"Alarmglocken anschalten": Waldhof immer tiefer unten drin

Erst drei Siege, nur zwölf Punkte und Tabellenplatz 16: Der SV Waldhof Mannheim blickt auf den schwächsten Saisonstart seiner Drittliga-Historie zurück – und steht nach der Niederlage in Bielefeld nun unmittelbar vor der roten Zone. Den Abstiegskampf will Trainer Rüdiger Rehm zwar noch nicht ausrufen, dennoch läuten die Alarmglocken.

"Müssen Punkte sammeln"

Die Botschaft der mitgereisten Fans am späten Samstagnachmittag auf der Bielefelder Alm war eindeutig: "Wir wollen Euch kämpfen sehen", skandierten sie, als die Spieler vor den Gästeblock kamen. Gekämpft hatten die Kurpfälzer beim Zweitliga-Absteiger durchaus – im Wesentlichen aber nur bis zur Führung in der 20. Minute. Danach baute der Waldhof ab und war in den Zweikämpfen meist nur zweiter Sieger, was Trainer Rüdiger Rehm schon unmittelbar nach der Partie bemängelt hatte. Durch die Niederlage sind die Kurpfälzer in der Tabelle noch weiter abgerutscht und stehen als 16. nun direkt vor den Plätzen, die am Saisonende den Gang in die Regionalliga bedeuten würden.

Heißt die Realität jetzt also Abstiegskampf? Aus Sicht von Rehm wäre es nach elf Spieltagen noch "ein bisschen früh", darüber zu reden, wie er im "Mannheimer Morgen" betont. "Die Saison ist noch lang." Dennoch ist dem 44-Jährigen bewusst, dass die Lage durchaus angespannt ist: "Wir müssen schon die Alarmglocken anschalten und wissen: Kollegen, jetzt gilt’s. Wir müssen Punkte sammeln, das ist das Entscheidende." Am besten schon am kommenden Freitag, wenn die U23 von Borussia Dortmund im Carl-Benz-Stadion gastiert. "Das ist sicher auch keine schlechte Mannschaft. Und da müssen wir voll dagegenhalten, um die drei Punkte zu holen", fordert Rehm.

"Im Moment läuft es ein bisschen gegen uns"

Anschließend warten mit der SpVgg Unterhaching und dem MSV Duisburg noch zwei weitere richtungsweisende Gegner. "Wir sind jetzt im Moment unten drin und müssen die nächsten drei Spiele punkten. Fertig, aus", so die klare Ansage von Kapitän Marcel Seegert in der Zeitung. "Im Moment läuft es ein bisschen gegen uns. Aber wir haben uns selbst in diese unangenehme Situation gebracht." Worauf der Innenverteidiger anspielt: Schon viermal gab Mannheim in dieser Saison eine Führung aus der Hand, in Bielefeld sogar erstmals das komplette Spiel. Hätte der SVW diese Partien allesamt gewonnen, stünde er jetzt bei 21 Zählern und wäre Dritter. So aber steht das Punktekonto lediglich bei zwölf, was den schlechtesten Saisonstart in der eigenen Drittliga-Historie bedeutet. "Wir müssen punkten und werden Freitag damit anfangen", gibt Tim Sechelmann im "Vereins-TV" vor.

Auf Fridolin Wagner müssen die Mannheimer dabei allerdings verzichten, nachdem er in Bielefeld seine fünfte gelbe Karte in dieser Saison gesehen hat. Möglicherweise fällt der Mittelfeldspieler aber noch länger aus, konnte er den Platz nach einer in der Nachspielzeit erlittenen Knieverletzung doch nur gestützt von zwei Betreuern verlassen. "Das sah nicht so gut aus, er konnte aber zumindest wieder auftreten", so Rehm, der eine Innenbandverletzung vermutet. "Es ist mit Sicherheit nichts, was nächste Woche wieder weg ist." Untersuchungen am Montag sollen Klarheit bringen.

   

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