf der anderen Seite hielt Keeper Johannes Schenk, der anstelle von Stammkeeper Maximilian Schulze Niehues (Magen-Darm-Probleme) zwischen den Pfosten stand, den SCP mit mehreren starken Paraden im Spiel. "Er hat viele gute Aktionen gehabt", lobte Hildmann, der ungeachtet der Pleite beim Tabellenführer befand: "Wir können gestärkt aus dem Spiel rausgehen." Mit dem Auswärtsspiel in Regensburg am kommenden Samstag soll nun eine neue Serie gestartet werden.