"Ärgere mich richtig": FSV Zwickau trauert verpasstem Sieg nach
Mit dem 0:0 im Nachholspiel bei Viktoria Berlin hat der FSV Zwickau am Mittwochabend zwar die Serie von vier Niederlagen in Folge beendet, es aber gleichzeitig verpasst, drei wichtige Punkte im Abstiegskampf mitzunehmen. Die Enttäuschung darüber war spürbar.
Göbels doppeltes Alu-Pech
Sichtlich niedergeschlagen kam Patrick Göbel im Anschluss an die Nullnummer zum Interview mit "MagentaSport". Kein Wunder, hatte der 28-Jährige nach 73 Minuten doch binnen 34 Sekunden gleich zweimal die Chance, seine Farben in Führung zu bringen – doch beide Male scheiterte Göbel am Aluminium. Erst mit einem Freistoß, den er an den Pfosten setzte, dann mit einem Kopfball, der an die Latte ging. Auf die Frage, wie verzweifelt er sei, antwortete der Mittelfeldspieler: "Schon sehr, wenn man in so einem wichtigen Spiel zwei gute Chancen hat und wahrscheinlich den Siegtreffer erzielen kann. Ich bin schon sehr enttäuscht."
Beim Freistoß könne man nicht viel anders machen, "aber den Kopfball muss ich reinmachen und einfach versuchen, flach zu köpfen", sagte der Rechtsfuß. "Denn was soll der Torwart aus fünf Metern machen? Das Netz muss zappeln. Ich ärgere mich richtig." Gerade in der zweiten Halbzeit habe man gesehen, "zu was wir in der Lage sind und was wir für einen Druck aufbauen können. Wir hätten den Sieg ganz klar verdient gehabt", befand Göbel.
"Die Art und Weise hat gestimmt"
Auch Trainer Joe Enochs war die Enttäuschung anzumerken: "Wir haben die zweite Halbzeit komplett in der gegnerischen Hälfte verbracht und Berlin weit reingedrückt." Gleichwohl hatten die Westsachsen in einem Spiel auf überschaubarem Niveau aber auch Glück, dass Nils Butzen einen Küc-Schlenzer in der Nachspielzeit gerade noch so mit dem Kopf vor der Linie klären konnte. "Das wäre eine sehr unglückliche Niederlage gewesen", sagte Enochs, der trotz des verpassten Siegs aber auch mehrere positive Aspekte hervorhob: "Die Art und Weise hat gestimmt, die Jungs haben alles reingehauen. Wir haben gut gespielt, um erfolgreich zu sein. Den Punkt nehmen wir auf jeden Fall mit." Immerhin habe der FSV dadurch den Abstand zu den Abstiegsrängen ein "klein wenig vergrößert", wie der US-Amerikaner herausstellte. Sechs Punkte beträgt der Vorsprung nun – bei noch einem Spiel weniger.
Am Sonntag wartet mit MSV Duisburg nun direkt das nächste Duell gegen einen Tabellennachbarn. "Dann müssen wir wieder so eine Leistung bringen", forderte Enochs. Oder wie es Göbel formulierte: "Jetzt müssen wir eben am Sonntag gewinnen." Vielleicht hat der 28-Jährige gegen die Zebras mehr Glück im Abschluss. Fehlen wird allerdings Can Coskun, der seine fünfte gelbe Karte gesehen hat.