Acht Punkte Rückstand! MSV taumelt der Regionalliga entgegen

Und schon wieder ein Sechs-Punkte-Spiel in den Sand gesetzt. Selbst eine zweifache Führung gegen den Halleschen FC reichte dem MSV Duisburg am Dienstagabend nicht, um als Sieger vom Platz zu gehen. Stattdessen setzte es eine neuerliche Pleite, die den Abstand zum rettenden Ufer nun auf acht Punkte anwachsen lässt. Der MSV taumelt der Regionalliga entgegen.

"Einfach dumm"

Er war nach Schlusspfiff schnell gefunden, der Knackpunkt für die nächste Niederlage: die rote Karte gegen Joshua Bitter in der 59. Minute, als er Gegenspieler Tarsis Bonga bei einem Konter von hinten umgegrätscht hatte. Ein Bärendienst, schließlich lagen die Zebras zu diesem Zeitpunkt in Führung und hatten abgesehen vom Gegentor auch nicht viel zugelassen. "Das ist einfach dumm, das darf ihm nicht passieren", schimpfte Marvin Knoll bei "MagentaSport" über die Aktion seines Teamkollegen. "Da muss er nicht so reingehen, das war nicht so clever. Ich denke, das weiß er." Schließlich war Bonga in dieser Situation alles andere als frei durch.

Auch Trainer Boris Schommers traf ein klares Urteil: "Das ist Rot, das muss ich leider sagen. Eine übereifrige Grätsche. Völlig unnötig, weil wir den Konter schon vorher an der Außenlinie hätten unterbinden können und noch genügend Spieler im Zentrum waren, sodass Bonga gar nicht zum Tor gekommen wäre. Das war die spielentscheidende Szene." Insgesamt fühle sich die Niederlage "ganz, ganz schwer und brutal" an, sagte der 45-Jährige, nachdem Halle die Partie im Anschluss an den Platzverweis noch drehen konnte. Zuvor war der MSV über Ahmet Engin zweimal in Führung gegangen (15. / 32.), doch das reichte am Ende nichtmal für einen Punkt.

"Es tut richtig weh. Mit fällt es schwer, Worte zu finden", rang Knoll um Fassung. Als er dann aber auf das Abwehrverhalten zu sprechen kam, platzte es aus ihm heraus: "So wie beim ersten Gegentor dürfen wir nicht verteidigen, auch das zweite darf im Abstiegskampf einfach nicht passieren. So werden wir keine Punkte holen." Und dabei benötigt der MSV gerade jeden Zähler. "Es ist ärgerlich, dass wir wieder ein Gegentor nach einem Standard bekommen haben", haderte Schommers ebenfalls mit dem ersten Gegentreffer, zudem monierte ein Foulspiel vor dem 2:3. "Das war es ein klares Foul von Nietfeld an Santi (Santiago Castaneda, d. Red.). Er springt nur in den Mann. Daher ist das Tor eine Fehlentscheidung, was umso bitterer ist."

Schommers gibt Hoffnung nicht auf

Durch die zweite Pleite in einem Sechs-Punkte-Spiel binnen vier Tagen ist der Rückstand auf das rettende Ufer nun auf satte acht Zähler angewachsen – und das sogar bei einem Spiel mehr. Zum Vergleich: Mit einem Sieg wäre Duisburg bis auf zwei Zähler an Halle herangerückt. "Es wird sehr schwer, das ist uns bewusst", sagte Schommers, wollte die Hoffnung aber noch nicht aufgeben – und flüchtete sich in Durchhalteparolen: "Wir müssen den Kopf hochhalten. Noch sind es 16 Spiele, wir haben immer noch die Chance." Der Übungsleiter verwies dabei vor allem auf einen "richtig guten" Auftritt im ersten Durchgang, der Mut gemacht habe. Außerdem haben die Mannschaft "bravourös gekämpft".

Knoll hingegen wollte nicht mal das gelten lassen: "Ich kann mich jetzt hier hinstellen und sagen, dass die erste Halbzeit gut war. Aber schönreden brauche ich es auch nicht." Gleichwohl müsse es nun "irgendwie weitergehen", sagte der Verteidiger nach einem "gebrauchten Tag", während von den Rängen vereinzelt "Schommers raus"-Rufe zu vernehmen waren. Die aktive Fanszene nahm die erneute Pleite dagegen mit Resignation zur Kenntnis und sah von Unmutsbekundung ab. Ob der 45-Jährige tatsächlich nach nur 13 Spielen um seinen Job bangen muss, das werden die Verantwortlichen um Neu-Geschäftsführer Michael Preetz in den nächsten Tagen entscheiden müssen. Außer Frage steht, dass ein Sieg beim SSV Ulm 1846 am Samstag Pflicht ist, um die Resthoffnung auf den Klassenerhalt am Leben zu erhalten.

   

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