Acht Punkte Rückstand: Türkgücü vorerst raus aus Aufstiegsrennen

Es war wohl die letzte Chance für Türkgücü München, noch einmal in das Aufstiegsrennen einzugreifen. Doch der Liga-Neuling verlor am Montagabend mit 1:2 beim FC Ingolstadt und bekam aufgezeigt, was noch zu einem Spitzenteam fehlt. Trainer Serdar Dayat war dennoch nicht völlig unzufrieden.

"Wollen nach wie vor das Maximum"

"Die Kleinigkeiten haben vorn nicht geklappt", fasste Torhüter René Vollath die fehlende Gefahr im Angriff von Türkgücü München bei "MagentaSport" zusammen. Zwar hatte der Aufsteiger mit dem Treffer durch Maxime Awoudja (18.) zum 1:1 eine schnelle Antwort auf das 0:1 durch Tobias Schröck (15.). Doch die große Torgefahr blieb beim ambitionierten Klub aus. Deshalb reichte dem FCI ein weiteres Tor per Elfmeter durch Stefan Kutschke (31.) letztlich zum 2:1-Sieg aus. Für Türkgücü war es die erste Niederlage nach zuletzt drei ungeschlagenen Spielen. Der Abstand auf Relegationsplatz beträgt bei einem Spiel mehr aber schon acht Punkte. "Wir wollen nach wie vor das Maximum herausholen", will Vollath natürlich noch nicht aufgeben und glaubt weiter an eine Chance, das Top-Trio der Liga noch einmal anzugreifen.

Der 30-Jährige sprach von einem umkämpften und hitzigen Spiel, in dem die Hausherren "schon die klareren Chancen" gehabt hätten. "Am Ende des Tages haben sie verdient gewonnen." Auch wenn das Minimalziel Unentschieden nicht erreicht wurde, sah Trainer Dayat keinen Grund, seine Spieler in großem Maße zu kritisieren. Seine Mannschaft hätte "heute alles gegeben. Wir wollten in Ballbesitz bleiben, nach vorn spielen, das haben wir teilweise auch gemacht". Doch gegen eine hochklassige und routinierte Mannschaft wie es die Ingolstädter sind, reichte das nicht aus: "Wenn der Ball nicht reingeht, geht er nicht rein", erklärte der 51-Jährige eine der Weisheiten des Fußballs.

"2. Liga muss auf Dauer das Ziel sein"

Neben der fehlenden Durchschlagskraft vermisste der Deutsch-Türkei, der Ende Februar den Posten übernommen hatte, auch die von ihm im Vorfeld geforderte Kompaktheit auf dem Feld. "Daran müssen wir noch arbeiten." Doch er wusste auch einzuordnen, dass der Gegner "normalerweise eine Bundesliga-Mannschaft" sei. Das habe das knappe Scheitern in der Vorsaison gezeigt und das zeigt aktuell der Tabellenplatz. Man selber wollte jedoch sein Potential bei den Schanzern ausschöpfen. "Das haben wir in einigen Phasen auch sehr gut gemacht. Doch es hat nicht ausgereicht." Was für die kommenden Wochen und das folgende Spiel gegen Hansa Rostock am Montag Mut macht: Dayat sah eine Entwicklung im Vergleich zum 1:1 gegen den FSV Zwickau im Spiel zuvor. Weshalb er "voll zufrieden" sei.

Spätestens in der neuen Saison wird Türkgücü wohl einen neuen Anlauf auf die 2. Bundesliga starten: "Wir sind ambitioniert. Die 2. Liga muss auf Dauer das Ziel sein", sagte Sportchef Roman Plesche in der Halbzeit am "Telekom"-Mikrofon. Bezüglich des für die 2. Liga erforderlichen Leistungszentrums befindet sich der Verein in "guten Gesprächen" mit der Stadt, was die Zusage für eine Fläche angeht. Wie der Kader aussehen wird, ist noch offen. Unter anderem läuft das Arbeitspapier von Kapitän und Top-Scorer Sercan Sararer (neun Tore, elf Vorlagen) aus. Plesche ließ aber durchblicken, dass im Vertrag des 31-Jährigen eine Option verankert sei, die greifen werde. "Wir gehen davon aus, dass Sercan  auch in der nächsten Saison für uns spielen." Wie es für Dayat weitergeht, ist noch offen – sein Kontrakt läuft ebenfalls aus.

   

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