Acht Millionen Euro für den Aufstieg: Türkgücü will an die Börse

Dass Türkgücü München ambitioniert ist und bis spätestens 2023 in die 2. Bundesliga will, ist bekannt. Um diesem Ziel näher zu kommen und für die Zukunft besser gerüstet zu sein, plant der Klub nun den Gang an die Börse, wie die "SportBild" berichtet. Über den Verkauf von Aktien sollen bis zu acht Millionen Euro eingesammelt werden.

Verkauf ab Donnerstag

Zeit hat Türkgücü dabei nicht zu verlieren, bereits ab Donnerstag verkauft der Klub im Rahmen einer vorbörslichen Kapitalerhöhung Aktien zum Stückpreis von 12 Euro an Fans, Privatanleger und Investoren, schreibt das Magazin. Demnach müssen Anleger mindestens zehn Aktien kaufen, beim späteren Börsenstart soll eine Aktie dann 15,02 Euro kosten. Türkgücü hofft, bis zum Ende der siebenwöchigen Zeichnungsphase bis zu acht Millionen Euro einsammeln zu können – dies sei bei diesem Modell der rechtlich erlaubte Maximalbetrag.

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht hat der "SportBild" zufolge bereits grünes Licht für das Vorhaben der Münchner gegeben. Nach Borussia Dortmund (2000) und der SpVgg Unterhaching (2019) wäre Türkgücü der dritte deutsche Klub an der Börse. Die BVB-Aktie ist derzeit für 5,91 Euro zu haben (Anfangskurs bei 11 Euro), bei Unterhaching hatte sich der Wert der Aktie (anfangs 8,10 Euro) zwischenzeitlich halbiert.

Klubwert bei 30 Millionen Euro

Der Grund für die Kapitalerhöhung und den späteren Börsengang liegt auf der Hand: Türkgücü, das von der unabhängigen Research-Agentur "Sphene Capital" mit 30,4 Millionen Euro bewertet wurde, benötigt Geld, um in die fehlende Infrastruktur investieren zu können. Denn bislang verfügt der Klub weder über ein eigenes Stadion, noch über ein profitaugliches Trainingsgelände. Für die 2. Bundesliga schreibt die DFL außerdem ein Nachwuchsleistungszentrum vor – auch das kann der Verein derzeit nicht vorweisen.

"Türkgücü München steht als Klub für Integration, Dynamik und Zielstrebigkeit. Gemeinsam mit unseren Aktionären wollen wir unser ambitioniertes Ziel 2. Bundesliga erreichen", so Geschäftsführer Max Kothny. Darüber hinaus wollen sich die Münchner über die Kapitalerhöhung finanziell breiter aufstellen und unabhängiger von Investor Hasan Kivran werden. Als der 55-Jährige Ende des letzten Jahres seinen Ausstieg angekündigt hatte, stand Türkgücü zwischenzeitlich am Abgrund, ehe vier Wochen später der Rückzug vom Rückzug erfolgte.

Noch fehlt der sportliche Erfolg

Den Weg für den Gang an die Börse hatten die Mitglieder zuletzt bereits freigemacht, indem sie einer Umwandlung der Rechtsform von einer GmbH in eine GmbH & Co. KGaA zustimmten. Finanziell scheint Türkgücü für die Zukunft gerüstet. Was für die 2. Liga allerdings noch fehlt, ist der sportliche Erfolg.

Bislang laufen die Münchner ihren hohen Ambitionen angesichts von nur sechs Punkten aus vier Spielen und Tabellenrang 12 hinterher. Erst am vergangenen Sonntag gab es den ersten Sieg, der zweite soll am heutigen Mittwoch (19 Uhr) bei Schlusslicht TSV Havelse folgen. Damit auch das Punktekonto zu den großen Zielen passt. Denn dass Türkgücü am liebsten schon in dieser Saison aufsteigen will, ist kein Geheimnis.

   

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