"Erfunden und erlogen": Ehrmann schießt gegen den FCK zurück
Der Streit zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und dem am Sonntag gefeuerten Gerry Ehrmann eskaliert. Der Torwarttrainer wehrt sich gegen die Behauptungen des Klubs – und will nun rechtlich dagegen vorgehen.
"Das ist erfunden und erlogen"
Es waren schwere Vorwürfe, die der 1. FC Kaiserslautern in einer am Montagabend verschickten Stellungnahme gegen den 61-Jährigen erhob. Demnach soll es in den vergangenen Tagen seitens des Torwarttrainers zu "massiven, substantiellen Beleidigungen, Arbeitsverweigerungen und Drohungen gegenüber dem Trainerteam gekommen" sein.
Vorwürfe, die Ehrmann nicht auf sich sitzen lassen will: "Ich bin geschockt und traurig, dass das jetzt solche Ausmaße angenommen hat", erklärt die Vereinsikone gegenüber "Sport1" und beteuert: "Ich habe niemanden beleidigt und auch nicht die Arbeit verweigert. Das ist erfunden und erlogen." Der Inhalt der Pressemitteilung sei "eine absolute Frechheit", wird Ehrmann deutlich. "Alle meine drei Torhüter sind Zeuge, dass ich die Arbeit nicht verweigert habe."
Rechtliche Schritte
Der 61-Jährige will nun rechtliche Schritte gegen den Klub einleiten: "Das lasse ich mir nicht gefallen. Jetzt ist das eine Sache für die Anwälte", kündigt er an. Den Grund, warum ihn der FCK mit den Vorwürfen belastet, glaubt Ehrmann zu kennen: "Vielleicht hat man gemerkt, dass alle Fans hinter mir stehen. Man will nun offenbar, dass sie Verständnis für die Trennung aufbringen. Doch das, was mir da vorgeworfen wird, ist nicht die Wahrheit. Und ich lüge nicht."
In der Tat brodelt es bei den Fans gewaltig. Unter dem Facebook-Post des FCK zur Freistellung Ehrmanns am Sonntagabend haben sich bislang fast 3.000 Kommentare angesammelt. Viele Anhänger kritisieren die Entscheidung des Klubs scharf, nicht wenige kündigten zudem an, ihre Mitgliedschaft kündigen zu wollen und nicht mehr ins Stadion zu kommen.
Fans stehen hinter Ehrmann
Auch die Stellungnahme am Montagabend hat die aufgebrachten Fans nicht beruhigt – im Gegenteil. Nahezu alle Anhänger stehen weiterhin hinter Ehrmann und werfen dem FCK eine Lüge vor. Manch einer spricht gar von einem abgekarteten Spiel. "Schämt Euch", heißt es in einigen Kommentaren. Eine Online-Petition unter dem Titel "Gerry Ehrmann bleibt beim FCK!" haben bis Dienstagvormittag bereits 6.500 Fans unterzeichnet.
Auch Ex-Spieler wie Mario Basler können die Entscheidung nicht nachvollziehen: "Der FCK begräbt sich selbst! Gerry war das Gesicht des Vereins. Herr Schommers hat noch nichts gewonnen. Ich kann nur empfehlen, sich mit Gerry an einen Tisch zu setzen und ihn zurückzuholen", erklärt der 51-Jährige, der einst mit Ehrmann zusammenspielte, gegenüber der "Bild". Ausgerechnet vor dem ohnehin schon brisanten Derby beim SV Waldhof Mannheim am kommenden Samstag ist beim 1. FC Kaiserslautern nun gewaltig Feuer unterm Dach. Es dürften unruhige Tage rund um den Betzenberg werden.