Abstiegskampf fast entschieden: Kommt es zu einem Novum?
Auch wenn rechnerisch noch niemand abgestiegen ist: Durch den Sieg des Halleschen FC und die Niederlagen von Oldenburg und Bayreuth ist der Abstiegskampf vor den letzten drei Spieltagen fast entschieden. Schon am nächsten Wochenende könnte für alle vier Klubs unter dem Strich das Licht endgültig ausgehen. Es wäre ein Novum in der Drittliga-Historie.
Kellerteams kaum noch zu retten
Mit einem Sieg im Sonntagsspiel gegen den 1. FC Saarbrücken hätte der VfB Oldenburg den Rückstand von drei Punkten auf den Halleschen FC wahren können, doch weil die Norddeutschen im 35. Spiel die 19. Niederlage kassierten, ist der Abstand bei nur noch drei ausstehenden Partien nun auf sechs Zähler angewachsen. Hinzukommt die um zwölf Treffer schlechtere Tordifferenz. Damit sind die Niedersachsen kaum noch zu retten, zumal sie noch nach Mannheim und Dresden müssen.
Auch die SpVgg Bayreuth, neues Tabellenschlusslicht, ist angesichts von sieben Punkten und 28 Toren Rückstand so gut wie abgestiegen. Und selbst für den SV Meppen, der gegen Rot-Weiss Essen den dritten Sieg in Folge feierte und "nur" noch fünf Punkte sowie 13 Tore hinter dem rettenden Ufer liegt, und den FSV Zwickau, der beim 3:1 gegen Waldhof Mannheim erstmals in dieser Saison ein Spiel drehte und den Abstand von sieben Punkten wahrte, hat sich die Lage weiter verschlechtert, weil der Hallesche FC zeitgleich gegen Ingolstadt gewinnen konnte und nur noch drei Spiele verbleiben.
Stehen erstmals binnen eines Spieltages alle Absteiger fest?
Angesichts des großen Abstands zwischen dem HFC und den Teams unter dem Strich könnte es am kommenden Wochenende passieren, dass alle Absteiger binnen eines Spieltages endgültig feststehen – das gab es in der Geschichte der 3. Liga noch nie. In Bayreuth (gegen Köln) und Zwickau (gegen Dresden) könnten bereits am Samstag die Lichter endgültig ausgehen, wenn sie verlieren, oder Remis spielen wenn Halle punktet. Wenn Halle gewinnt und Essen punktet, würde selbst ein Sieg nicht reichen.
Auch Oldenburg wäre bei einer Niederlage in Mannheim und einem Punktgewinn des HFC abgestiegen, selbst ein Remis wäre im Falle eines HFC-Sieges zu wenig. Der SV Meppen könnte am Sonntag folgen. Sollte Halle am Tag zuvor gewinnen und der SVM in Osnabrück verlieren, wäre der Abstieg besiegelt. Selbst ein Remis würde nicht reichen, sollte Halle gewinnen und Essen punkten.
Zuletzt 2017/18 ganz früh Klarheit
Dortmund II, Ingolstadt und Essen wiederum wären mit drei Punkten aus eigener Kraft gerettet, auch Halle hätte den Klassenerhalt bei einem Sieg so gut wie sicher und könnte bei Patzern der Konkurrenz ebenfalls vorzeitig feiern. Sollten bereits am kommenden Wochenende alle vier Absteiger festsehen, wäre der Abstiegskampf so früh entschieden, wie seit der Saison 2017/18 nicht mehr.
Damals war bereits nach dem 35. Spieltag alles klar, nachdem mit Chemnitz und Erfurt zuvor gleich zwei Teams Insolvenz angemeldet hatten und jeweils neun Punkte abgezogen bekamen. Zum Vergleich: In den letzten vier Spielzeiten wurde der Abstiegskampf erst am finalen Spieltag endgültig entschieden. Das war in der Drittliga-Geschichte insgesamt in elf von 15 Spielzeiten der Fall. Gleich viermal entschied sogar die Tordifferenz über Klassenerhalt oder Abstieg. So eng wird es dieses Mal aller Vorrausicht nach nicht.