Alemannia: Insolvenz vorerst abgewendet – Frithjof Kraemer entlassen
Die Anhänger von Alemannia Aachen können vorerst aufatmen. Wie der Verein am heutigen Vormittag auf einer Pressekonferenz bekannt gab, konnte Alemannia Aachen die drohende Insolvenz abwenden. Die Vereinsführung konnte kurzfristig ein Rettungskonzept auf die Beine stellen, welches erst einmal etwas Spielraum verschafft. „Das bedeutet nicht, dass unsere Probleme auf einen Schlag beseitigt sind. Aber wir haben uns eine Situation verschafft, aus der heraus wir besser agieren können. Eines war uns in den vergangenen Stunden enorm wichtig, nämlich dafür zu sorgen, dass eine drohende Insolvenz abgewehrt werden kann. In dieser Hinsicht sind wir ein gutes Stück voran gekommen“, so der Aufsichtsratsvorsitzende auf der heutigen Pressekonferenz.
"Alles, aber auch wirklich alles wird momentan auf den Kopf gestellt"
Neues, benötigtes Geld liege auf dem Tisch, so der Aufsichtsrat. „Mit Hochdruck wird dadurch weiterhin an einer endgültigen Lösung gearbeitet“, verriet Vize-Präsident Kutsch. Primäres Ziel sei es in den kommenden Wochen und Monaten vor allem, dass verlorengegangene Vertrauen zu Partnern und Gläubigern wieder herzustellen. Um die Trennung von Geschäftsführer Frithjof Kraemer sei man in diesem Zusammenhang nicht vorbei gekommen. „Alles, aber auch wirklich alles wird momentan – besonders mithilfe eines externen Expertenteams – auf den Kopf gestellt. Wir brauchen Klarheit, und die werden wir bekommen. Die Trennung von Frithjof Kraemer war und ist für uns ein notwendiger Bestandteil, die aktuelle Situation in den Griff zu bekommen“, sagte Nobis. Nach Informationen der "Aachener Zeitung" musste die Alemannia bis heute etwa zwei Millionen Euro auftreiben, um die Zahlungsunfähigkeit zu verhindern.
Lückenlose Aufklärung
Die erste Konsequenz auf dem neuen ,,Sparkurs” bekam der aktuelle Geschäftsführer Frithjof Kraemer zu spüren. Auf der Pressekonferenz am Mittag wurde bekanntgegeben, dass man sich mit sofortiger Wirkung vom 39-Jährigen Kraemer trennen wird. Uwe Scherr, derzeit Sportlicher Leiter bei der Alemannia, wird nun die Geschicke in der Geschäftsführung alleine leiten. Auf der Pressekonferenz erklärte Vereinspräsident und Aufsichtsratvorsitzender Dr. Meino Heyen die Gründe für die Entscheidung: „Die Entwicklungen der vergangenen Wochen haben keine andere Entscheidung mehr zugelassen. Im Interesse der Alemannia hat der Aufsichtsrat daher beschlossen, künftig getrennte Wege zu gehen. Die Entscheidung ist Bestandteil der Sanierung und gehört zum aktuellen Vorhaben, für eine lückenlose Aufklärung zu sorgen. Das Ziel ist es, die Alemannia wieder auf einen stabilen Weg zu bringen, an einer finanziellen Lösung arbeiten wir mit Hochdruck.
FOTO: mayener-alemannen.de