"Absoluter Fokus": Köllner vor Rückkehr ins Grünwalder Stadion
In den vergangenen drei Spielen konnte sich der FC Ingolstadt beinahe etwas unbehelligt in die Top4 der Liga schleichen. Nun sind die Ambitionen groß. Auch für Trainer Michael Köllner, der sich auf seine erstmalige Rückkehr an die alte Wirkungsstätte freut – aber dringend drei Punkte entführen möchte.
Fan-Unterstützung wächst merklich
Klar sind es nur etwas über 80 Kilometer und somit eine Autostunde, die das Grünwalder Stadion, dem Heimstadion des Rivalen von 1860 München, vom heimischen Audi-Sportpark entfernt ist, doch ist der Zuspruch klar bemerkbar: 1.000 Gästefans werden von den FCI-Verantwortlichen am Sonntagnachmittag in München erwartet. Zum Vergleich: Im – weiter entfernten – Saarbrücken waren es vor zwei Wochen noch 90 Schanzer, die ihr Team supporteten. Eine Steigerung um das Zehnfache also. Das liegt nicht nur an der Rivalität, sondern auch der Ausgangslage. Als Tabellenvierter melden die Ingolstädter mittlerweile Ansprüche nach ganz oben an.
Dafür sorgten zuletzt zwei Siege in Serie gegen Saarbrücken und auch das zweitplatzierte Dresden. "Wir haben zwei Spiele jetzt gewonnen und eine gute Serie", wusste auch Trainer Köllner auf der Pressekonferenz vor der Partie. "Wir wissen, was unsere eigene Qualität ist. So können wir uns auf ein tolles Spiel freuen", versicherte der 54-Jährige. Personell tat sich unter der Woche dabei indes wenig. Tobias Schröck befinde sich im Aufbautraining, Yannick Deichmann ist fraglich. Pascal Testroet (Fuß) hingegen wird definitiv ausfallen. Der schwerste Schlag für den Coach. So habe der Angreifer "seinen Beitrag dazu beigetragen, dass Mause so viele Tore gemacht hat." Der Ausfall "tut uns sehr weh", beklagte Köllner.
"Frage beschäftigt mich auch"
Dennoch gehe der FCI mit "drei numerischen Mittelstürmern in die restliche Saison" und habe somit "Spieler in der Hinterhand." Gerade aus der Jugend dränge sich das ein oder andere Talent auf. "Da schlummern noch andere Spieler", wusste der Übungsleiter. Gerade aber die Defensive, die zuletzt gut stand, ist üppig besetzt. Wen also aufstellen? "Die Frage beschäftigt mich auch die ganzen Tage schon", grübelte Köllner. Von einer Umstellung in der Vierer- bis hin zur Umstellung auf eine Dreierkette sei alles möglich. "Am Ende gilt es für uns zu schauen, was das beste für Sechzig ist."
Und ebendiese Vorbereitung fällt schwer, da die Gastgeber sich neu formierten – auf allen Ebenen. Zusätzlich ist es für Köllner die Rückkehr an die alte Wirkungsstätte. Emotional sei das Hinspiel für ihn jedoch "schwieriger" gewesen. "Jetzt bin ich schon ein ganzes Jahr hier Trainer. Mir gefällt es hier. Ich kann die dreieinhalb Jahre bei den Löwen gut einschätzen", versicherte der Coach glaubhaft. Nun liege der Fokus auf dem "Hier und Jetzt." Zwar verbinde den Trainer mit einigen Personen in München eine "tiefe Freundschaft", aber es sei der "absolute Fokus, im Grünwalder zu bestehen." Am besten für den FCI soll es am Ende zum dritten Mal in Folge drei Zähler geben. Eine gute Freundschaft würde vermutlich auch das überleben.