"Ärgert mich maßlos": Dabrowski mit Schiri-Kritik nach bitterem 3:3

Dreimal führte Rot-Weiss Essen bei Dynamo Dresden, dreimal kassierte RWE den Ausgleich. Besonders bitter war der Treffer zum 3:3 in der sechsten Minute der Nachspielzeit, mit dessen Entstehung Trainer Christoph Dabrowski so gar nicht einverstanden war.

"Da habe ich kein Verständnis für"

Für Christoph Dabrowski war es der Aufreger des Spiels: Das 3:3 durch Stefan Kutschkes Kopfball in der sechsten Minute der Nachspielzeit. Vier Minuten waren vom vierten Offiziellen angezeigt worden, am Ende wurden es knapp sechs Minuten. Das brachte den Übungsleiter in Rage, wie er bei "MagentaSport" deutlich machte: "Ich ärgere mich maßlos über den Schiedsrichter. Wir sind anderthalb Minuten über der Nachspielzeit und bekommen deshalb noch das Gegentor. Sonst hätten wir das Spiel gewonnen."

Doch wie berechtigt war die Aufregung? Tatsache ist, dass Essens Kraulich in der Nachspielzeit seinen Schuh verlor und etwa eine Minute brauchte, um diesen wieder ordnungsgemäß anzuziehen, was die Überziehung somit rechtfertigte. Dessen ungeachtet erneuerte Dabrowski seine Kritik an Referee Florian Lechner: "Man muss den Schiedsrichter fragen, warum er anderthalb Minuten über der Nachspielzeit ist. Da habe ich kein Verständnis für. Das hat uns gekillt." Ahmet Arslan war ebenfalls nicht allzu gut auf Lechner zu sprechen: "Das war von seiner Art, wie er gesprochen hat, auch schon unnötig, einen Tick länger spielen zu lassen, weil er sauer auf unsere Bank war."

Auf die Leistung seiner Mannschaft war Dabrowski indes "mega stolz", wie er betonte. "Wir haben Charakter gezeigt und eine Siegermentalität auf den Platz gebracht. Wir können erhobenen Hauptes nach Essen fahren." Zudem sei sein Team, dem er ein "Riesenkompliment" aussprach, "stabil und extrem diszipliniert aufgetreten" und habe "extrem gut verteidigt", wie auch Arslan betonte: "Die Mentalität war da, wir haben viel gelitten. Jetzt fühlt es sich erstmal schlecht an, aber irgendwann werden wir mit der Leistung zufrieden sein."

Boyamba vergibt die Vorentscheidung

Trotz des harten Rückschlags in allerletzter Sekunde muss sich RWE auch an die eigene Nase fassen, wie auch Dabrowski bei der Pressekonferenz nach Spielende betonte und die verlängerte Nachspielzeit nicht als Ausrede nutzen wollte: "Wir müssen es cleverer lösen, Flanken besser blockieren und vielleicht mehr Zeit von der Uhr nehmen." Wer dreimal führt und dann doch keine drei Punkte mit nach Hause nimmt, darf sich am Ende nicht beschweren. Zudem hatte der eingewechselte Boyamba wenige Minuten vor dem bitteren Ausgleich noch den Riesen zum 4:2 auf dem Fuß. Von links in den Strafraum ziehend, zielte er knapp neben das Tor und vergab so den sicheren Sieg. Beim Gedanken an diese Szene konnte man gefühlt sehen, wie Dabrowskis Haare weiter ergrauten: "Wir kassieren den Rückschlag kurz nach der Halbzeit, reagieren darauf wieder. Dann hat Boyamba noch diese Riesenchance…"

Obwohl sich das wilde 3:3 am Ende "wie eine Niederlage anfühlte" und der späte Gegentreffer "extrem bitter" gewesen sei, wie Julian Eitschberger zu Protokoll gab, wollte er nicht zu hart mit sich und seinen Teamkollegen ins Gericht gehen, sondern blickte eher auf die positiven Seiten des Spiels: "Wir müssen stolz auf uns sein, einen Punkt in Dresden geholt zu haben." Am Mittwoch beim Heimspiel gegen den SC Verl sollen dann aber wieder drei Zähler her.

 

   

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