Änderung bei der Teststrategie angeregt: DFB passt Konzept an

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat auf die Anregungen zur Änderung bei der Teststrategie reagiert und das 87-seitige Hygienekonzept angepasst – auch, um die Labore zu entlasten. Ab sofort darf früher getestet werden.

52 statt 36 Stunden vorher

Weil Türkgücü München und die SpVgg Unterhaching zuletzt erst nach der Anreise zum Auswärtsspiel erfahren hatten, dass es innerhalb der Mannschaft positive Corona-Fälle gibt, hatte unter anderem Zwickaus Sportchef Toni Wachsmuth dafür plädiert, "lieber zwei Tage vor dem Spiel zu testen, um dann nur negativ getestete Leute im Bus sitzen zu haben", wie er dem MDR sagte. "Es macht wenig Sinn, erst einen Tag vor den Spielen zu testen und sich dann ohne Ergebnis auf die Reise zu machen."

Der DFB hat sich dem Vorschlag nun angenommen und sein Hygienekonzept angepasst: Statt wie bisher höchstens 36 Stunden vor dem Anpfiff kann die letzte Testung bei einem hohen Pandemielevel (Inzidenzwert über 35) nun bis zu 52 Stunden vorher erfolgen. Das war bisher nur bei einem mittleren Pandemielevel (Inzidenzwert zwischen 5 und 35) möglich. Heißt: Für Spiele am Samstagmittag darf in der aktuellen Pandemielage, die bis auf Rostock an allen Drittliga-Standorten derzeit einen Inzidenzwert über 35 ausweist, nun bereits ab Donnerstag um 10 Uhr getestet werden. Bisher durfte erst ab Freitagmorgen getestet werden. Die Tests für Partien am Freitagabend können nun ab Mittwoch um 15 Uhr erfolgen.

Weniger Absagen?

Damit dürfte sicher gestellt sein, dass die Mannschaften noch vor der Abreise zum Auswärtsspiel, die in der Regel am Vortag der Partie erfolgt, von den Ergebnissen erfahren. Positiv getestete Spieler bleiben dann direkt zu Hause, möglicherweise muss auch nicht in allen Fällen die komplette Mannschaft unter Quarantäne gestellt werden, was die Anzahl von Absagen unter Umständen reduzieren könnte. In jedem Fall aber dürften unnötige Anreisen vermieden werden. Bislang mussten fünf von 80 Spielen coronabedingt verlegt werden, die ersten beiden werden am heutigen Mittwochabend nachgeholt.

Derweil soll mit der Anpassung des Konzepts auch einer Verknappung der Testkapazitäten durch den Fußball auf Kosten der Allgemeinheit vorgebeugt werden. "Zum einen macht dieses Vorgehen Pool-Testungen möglich, was eine Entlastung der Kapazitäten zur Folge hat", teilte der DFB auf "SID"-Anfrage mit. "Zum anderen bleibt dadurch mehr Zeit für die Auswertung der Proben, dies verringert den zeitlichen Druck und gibt den Laboren weiterhin die Möglichkeit, andere Testungen, die medizinisch notwendig sind, vorzuziehen." Zuletzt hatte der Verband der Akkreditierten Labore in der Medizin (ALM) über eine Überlastung geklagt. Mit 1,4 Millionen Tests pro Woche sei die Kapazität "bundesweit erstmalig zu 100 Prozent ausgereizt", heiß es in einer Erklärung der ALM.

   

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